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Brauchtum zu den Rauhnächten aus dem 16. Jahrhundert

    Winterliche Rauhnächte

    Brauchtum für die Rauhnächte gibt es soviel, dass es mehrere Bücher füllen würde. Die Rauhnächte sind die berühmten „Zwölf Nächte“. Von Region zu Region ist es anders, auch die Anzahl der Nächte. Manchmal sind es nur drei Nächte. Jedenfalls wurde in dieser Zeit sehr viel geräuchert, um höchstmöglichen Segen und Schutz zu erhalten. In manchen Gegenden von Deutschland heissen sie auch die Zwölf Nächte, Raunächte, Raunnächte, Raubnächte und auch Rauchnächte. In diesen Nächten flog der germanische Hauptgott Wotan, auch Odin genannt, mit seinem wilden Heer, durch die Lüfte. Es heisst auch die Wilde Jagd.

    Beim Herumstöbern in alten Büchern ist mir dieser alte Volksglaube in den Rauhnächten unter die Finger gekommen. Ich möchte ihn euch nicht vorenthalten, weil ich gerade diese kleinen alten Überlieferungen mag. Dieser Brauchtum ist christlich angehaucht, aber wie wir ja alle wissen, hat das Christentum von den heidnischen Bräuchen abgekupfert oder gleich komplett übernommen. Also können wir aus diesen Bräuchen ableiten, wie unsere Vorfahren es früher gemacht haben.

    Am 25. Dezember werden Weihrauch, Schlehdornzweige und die zu Ostern geweihten Kräuter in einer Räucherpfanne verräuchert. Ich denke, als die Kirche noch nicht angekommen war, war es bestimmt irgendein Nadelbaumharz, anstelle Weihrauch. Angefangen wird in den Ställen des Viehs und danach geht man mit der Räucherpfanne Raum für Raum durch das Haus. Meistens hat es damals der Pfarrer des Ortes gemacht oder der Hausherr, soweit man sich Weihrauch leisten konnte.

    Wenn die Räucherung vollzogen ist, wird ins Bett gegangen, aber vorher sollte ein Kreuz mit dem linken Fuss auf dem Boden symbolisch gezeichnet werden, damit sich in der Nacht keine Hexe oder Nachtmahr an das Bett heranschleichen kann. Wer keine Kreuze mag, kann auch den Trudenfuss (Pentagramm, mit der Spitze nach oben) malen.

    Ich wünsche euch traumhafte Rau(c)hnächte,

    eure Katja

     


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