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Die Wilde Malve | Anpflanzen und verwenden

    Wilde Malve Monographie

    In der Antike nahm man die Wilde Malve schon als Topfpflanze, Gemüsepflanze und natürlich auch als Heilpflanze. Sie war im Mittelalter eine sehr häufig verwendete Heilpflanze. Es wird vermutet das die Malve früher als Gemüsepflanze in Gärten angebaut wurde und nach und nach vom Spinat verdrängt wurde. In früheren Zeiten nahm man den Malventee gern gegen Verkühlungen. Es wurden auch die Malvenwurzeln als Zahnbürste verwendet, gerade die Wurzeln von der kleinblütigen Malve.

    Man sagte, das man einer Gebärenden ein Malvenblatt unter ihr legen sollte, um die Geburt zu erleichtern. Den Samen der Wilden Malve sagte man eine erotisierende Wirkung nach. Im Mittelalter übergoss man die Wilde Malve mit dem Urin der Frau um zu testen, ob sie fruchtbar ist. Wenn die Malve nicht verdorrt war, konnte man mit vielen Kindern rechnen. In manchen Kulturen war das Malvenblatt heilig und durfte nicht gegessen werden. Die Rosenmalve (Malva alcea) wurde früher in Österreich auf Friedhöfen gepflanzt.

     

    Steckbrief Wilde Malve
    Steckbrief der Wilden Malve

    Botanischer Name

    Malva sylvestris. Der Name Malva kommt aus der lateinischen Sprache dessen Herkunft wohl nicht geklärt ist. Der Beiname sylvestris bedeutet im Wald wachsend, also wild.

    Volkstümliche Namen

    Rosspappel, Waldmalve, Hasenpappel, Hanfpappel, Katzenkäse

    Hauptanwendung

    Atemwegsentzündungen und Reizhusten

    Volksheilkunde

    Insektenstiche, Furunkeln, Abszesse, Ekzeme, Halsinfektionen, Husten, Bronchitis, Asthma, Katarrh, Gastritis, Entzündungen, Drüsenschwellung, Hautausschlägen, Durchfall, Wunden, Schleimhautentzündungen

    Eigenschaften

    Beruhigend, harntreibend, zusammenziehend, schleimlösend, entzündungshemmend, abführend, reizlindernd, erweichend

    Inhaltsstoffe

    Schleimstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide, Malvin (Farbstoff), Vitamin C

    Verwendete Pflanzenteile

    Blätter, Blüten, Samenkapseln (grün), Wurzeln

    Darreichungsform

    Tee (Kaltauzug), Umschläge, Gurgelwasser, Waschungen, Öl, Tinktur

    Vorkommen

    Gärten, Wegränder, Wiesen, Schuttplätzen, Waldränder, Lichtungen

    Blütezeit

    Juni bis September

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Die wilde Malve kann leicht mit anderen Malvenarten, wie z. B. die Moschusmalve, der Teemalve oder der Wegmalve verwechselt werden. Es kommt auch eine Unterart vor, die mauretanische Malve (Malva sylvestris subsp. mauritiana) oder auch Teemalve genannt. Manchmal kommen auch Verwechslungen mit der Stockrose vor. Dann gibt es noch die Rosenmalve und die nordische Malve, von denen ich leider keine Fotos habe.

    Rote Liste & Insektenwelt

    Die Malven stehen als ungefährdet in der Roten Liste. Nur die nordische Malve (Malva pusilla) hat den Grad 3, der für gefährdet steht. Für Insekten ist sie ein Traum. Gerade die mauretanische Malve, durch ihre pinken Blüten. Bei mir im Garten sehe ich fast nur Hummeln an den Blüten, aber auch andere Insekten, wie Schwebfliegen und Bienen.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Die wilde Malve liebt einen vollsonnigen Standort, mag aber auch den Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr oder im Herbst durch Aussaat. Wobei die Malve unkontrolliert sich vermehrt und fast überall im Garten auftaucht, wenn man sie einmal angepflanzt hat. Sie kann eine Wuchshöhe von bis 2 Meter, manchmal auch mehr erreichen. Wasser braucht sie kaum. Leider werden Malven oft vom Malvenrost befallen, was der Pflanze selber nicht stört, aber leider sehr unschön aussieht. Wermut soll gegen diesen Malvenrost schützen. Dafür pflanzt man kleine Wermutpflanzen dicht neben die Malven oder Stockrosen. Für die Topfkultur ist sie auch geeignet. Es sind sehr leicht zu pflegende Pflanzen und völlig problemlos. Vor Nacktschnecken sind die Malven meist geschützt, ausser die Stockrose. An der Pflanze habe ich schon öfters gesehen, wie sich Nacktschnecken über sie hermachen.

     

    Malvenrost
    Malvenrost | ©CG

    Zeigerpflanze

    Die wilde Malve soll stickstoffhaltige Böden zeigen.

    Sammelzeit

    April bis Juni (junge Blätter)

    Mai bis September (Blüten)

    August bis Oktober (Früchte)

    Herbst (Wurzeln)

    Ernte & Trocknung

    Blätter und Blüten werden im Sommer bei der Vollblüte gesammelt. Das Wetter muss trocken und sehr sonnig sein. Sie werden getrocknet oder frisch verwendet. Das Sammelgut wird im Schatten getrocknet. Eine richtig getrocknete Malvenblüte wird blau. Ich decke die Blüten meistens bei der Trocknung mit einem Leinentuch ab, damit sie eine schöne blaue Farbe bekommen. Die Wurzeln werden trocken gereinigt, also nicht unter Wasser und dann getrocknet. Die runden kleinen Samenstände nimmt man dann wenn sie durch und durch braun sind. Die Keimfähigkeit von Malvensamen soll an die 5 Jahre sein.

    Geschmack & Geruch

    Schleimig & geruchlos

     

    Malven im Naturgarten
    Teemalve | ©CG

     

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Die unreifen Samen kann man als Salatbeilage verwenden. In früheren Zeiten haben gerade Kinder diese runden Samen gegessen. Junge Triebe und Blätter eignen sich gut als Gemüse oder roh in einem Salat. Die Blätter können als Verdickungsmittel in Suppen genommen werden. Malvenblätter eignen sich als guten Tee-Ersatz.

    Die Blüten der Teemalve werden zum Färben von Lebensmitteln und Textilien verwendet, wie zum Beispiel in Kräutertees. Der Tee bekommt dann eine leichte lilafarbende Note. Gerade in Kräutertees die von Natur aus sehr blass und wässrig aussehen. Durch die Blüten wird er eingefärbt und sieht schöner aus.

    Rezepte mit der wilden Malve

    Tee – Zubereitung

    • 2 TL getrocknetes Malvenkraut
    • 1 Tasse Wasser

    Ein Malventee darf nur als Kaltauszug hergestellt werden, weil sonst die Wirkstoffe zerstört werden. Dafür nimmt man das Kraut samt Blüten und setzt es für gut 12 Stunden in kaltem Wasser an. Am nächsten Tag auf Trinktemperatur erwärmen und abfiltern. Es darf nicht kochen. Auf den Tag verteilt können bis zu 3 Tassen davon getrunken werden. Sehr beliebt bei Husten und oberen Atemwegsentzündungen.

    Malvenöl

    Malvenöl ist bekannt das es gegen trockene Haut helfen soll. Um so ein Körperöl herzustellen, benötigt ihr getrocknete Blätter und Malvenblüten die ihr etwas zerkleinert und in eurer Glas legt. Um Öle herzustellen ist es immer besser getrocknete Pflanzenteile zunehmen, weil so die eventuelle Schimmelbildung dadurch reduziert wird. Danach giesst ihr die Pflanzenteile mit einem Öl eurer Wahl dazu, bis alles bedeckt ist. Nun gut verschliessen oder auch einfach nur ein Stück Leinen über den Behälter und für ca. 4 Wochen an einen nicht so sonnigen Ort durchziehen lassen. Es sollte öfters umgerührt oder geschüttelt werden. Nach der Ziehzeit in dunkle Flaschen umfüllen.

    Malven-Tinktur

    Um eine Malven-Tinktur herzustellen benötigt ihr frische Malvenblätter- und Blüten. Sie werden locker in euer Glas gefüllt und mit 40% Alkohol aufgegossen. Die Pflanzenteile sollten locker im Alkohol liegen und nicht gepresst. Diese Tinktur lasst ihr für 4 Wochen stehen und schüttelt es öfters. Nach der Ziehzeit abfiltern und in Tropferfläschchen umfüllen. Die Malven-Tinktur soll vorbeugend bei Heuschnupfen wirklich gute Dienste leisten. Als Dosierung werden 3 x täglich 15 Tropfen genommen. Tinkturen am besten immer in Kräutertees oder Wasser eingenommen werden.

    Malven-Gurgelwasser

    Ein Malven-Gurgelwasser wird gegen Halsschmerzen und entzündlichen Stellen im Mund verwendet. Um es herzustellen muss ein Kaltansatz hergestellt werden. Dafür nehmt ihr 1 Esslöffel Malvenblüten und übergiesst sie mit 250 ml Wasser. Über Nacht stehen lassen und am nächsten Tag leicht erwärmen und dann abfiltern. Mit diesem Gurgelwasser kann mehrmals am Tag gegurgelt werden. Ihr könnt das Gurgelwasser auch noch mit Spitzwegerich verfeinern.

    Nebenwirkungen

    Beim Trinken eines Malventees sollte man gut eine Stunde vergehen lassen, wenn andere Medikamente eingenommen werden müssen. Die Malve kann die Aufnahme der Medikamente vermindern. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

     

    Räuchern mit der wilden Malve

    Eine Malven-Räucherung (Wilde Malve) wird zwischen zwei Liebenden verräuchert, um ihre Verbundenheit zu stärken!

    Magische Eigenschaften

    Liebend, schützend, austreibend, stärkend, zusammenhaltend

    Magische Sammelzeit

    Bei Vollmond vor Sonnenaufgang.

    Element

    Ihr Element ist das Wasser

    Volksglauben

    Getrocknete Wurzeln der wilden Malve trägt man bei sich, um die Liebe des Partners bei Abwesenheit zu spüren. Um seinen geliebten Partner bei einer Trennung zurück zubekommen, sollten Malvensträusse gepflückt und vor die Haustür gestellt werden. So muss der andere Partner an einem denken und eventuell zurückkommen. Malvenblätter sind im Volksglauben auch ein Zeichen der Vergebung. Malven gehören auch in dem Volksglauben der neunerlei Kräuter und der Kräuterweihe.

     

     


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