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Das Scharbockskraut | Pflanzen-Steckbrief

    Scharbockskraut

    Das Scharbockskraut ist eins der ersten Kräuter, dass sich im Frühjahr aus dem Boden erhebt. Scharbock kommt von Skorbut, eine Vitamin C Mangel Krankheit. Im Mittelalter verwendete man dieses Kraut gegen diese Krankheit. Seefahrer nahmen das Scharbockskraut immer als Reiseproviant auf ihre Fahrten mit, um sich ein wenig vor dieser Seefahrerkrankheit zu schützen.

    Diese Pflanze enthält sehr viel Vitamin C. Daher ist dieses Kraut auch gut, bei einer aufkommenden Frühjahrsmüdigkeit. Der Saft frischer Brutknöllchen, wurde früher gegen Warzen genommen. Für unsere Vorfahren war das Scharbockskraut eines der ersten vitaminhaltigen Kräuter nach dem langen und harten Winter. Frische Scharbockskrautblätter enthalten pro kg ca. 340 mg Vitamin C, also viel weniger im Vergleich zur Brennessel, denn sie enthält ca. 1400 mg pro kg.

    Die Giftigkeit des Scharbockskrauts sollte nicht überbewertet, aber auch nicht vergessen werden. Wer es dezent verwendet, wird keine Vergiftungserscheinungen bekommen. Eine Faustregel sagt, das bis zu 10 Blätter in einem Frühlingssalat vollkommen ausreichend sind.

     

    Scharbockkraut als Heilpflanze
    Scharbockskraut Steckbrief |©CG

    Botanischer Name

    Ficaria verna. Ficaria kommt aus dem Lateinischen und heisst Feige. Verna bedeutet Frühling.

     

    Volkstümliche Namen

    Feigwurz, Skorbutkraut, Feigwarzenkraut, Schmalzblume, Erdgerste

     

    Hauptanwendung

    Vitamin C Mangel und Frühjahrsmüdigkeit

     

    Volksheilkunde

    Hämorrhoiden, Skorbut (Vitamin C Mangel), Warzen, Hautbeschwerden, Frühjahrsmüdigkeit

     

    Eigenschaften

    zusammenziehend, blutreinigend, schmerzstillend, vitamindeckend

     

    Inhaltsstoffe

    Vitamin C, Gerbstoffe, Alkaloide, Saponine

     

    Verwendete Pflanzenteile

    Junge Blätter, Brutknöllchen, Wurzeln

     

    Darreichungsform

    Aufgüsse, Waschungen, Umschläge

    Tee-Zubereitung

      • 2 Teelöffel getrocknete Scharbockskrautblätter
      • 250 ml Wasser

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Schluckweise über den Tag verteilt trinken. Wer mag, kann den Tee ein wenig mit Honig süssen. Beliebt ist dieser als Frühjahrskur.

    Dieser Tee wird auch bei Hautunreinheiten getrunken. Er kann auch als Waschung bei Hautunreinheiten verwendet werden. Durch die Seifenanteile und Vitamin C reinigt dieser Tee unsere Haut. Ebenso als Sitzbad gegen Hämorrhoiden.

     

    Frühlingsblüher Scharbockskraut
    Scharbockskraut |©CG

    Das Scharbockskraut in der Natur

    Vorkommen

    Gärten, Waldränder

     

    Blütezeit

    März bis April

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Diese Pflanze steht auf keiner Roten Liste in den Bundesländern. In der Blütezeit zieht diese Pflanze zahlreiche Insekten an, wie zum Beispiel Fliegen, Hummeln und Bienen.

     

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit anderen Hahnenfussgewächsen, die teils sehr giftig sind.

     

     

    Das Scharbockskraut im Naturgarten

    Anbau im Garten & Balkon

    Das Scharbockskraut ist eine winterharte Wildpflanze. Sie mag einen sonnigen Standort, aber auch den Schatten. Daher ist das Scharbockskraut sehr gut für den Schattenbereich im Garten geeignet. Scharbockskraut kann auch in grösseren Wannen auf den Balkon gepflanzt werden. Diese Pflanze ist ein guter Bodendecker, aber nicht das ganze Jahr über zu sehen. Ende April zieht sich diese Pflanze meist in das Erdreich zurück.

     

    Phänologischer Kalender & Zeigerpflanzen

    Die Pflanze gehört auch zu dem phänologischen Kalender und zeigt den Erstfrühling an. Das Scharbockskraut ist eine Zeigerpflanze für sehr nasse verdichtete Böden, die dadurch zur Staunässe neigen.

     

    Gärtnern mit dem Mond

    Die Blätter werden bei zunehmenden Mond geerntet.

     

    Sammelzeit

    Februar bis März (Blätter)

    August bis September (Brutknöllchen)

    Wurzeln (nach der Blüte)

     

    Ernte & Trocknung

    Die Scharbockskrautblätter werden vor der Blüte komplett geerntet und getrocknet. Durch die Trocknung wird es „entgiftet“. Trocknung und Hitze zerstören die giftigen Anteile des Scharbockskrauts. Die geernteten Blätter werden schichtweise ausgelegt und öfters gewendet.

     

    Geschmack & Geruch

    Herb, scharf & geruchlos

     

    Scharbockskraut
    Scharbockskraut |©CG

    Das Scharbockskraut in der Verwendung

    Verwendung…

    …in der Küche

    Die jungen Blätter können als Spinat, in Butter, in Salat, in Smoothie oder auf Quark zubereitet oder auch so geknabbert werden. Die jungen Blätter enthalten keine Giftstoffe. Die Brutknöllchen eignen sich gut als Kapernersatz. Bitte das Scharbockskraut immer nur in kleinen Mengen verzehren. Das in der Pflanze enthaltene Protoanemonin wird durch Trocknen und Hitze zerstört. Die Brutknollen und Wurzeln werden nach der Blüte geerntet und als Gemüse gekocht. Auch kann man die Wurzeln trocknen und zu Mehl verarbeiten. Die Wurzelknollen sind sehr energiereich. Eine Kräuterbutter wird mit kleingeschnitten Blätter, die mit Salz vermischt werden, zubereitet. Früher wurden die Blütenblätter für eine Gelbfärbung von Butter verwendet.

     

    Räucherung mit dem Scharbockskraut

    Eine Scharbockskraut-Räucherung wurde in früheren Zeiten bei Kindern verräuchert, die den Bösen Blick erlegen waren. Ein Räucherwerk spendet uns auch Kraft, um zielstrebend neue Wege zu gehen.

    Volksglauben

    Aus den abgefallenen und vom Regen freigespülten Brutknöllchen deutete man die Korn- und Kartoffelernte. Das Scharbockskraut gehört auch zu den siebenerlei Kräutern. Es wurde darum in den Johanniskranz gebunden.


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