Zum Inhalt springen

Das Hirtentäschel | Eine sehr alte Frauenheilpflanze

    Hirtentäschel

    Das Hirtentäschel verdankt seinen Namen wegen seinen Früchten. Sie sehen aus, wie die Felltaschen der Hirten, die sie im Mittelalter trugen. Es ist eine sehr alte Heilpflanze. Im Mittelalter nahmen die Hebammen das Kraut gegen Blutungen der Gebärmutter. In erster Linie ist das Hirtentäschel ein Heilkraut für die Frau. Diese Pflanze wird auch in der Geburtshilfe als Tee, zusammen mit Melisse und Frauenmantel, getrunken. Es soll sehr wirkungsvoll gegen Nasenbluten sein.

     

    "Steckbrief

    Botanischer Name

    Capsella bursa-pastoris

    Volkstümliche Namen

    Kochlöffel, Geldbeutel, Täschelkraut, Bauernsenf, Gänsekress, Taschenknieper

    Hauptanwendung

    Zu starke Menstruation und schlecht heilende Wunden.

    Volksheilkunde

    Nasenbluten, starker Menstruation, Gebärmutterblutungen, Gliederschmerzen, Rheumaschmerzen, blutende Hautverletzungen, Nierenbeschwerden, Wunden, Ekzemen, Magenschmerzen, Fieber, hoher Blutdruck, niedriger Blutdruck

    Eigenschaften

    Blutstillend, zusammenziehend, harntreibend, antiseptisch, entzündungshemmend, wehenfördernd, blutdruckregulierend

    Inhaltsstoffe

    Proteine, Aminosäuren, Mineralsalze, Vitamine, Flavonoide

    Verwendung als

    Heilpflanze, Gewürzpflanze, Wildgemüse

    Verwendete Pflanzenteile

    Gesamte Pflanze, Samen, Früchte

    Darreichungsform

    Tinkturen, Tee (Aufguss), Umschläge, Waschungen

    Vorkommen

    Wiesen, Schuttplätzen, Äckern, Wegrändern, Gärten

    Blütezeit

    Februar bis Oktober

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Das Hirtentäschel kann leicht mit dem Acker-Hellerkraut verwechselt werden. Das Hellerkraut kann auch roh und als Wildsalat gegessen werden.

     

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Das Hirtentäschel ist nicht gefährdet. Schwebfliegen und Bienen kommen als Bestäuber vor.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Das Hirtentäschelkraut ist ein winterhartes Wildkraut. Es wächst auch unter sehr schlechten Bedingungen. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat. Es wird leider gerne als Unkraut bezeichnet, wobei es eine kleine wunderschöne und zierliche Pflanze ist. Am Beetrand, in einem Heilkräuterbeet, kommt es am besten zur Wirkung, aber auch mitten in Lavendel gepflanzt. Es sollte in keinem Naturgarten fehlen. Diese Pflanze ist vor Schneckenfrass geschützt!

    Phänologischer Kalender

    Das Hirtentäschel hat darin keinen besonderen Stellenwert, aber es blüht vom Vorfrühling bis Vollherbst.

    Gärtnern mit dem Mond

    Es wird bei zunehmenden Mond angepflanzt.

    Sammelzeit

    Mai-Oktober

    Ernte & Trocknung 

    Diese Pflanze kann von Frühling bis weit in den Herbst hinein gesammelt und getrocknet werden. Dazu wird das ganze Kraut kopfüber aufgehangen. Die Wurzeln werden aufgefädelt und an einer Schnur getrocknet. Die Schoten werden gleich nach dem Ernten abgepflückt und einzeln getrocknet.

    Geschmack & Geruch

    Bitter & nussig, kresseartig

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Schönheit/Tierhaltung

    Da das Hirtentäschelkraut reich an Vitaminen A, B und C ist, wird es gerne in Salaten verwendet. Die Blätter können wie Spinat zubereitet werden. Man kann die kleinen Schoten auch so als Snack verzehren. Die Samen nimmt man als Pfefferersatz oder sie werden zu Senf verarbeitet. Die Wurzeln haben einen leichten ingwerähnlichen Geschmack und können getrocknet, gerieben und als Gewürz verwendet werden.

     

    Hirtentäschel Schoten
    Hirtentäschelschoten | ©CG

     

    Hirtentäschel Rezepte

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL getrocknetes Hirtentäschelkraut
    • 1 Tasse Wasser

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Dieser Tee kann bei zu starken Menstruationsblutungen getrunken werden. Wenn man krampfartigen Unterleibsschmerzen oder zu starker Menstruation leidet, sollte der Tee schon eine Woche vorher täglich drei Tassen getrunken werden. Der Tee schmeckt ein wenig nach Heu.

    Hirtentäscheltinktur

    Für eine Tinktur nehmt ihr 10 g zerkleinertes Hirtentäschelkraut und übergiesst es mit 100 ml 40% Alkohol (Wodka/Korn). Verschliessen und für 2-3 Wochen an einen warmen, aber nicht sonnigen Ort durchziehen lassen. Öfters schütteln und auf Schimmelbildung kontrollieren. Danach abfiltern und in geeignete Fläschchen umfüllen. Diese Tinktur leistet gute Dienste bei Wechseljahresbeschwerden (täglich dreimal 15 – 25 Tropfen in Wasser, Zuckerwürfel oder Tee) oder auch bei Blutungen. Dafür müsst ihr die Tinktur 1:1 mit Wasser mischen und als Umschlag über die Wunde legen.

    Hirtentäschelpulver

    Die getrocknete Pflanze wird zerrieben, bis ein Pulver entsteht. Dieses Kräuterpulver kann bis zu dreimal täglich, bei Unterleibsbeschwerden, eingenommen werden. Bis zu einen Teelöffel voll.

    Nebenwirkungen

    Hirtentäschel darf nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden, weil es wehenfördernd ist! Bitte beachtet, dass diese Pflanzen – Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Hirtentäschelblüte
    Hirteltäschelblüte | ©CG

    Räuchern mit dem Hirtentäschel

    Eine Hirtentäschel-Räucherung wird bei Stress und Entspannungsübungen verräuchert. Es wird ihm auch eine hellsichtige Eigenschaft zugesprochen.

    Magische Eigenschaften

    Wärmend, durchschauend, beruhigend

    Magische Sammelzeit

    Bei zunehmenden Mond

    Element

    Wasser

    Anwendungen im Volksglauben

    Ein Volksglaube besagt, wenn junge Mädchen Hirtentäscheltee trinken, dämpft das ihren Sexualtrieb.

     

     


    Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du mein Projekt Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!

    Mein Projekt Celticgarden unterstützen: