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Der Birkenporling – Antibiotikum aus dem Wald

    Birkenporlinge

    Der Birkenporling ist ein Vital- und Heilpilz und hat viele Eigenschaften, die wohltuend für unseren Körper sind. Pilze zu sammeln ist immer ein leidenschaftliches und sinnliches Erlebnis. Der Birkenporling ist das Antibiotikum der Steinzeit und schon Ötzi hatte ein Stück Birkenporling um seinen Hals. Wissenschaftler vermuten, dass Ötzi diesen Pilz als Reiseapotheke verwendete. Er ist ein sehr wirkungsvoller Pilz gegen Magenleiden und wird bis heute dazu verwendet. Denn dieser Pilz besitzt entzündungshemmende, blutstillende, antivirale und antibiotische Eigenschaften. In dünne Scheiben geschnitten, dient er als blutstillende und keimreduzierende Wundauflage. Er ist jung essbar, aber wegen seiner Bitterkeit nicht gerade ein Genuss.

     

    Wozu der Birkenporling noch verwendet werden kann

    Er wurde gerne für die Scheiden der Messer genommen, weil er vor Rost schützt. Es kann mit diesem Pilz, Silber zum Glänzen gebracht und Messer geschärft werden. In früheren Zeiten wurde der Birkenporling auch für die Papierherstellung verwendet. Um so ein Papier herzustellen, müsst ihr folgendermassen vorgehen:

    Zuerst müsst ihr die bräunliche Huthaut abziehen und den „nackten“ Fruchtkörper in sehr kleine Stücke schneiden. Dann kocht ihr die Pilzstücke in etwas Wasser und lasst alles für sechs Stunden durchziehen und püriert alles gut durch. Es muss ein richtiger Brei entstehen. Dann benötigt ihr einen Schöpfrahmen und geht genauso vor, wie bei der traditionellen handgemachten Papierschöpfung.

     

    Wo findet man den Birkenporling?

    Der Birkenporling wächst ausschliesslich auf Birken. Meist sind die befallenden Birken schon abgestorben oder sie stehen kurz davor. Er lebt als Parasit an Stämmen von diesen Bäumen und erzeugt dort die Braunfäule. Dieser Baumpilz kann eine Grösse von bis zu 20 cm erreichen. Seine Farben variieren von cremeweiss bis ockerbraun. Die Huthaut ist abziehbar. Das Fleisch ist in jungen Jahren weiss und weich. Im späteren Stadium wird es brüchig, korkig und zäh. Der Birkenporling besitzt keinen Stiel. Seine Sporenfarbe ist in jungen Jahren weiss bis cremeweiss. Später gelblich bis grau. Mit jungen Pilzen des Zunderschwamm und Fichtenporlings, kann der Birkenporling manchmal verwechselt werden. Der Birkenporling ist nicht gefährdet und steht auf keiner Roten Liste.

     

    Wann wird der Birkenporling gesammelt?

    Der Birkenporling kann das ganze Jahr über gesammelt werden. Aber die beste Zeit ist von September bis Dezember, weil er dann neue Fruchtkörper entwickelt. Dieser Pilz lässt sich sehr leicht vom toten Birkenholz abtrennen, weil der Birkenporling doch relativ weichfleischig ist und nicht wie andere Baumpilze sehr hart und teils nur mit intensiver Anstrengung von einem toten Baum entfernt werden können. Diese Pilze wachsen nur auf toten oder abgestorbenen Birkenstämmen. Der Birkenporling wächst nicht aus dem Waldboden, wie wir es von anderen Pilzen, zum Beispiel dem Steinpilz, Maronen etc. her kennen. Ihr Myzel (Mycel) sitzt in den abgestorbenen Birkenstämmen und von dort wachsen die Fruchtkörper, der Birkenporling heraus. Dieser Pilz ist ein Folge- oder auch Holzzersetzer, denn er erzeugt die Braunfäule. Er ist sehr wichtig für den Wald, daher muss auch bei diesem Pilz beim Sammeln, nur so viel mitgenommen werden, wie tatsächlich benötigt wird. Für eine Person reicht ein grosser oder zwei kleine Fruchtkörper allemal. Nach meinem Wissen, dürfen laut Gesetz, bis zu 1 kg Pilze pro Person aus dem Wald gesammelt werden.

    Wie man den Birkenporling trocknet

    Er wird in kleine Würfel geschnitten und dann auf der Heizung/Holzofen oder im Backofen getrocknet. Im getrockneten Zustand ist er viele Jahre haltbar. Er kann aber auch frisch verwendet werden. Sein Geschmack ist von sauer bis bitter. Sein Geruch ist nicht jedermanns Sache. Die getrockneten Pilzstücke müssen ein „Rascheln“ oder ein „Knacken“ beim Zerbrechen erzeugen, denn erst dann sind sie vollständig durchgetrocknet und schimmeln nicht bei der Aufbewahrung. Getrocknete Pilze sollten immer in einem dunklen Glas oder Papiertütchen aufbewahrt werden. Der getrocknete Birkenporling kann auch zu Pilzpulver verarbeitet werden. Dafür nimmt man einen leistungsstarken Mixer. Es sollten junge Birkenporlinge gesammelt werden, weil die älteren Exemplare doch teilweise sehr zäh und brüchig sind. Man sollte auch schauen, ob sich keine kleinen Tiere in dem Pilz eingenistet haben. Meist kann es an der Unterseite gesehen werden, wenn dort Frassspuren oder kleine Löcher vorhanden sind.

     

    Trocknung des Birkenporlings
    Birkenporling vorbereitet für ihre Trocknung | ©CG

    Zubereitung von Birkenporlingtee

    Es wird frischer oder getrockneter Birkenporling (ca. 1 bis 2 Esslöffel) klein geschnitten und für 30 Minuten in 1/2 Liter Wasser gekocht. Von dem Sud kann man einen Esslöffel pro Tag einnehmen. Zwischenzeitliche Pausen sollten eingehalten werden, weil sonst ein Gewöhnungeffekt eintritt. Dieser Tee kann bei Magengeschwüren und auch Magenschmerzen getrunken werden. Der Birkenporlingtee schmeckt sehr gewöhnungsbedürftig und wem er garnicht zusagt, der kann minimal Honig hineinrühren.

     

    Wie man den Birkenporlingtee zubereitet
    Birkenporlinge Zubereitung | ©CG

    Der Birkenporling in der Volksheilkunde

    Früher wurde dieser Tee als Wurmmittel oder allgemein gegen Darmparasiten verwendet. In anderen Ländern Europas trinkt man den Birkenporling-Tee gegen Tumorerkrankungen im Darm und Magen.

    Die folgenden Verwendungszwecke sind der Volksheilkunde entnommen und nicht wissenschaftlich belegt. Der Birkenporling wird bei Kennern der Heil- und Vitalpilze, bei vielen Krankheiten eingenommen, wie zum Beispiel bei:

    • Allergien
    • Blähungen
    • Darmparasiten
    • Depressionen
    • Erschöpfung (nervösbedingt)
    • Hautjucken
    • Hautunreinheiten (Mitesser und Akne)
    • Kälteempfindlichkeit
    • Krebsbehandlung (begleitend)
    • Lebensmittelunverträglichkeiten
    • Magenkrämpfe
    • Magengeschwüre
    • Magenschleimhautentzündung
    • Magenschmerzen
    • Schlafstörungen
    • Verdauungsbeschwerden

    Nebenwirkungen

    Nebenwirkungen sind mir keine bekannt, ausser wenn man über einen längeren Zeitraum den Tee oder das Pulver zu sich nimmt, dass dann ein Gewöhnungseffekt einstellt. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Hinweis zum Pilze sammeln

    Bitte nur Pilze sammeln, wenn man sich mit ihnen auskennt. Es gibt in vielen Regionen von Deutschland sogenannte Pilzberater. Dort kann man mit seinen gesammelten Pilzen hingehen und sie bestimmen lassen.

    Hier kann nachgeschaut werden, wo der nächste Pilzberater für euch zuständig ist.

    Liste von Pilzsachverständigen

     


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