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Der Aronstab † | Anpflanzen und pflegen | Naturgarten

    Der Aronstab war früher eine viel verwendete Heilpflanze

    Einst als Heilpflanze hochberühmt und vielseitig gebraucht, ist der Aronstab ganz vergessen. Wohl auch wegen seiner Giftigkeit. Seine volkstümlichen Namen (Fieberwurz, Frostwurz, Deutscher Ingwer, Lungenwurz, Magenwurzel, Wilde Minze, Schmerwurz, Zehrwurz, Zahnwurz) erzählen noch aus früherer Zeit, wogegen diese Pflanze eingenommen wurde. Sein Botanischer Name lautet: Arum maculatum. Im Norden von Kroatien hat man früher die Aronstabknollen als nahrhafte Winterspeise angesehen und sie reichlich gesammelt und haltbar gemacht, weil sie viel Stärke enthalten.

    Zu seiner Giftigkeit steht in Steffen Fleischhauers Enzyklopädie der Essbaren Wildpflanzen* geschrieben: „Die zur Zeit der Fruchtreife im Herbst geerntete und getrocknete Wurzelknolle geröstet, gebacken und zu Kochgemüse. Die Wurzel nach dem Trocknen und Rösten auch zu Mehl. Die Stängel von März bis April als Gemüse gekocht. Bei längerem Kochen, Backen und Trocknen der erwähnten Pflanzenteile gehen die Schärfe und die Giftstoffe praktisch vollständig verloren. Vorsicht! Alle frisch eingenommenen Pflanzenteile, einschließlich der Beeren, können sonst gefährlich giftig wirken.“

     

    Blätter des Aronstabs
    Blätter des Aronstabs | ©CG

     

    Der Aronstab im Naturgarten und Balkon

    Der Aronstab wächst super in schattigen Bereichen im Garten. Er ist ja auch ein Waldbewohner, daher kommt er im Schatten so richtig zur Geltung. An eine „künstliche“ Vermehrung braucht man man dieser wunderschönen Wildpflanze gar nicht denken, denn wenn er einmal Fuss im Garten gefasst hat, wird er sich reichlich vermehren, aber so soll es auch sein in einem Naturgarten. Ein Aronstab benötigt nichts; er ist ein völlig problemloses Gewächs. Im April bis Mai zeigt er uns seine Blüte, die in einer wunderschönen blassgrünen Farbe erscheint, der Kolben in einem schwarzlila.

    Wenn die Blüte vergangen ist und seine Blätter gelb werden, erscheint der Stängel mit diesen lustigen roten Beeren. Ein absolutes Schmuckstück in jedem Garten. Wenn ihr euch den Aronstab auf den Balkon holen möchtet, so sollte der Topf recht tief sein, weil, wenn die Knollen aus den der Aronstab wächst, nicht tief genug in der Erde sitzen, haben seine Beerenstängel keinen Halt und knicken um, was natürlich nicht so schön ist. Bei Reife werden die Beeren rot, ansonsten erscheinen sie in einem Waldgrün. Seine Wuchshöhe kann bis zu 25 cm betragen, damit ist Blüte und Beerenstängel gemeint, höher habe ich noch nicht gesehen.

    Ich hatte das Glück, dass diese Wildpflanze bei meiner Mutter im damaligen Garten in einer schattigen Ecke sehr reichlich wuchs. Ich habe mir dort viele Knollen ausgegraben und bei mir in den Garten gesetzt. Trotzdem, auch wenn es eine wirklich schöne Pflanze ist, sollte man beachten, dass es sich hier um eine Giftpflanze handelt und so auch behandelt werden möchte; nämlich mit Distanz und Ehrfurcht von Mensch und Tier.

     

    Der Aronstab in der Natur

    Wer seine Blüten sehen möchte, sollte zwischen April und Mai in Laubwäldern unterwegs sein. Dort wo sein Lebensraum ist, aber mit Glück finden wir ihn auch an Hecken und im Gebüsch. Nur ihr Geruch ist etwas gewöhnungsbedürftigt, sie riecht nach Aas. Den Geruch den die Blüte verströmt kann man mit dem Aasgeruch von der Stinkmorchel vergleichen. Damit lockt diese Pflanze bestimmte Fliegen an, denen sie eigentlich nichts gibt, sondern nur, das man sie weiter verbreitet. Der Aronstab steht auf keiner Roten Liste und wird daher als nicht gefährdet angesehen. Die Blätter haben manchmal die Eigenart zwischen Bärlauch zu wachsen; darauf solltet ihr unbedingt achten, wenn ihr im Frühling zum Bärlauchsammeln in den Wald geht, damit es zu keiner Verwechslung kommt.

     

    Aronstab
    Der Aronstab Anno 1470 Hartlieb

     

    Der Aronstab im Glauben unserer Vorfahren

    Der Volksglauben hat viele Bräuche mit dem Aronstab hervorgebracht.

    Wenn man sich den Aronstab unters Kopfkissen legt, wird man nicht von Albträumen heimgesucht.

    Frauen nahmen die Wurzeln oder auch die Blätter des Aronstabs in ihre Schuhe, damit sie unwiderstehlich werden.

    Weil die Blüte, wie ein Kind in Windeln eingehüllt aussieht, legte man den Aronstab auch den Kindern in die Wiege, um sie vor Unholden zu schützen.

    Grub man es unter die Türschwelle, so konnte nichts Böses aus und ein gehen.

    Hatte ein Kind verdorbenes Blut, so buk man demselben die klein zerhackte Pflanze in einem Kuchen.

    Man glaubte früher, wenn die Blätter tropfen, wird schönes Wetter.

     

     


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