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Der Gelbe Steinklee | Eine sehr wertvolle Bienenpflanze

    Gelber Steinklee

    Im Mittelalter war der Gelbe Steinklee hoch geschätzt und danach leider in Vergessenheit geraten. Seine Blüten duften so stark nach Honig, dass man sie im Mittelalter oftmals der Arznei zugab, um einen besseren Geruch oder Geschmack zu erhalten. Für die Natur ist er sehr wertvoll, weil er einen hohen Pollengehalt besitzt und so wichtig für unsere Insekten ist. Wenn ihr den Steinklee wild sammelt, so beachtet das bitte.

     

    Steckbrief Gelber steinklee
    Steckbrief Steinklee |©CG

    Botanischer Name

    Melilotus officinalis

    Volksheilkunde

    Krampfadern, Wadenkrämpfe, Gelenkentzündung und Schmerzen, schwere Beine, Hämorrhoiden, Menstruationsschmerzen, Quetschungen, Wunden, Verbrennungen, Wundrosen, , Bronchitis, Asthma, Husten, Schlaflosigkeit, Nervosität

    Eigenschaften

    Beruhigend, krampflösend, zusammenziehend, erweichend, entzündungshemmend, schlaffördernd, harntreibend, schmerzlindernd, schleimlösend, juckreizlindernd, blutverdünnend

    Darreichungsform

    Tinktur, Tee, Pflaster, Umschläge, Salben, Öl, Kräuterkissen

    Tee–Zubereitung

    • 2 TL getrockneten Steinklee
    • 1 Tasse Wasser (250 ml)

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Bitte nicht am Tag trinken, weil dieser Tee eine zuverlässige Einschlafhilfe ist.

    Steinklee-Öl

    Dieses beliebte Wildkräuteröl, hilft uns äusserlich bei Wadenkrämpfen, Schwellungen und Prellungen. Um es selber herzustellen benötigt ihr nicht viel. Einige Zweiglein getrockneter Steinkleeblüten und Pflanzenöl eurer Wahl. Der Steinklee wird zerleinert und mit dem Pflanzenöl übergossen bis alles bedeckt ist. Danach sollte es gut umgerührt werden. Verschliessen und für vier Wochen dunkel ziehen lassen. Ab und an auf Schimmelbildung hin kontrollieren und ein wenig schwenen, damit sich die Stoffe aus den Blüten lösen kann. Danach die Steinkleeblüten abfiltern und in eine sterile Flasche umfüllen. Dieses Steinklee-Öl muss kühl gelagert werden.

    Melotenpflaster

    Das Melotenpflaster ist sehr alt und dieses Rezept habe ich aus einem Apothekerbuch von 1860, aber es gibt noch weit älterere Rezepte dieses Naturpflasters aus Steinklee. Man nahm es früher gegen Halsentzündungen und Geschwülste.

    Zubereitung

    100 ml Speiseöl, am besten Olivenöl

    200 g Harz

    200 g Bienenwachs

    200 g pulverisiertes Steinkleepulver

    Steinklee-Tinktur

    Eine Steinklee-Tinktur lindert Beschwerden bei schweren Beinen, Durchblutungsstörungen und Husten. Eingenommen wird diese Tinktur dreimal täglich bis zu je 20 Tropfen auf ein Stück Würfelzucker oder Kräutertee. Für die Herstellung benötigt ihr 3 bis 4 blühende Triebe, die ihr zerkleinert und in euer kleines Schraubglas füllt. Nun übergiesst ihr die Blüten mit 40% Alkohol, wie Wodka oder Korn. Man sollte diese Tinktur schon bis zu vier Wochen ziehen lassen. Danach abfiltern und in braune Fläschchen füllen.

    Nebenwirkungen

    Menschen die Blutgerinnungshemmer einnehmen, müssen von einer Einnahme absehen, wegen seiner blütverdünnenden Eigenschaft. Mit der Verwendung von Steinklee sollte mit Bedacht umgegangen werden, weil er Cumarine erhält und durch übermässige Einnahme können Kofschmerzen auftreten.  Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Gelber Steinklee
    Gelbe Steinkleeblüten |©CG

    Vorkommen

    Wiesen, Äckern, Wegränder, Kiesgruben

    Naturschutz & Insektenwelt

    Der Gelbe Steinklee ist nicht geschützt. Diese Wildpflanze hat einen hohen Pollengehalt, was sie sehr wertvoll in der Natur macht. Angeflogen wird sie reichlich von Schwebfliegen und Bienen.

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Der Gelbe Steinklee kann mit dem Hohen und Weissen Steinklee verwechselt werden. Auch kommen Verwechslungen mit dem Odermennig vor.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Der Steinklee ist eine winterharte Wildpflanze, die einen gut entwässerten Boden und die Sonne liebt. Was das Schöne an dieser Pflanze ist, das sie an ihren Blättern kleine Gelenke hat, mit denen sie zur Nacht ihre Blätter zusammenklappen. Der Steinklee fühlt sich in der Nähe von Königskerzen, Natternkopf und der Wilden Möhre besonders wohl. Nacktschnecken mögen ihn nicht. Er kann halbschattig stehen, aber besser ist es in der Sonne, damit er sich richtig schön entfalten kann und seinen wunderschönen Duft erhält. Er soll auch gegen Wühlmäuse helfen.

    Er eignet sich gut als Gründüngung. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr oder im Herbst durch Aussaat. Versetzen der ganze Pflanze sollte man meiden, weil sie sehr empfindlich darauf reagiert. Meistens geht sie danach ein.

    Zeigerpflanze

    Diese Pflanze zeigt nährstoffarme Böden an.

    Verwendete Pflanzenteile

    Blühende Triebe

    Blütezeit

    Mai bis Oktober

    Sammelzeit

    Juni bis August/September (Kraut und Blüten)

    Ernte & Trocknung

    Gesammelt werden die oberirdischen Triebe des Steinklees während der Blüte. Nach dem Sammeln wird alles klein geschnitten und im Schatten gut durchgetrocknet.

    Geschmack & Geruch

    Salzig, bitter & honigartig

    Verwendung…

    …in der Küche

    Vermischt in Kräuterkäse oder Quark soll er ein Genuss sein. Ich habe es noch nicht ausprobiert. Die Blüten aromatisieren Liköre und Limonaden. Aus dem Steinklee kann man eine Art „Steinkleemilch“ kochen und damit einen Vanillepudding zubereiten. Man kocht dafür die Steinkleeblüten in Milch. Er fand auch Bestandteil in einem Rezept aus dem Jahr 1564, wo die Herstellung von Hyppocras beschrieben wird. Es ist ein sehr alter starker Gewürzwein, der schon im Frühmittelalter sehr beliebt war, wenn auch schon früher. Auch als Aroma in einer Kräuterbowle schmeckt er gut. Man hängt für einige Zeit ein Zweig in die Bowle, so wie wir es vom Waldmeister kennen.

    Steinkleepulver

    Steinkleepulver kann man fürs aromatisieren von allerlei Speisen; von Fleischgerichten bis Süssspeisen und auch Kompott. Für 500g Kompott benötigt man 1 Teelöffel Steinkleepulver. Um es zuzubereiten, benötigt ihr getrockneten Blätter und Blütenstände, die ihr in einem Mörser zu Pulver verarbeitet. Die Blütenstände sollten in der Mehrzahl sein. Dieses Kräuterpulver sollte bei der Lagerung in dunkle Gefässe gefüllt werden.

    …im Haushalt

    Der Steinklee eignet sich gut als Insektenschutz, wie zum Beispiel vor Motten. Dafür werden die Triebe gebündelt und zum trocknen aufgehangen. Man kann sie in kleine Stoffsäckchen füllen und zwischen die Kleider hängen. Getrocknete Blüten von dem Gelben Steinklee wurden dem Tabak beigemischt, um ihn duftend zu machen. Auch Schnupftabak wurde aus ihm hergestellt. Er ist auch eine Färberpflanze.

    …in der Pflege

    Man kann den getrockneten Steinklee in kleine Kissen einnähen und sich ins Bett legen. Es wirkt sehr beruhigend.

    …in der Tierhaltung

    Alle Steinkleesorten sind wertvolle Bienenweiden, auch für die Weidehaltung ist diese Wildpflanze geeignet, als Silage und Heu.

     

     

    Räucheranwendung

    Unsere Vorfahren nahmen die Steinklee-Räucherung zum Schutz vor negativen Einflüssen. Geräuchert wird, um seelisches Gleichgewicht zu erlangen und sich von allen schweren Gedanken zu lösen. Die Steinklee-Räucherung ist sehr beruhigend und fördert einen „süssen“ Schlaf. In manchen Regionen räucherte man mit diesem Neidklee die Ställe aus, gegen das Verschreien der Tiere.

    Magische Eigenschaften

    Abwehrend, vertreibend, beruhigend, klärend

    Magische Sammelzeit

    Er ist im August bei abnehmendem Mond zu pflücken.

    Volkstümliche Namen

    Honigklee, Mottenklee, Schabenklee, Neidklee oder auch Siebengeruch. Der Name kam daher, weil diese Pflanze je nach Witterung schwächer oder stärker duftet.

    Volksglauben

    Die Germanen verehrten den Steinklee in Verbindung mit ihrer Göttin Ostara. Dafür wurden zu der Frühling-Tagundnachtgleiche die getrocknete Pflanze im Ganzen verwendet. In manchen Regionen kam er mit in den Kräuterbüschel im August. Blüten vom Steinklee und von der Wegwarte legten sich Mädchen drei Nächte nacheinander unter das Kopfkissen, damit sie im Traume den ihnen bestimmten Bräutigam sehen. Seine Wurzel, am Hals getragen, bewahrt die Augen ein Jahr lang vor Schwäche.

     

     


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