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Kleine Habichtskraut – Anbauen und verwenden

    Kleines Habichtskraut

    Das kleine Habichtskraut ist als Heilpflanze sehr in Vergessenheit geraten. Früher wurde der Saft gegen Sehstörungen und Wurmbefall eingesetzt. Die Blätter dienten als Wundheilmittel. Martin Luther soll Dank des Habichtskrauts, das er als Tee getrunken hat, sein Augenlicht behalten haben. Das kleine Habichtskraut dient in einigen Ländern als Cannabis-Ersatz. Vielleicht beruht es darauf, dass das kleine Habichtskraut eine beruhigende Wirkung haben soll. Im Mittelalter war es hoch geschätzt, als Kraut das die Gedanken und Sehstärke schärft. In dem berühmten Malefixpulver, ein Allheilmittel unserer Vorfahren, hatte es seinen Bestand. Diese Pflanze gehört zu den sanft wirkenden Heilkräutern.

     

    Das kleine Habichtskraut
    Habichtskraut | ©CG

    Botanischer Name

    Hieracium pilosella.  Hieracium leitet sich von Hierax ab und damit ist der Habicht gemeint. Pilosella heisst, ungefähr die mit Haaren besetzte.

    Volkstümliche Namen

    Mausohr, Nagelkraut, Felsenbluemli. Der Name Habichtskraut kommt aus dem Volksglauben, dass die Habichte wegen dieser Pflanze ihre Sehkraft erhielten.

    Hauptanwendung

    Husten und Wunden

    Volksheilkunde

    Wunden, Brüche, Nasenbluten, Durchfall, Nierensteine, Blasenentzündung, Grippe, Nierenentzündung, Asthma, Bronchitis, Katarrh, Keuchhusten, Bettnässen, Blutungen, Bluthochdruck, Cellulitis, Ödeme, Durchfall, Hämorrhoiden, Zahnschmerzen, Epilepsie, Ohrenschmerzen, Ohrensausen, Husten, Unruhe, Müdigkeit, Sehschwäche

    Eigenschaften

    Sehstärkend, beruhigend, zusammenziehend, antibiotisch, schleimlösend, harntreibend, heilungsfördernd, krampflösend, entzündungshemmend, galletreibend, hustenstillend, belebend

    Inhaltsstoffe

    Flavonoide, Schleimstoffe, Gerbstoff, Harz, Bitterstoffe, Spurenelemente, ätherische Öle

    Verwendete Pflanzenteile

    Blühendes Kraut, Wurzeln

    Darreichungsform

    Tee, Gurgelwasser, Sirup, Tinktur, Pflaster, Waschungen, Umschläge, Frischsaft

    Vorkommen

    Rasen, Wegränder, Waldstellen

    Blütezeit

    Mai bis Oktober

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit dem Löwenzahn und anderen Habichtskräutern.

     

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Das kleine Habichtskraut ist nicht geschützt. Wobei man bei einer Sammlung darauf achten sollte, dass es wirklich das kleine Habichtskraut ist, weil viele Arten der Habichtskräuter auf der Roten Liste von Deutschland stehen. Bestäuber sind meist die Zottelbienen.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Das Habichtskraut ist eine winterharte Wildpflanze, die einen sonnigen und trockenen Standort liebt. Sie kommt auch gut im Halbschatten zurecht. Die Vermehrung erfolgt durch Teilung oder durch Aussaat im Frühjahr oder im Herbst. Es erreicht eine Wuchshöhe von bis zu 30 cm. In einem Steingarten ist diese Pflanze optimal. Wo das kleine Habichtskraut wächst, lässt es keine anderen Pflanzen wachsen, weil seine Wurzeln eine Substanz absondern, die andere Pflanzen an ihrer Keimung hindern. Mein kleines Habichtskraut wächst unter Kiefern. Nachbarn sind Günsel und winterharte Kakteen. An einer Ecke hat sich eine Ringelbume hingesetzt. Das Habichtskraut neigt leider zum Wuchern. In Naturgärten kann das kleine Habichtskraut, als schnell wachsender Bodendecker, gepflanzt werden. Auch in der Topfkultur sieht das Habichtskraut sehr schön aus und fühlt sich dort auch wohl. Wobei es nicht soviel gewässert werden darf. Es sollte eine Pflanzschale für diese Pflanze genommen werden. Laut meiner Erfahrung ist es resistent gegen Schnecken und zieht zahlreiche Insekten an. Dazu ist es wintergrün.

    Zeigerpflanze

    Das kleine Habichtskraut zeigt trockene und nährstoffarme Böden an.

    Sammelzeit

    Mai bis Oktober (blühendes Kraut eventuell mit Wurzel)

    Ernte & Trocknung

    Während der Blüte soll das kleine Habichtskraut die grössten Wirkstoffe besitzen. Das Habichtskraut wird vom Spätfrühling bis in den Herbst hinein geerntet. Es wird frisch oder getrocknet verwendet. Frisch zubereitet sind die Wirkstoffe am höchsten. Angeblich sollen sich nach einer Trocknung die Wirkstoffe verändern. Genaueres weiss ich leider nicht. Das blühende Kraut kann in Schichten getrocknet und in Leinensäckchen oder Glas/Porzellandosen aufbewahrt. Die Wurzel wird gereinigt, kleingeschnitten und getrocknet.

    Geschmack & Geruch

    Bitter & geruchlos

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Die Knospen und Blätter im Frühjahr und die Blüten nach dem Erblühen, können in Salaten und Suppen beigefügt werden. Das kleine Habichtskraut kann auch in den modernen Smoothies beigemischt werden.

    Als Schnupftabak und Tabakersatz wurde es in früheren Zeiten viel verwendet. Es gehört auch zu den Färberpflanzen.

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL frisches Habichtskraut
    • 1 Tasse Wasser (ca. 250 ml)

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Nach Geschmack ein wenig mit Honig süssen. Bis zu drei Tassen täglich können von diesem Tee getrunken werden. Am besten immer zwischen den Mahlzeiten zu sich nehmen. Dieser Tee lindert Beschwerden bei Durchfall oder Entzündungen im Mund. Ohne Honig oder Zucker und abgekühlt, dient dieser Tee auch als Gurgelwasser.

    Um kleine Wunden zu behandeln, können mit diesem Tee Leinentücher getränkt und auf die Wunden und kleinen Verbrennungen gelegt werden.

    Nebenwirkungen

    Wegen seiner allergischen Eigenschaften bitte immer mit Vorsicht geniessen, wenn man mit Allergien zu kämpfen hat. Als Heilpflanze hat das kleine Habichtskraut eine stark zusammenziehende Wirkung. Das sollte unbedingt beachtet werden. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Habichtskraut Beschreibung
    Habichtskraut |©CG

    Räuchern mit dem Habichstkraut

    Eine Habichtskraut-Räucherung eignet sich gut, um in eine euphorische Stimmung zu kommen. Diese Räucherung wirkt bewusstseinserweiternd. Dieses Räucherwerk wird schon lange verwendet, um eine Klarsicht der Dinge zu erhalten.

    Magische Eigenschaften

    Klärend, bewusstseinserweiternd, euphorisierend

    Magische Sammelzeit

    Vor Sonnenaufgang vor Neumond.

    Element

    Wasser

    Volksglauben

    Im Mittelalter war es eine grosse Schutzpflanze gegen Hexen, Geister und Dämonen. Die getrocknete Wurzel wurde in Leinensäckchen bei sich getragen, um gegen Blindheit geschützt zu sein. Dazu nahm man eine ungerade Zahl an Wurzeln und sie mussten bei Neumond gesammelt und wenigstens bis zum nächsten Vollmond getragen werden. Die Ausgrabung der Wurzeln sollte im Juni erfolgen und ganz wichtig bei Sonnenaufgang. Es diente dann als Kräuter-Amulett.

    Früher wurde das „Johannisblut“ um die Zeit des Johanni gesammelt. Dieses „Blut“ entsteht durch eine Schildlaus, die an den Wurzeln lebt. Das Johannisblut wurde gegen 12 Uhr mittags gesammelt und in einem Federkiel aufbewahrt. Es war besonders glückbringend.

    Wegen seiner gelben Blüte gehört es zu den Sonnensymbolen und war gerade im Sonnenkult sehr beliebt. Daher wurde das kleine Habichtskraut viel als Zauberpflanze verwendet.

     

     


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