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Das Weidenröschen – Anbauen, pflegen und verwenden

    Schmalblättriges Weidenröschen

    Weidenröschen werden meistens als Unkraut aus den Gärten entfernt, dabei leistet dieses Heilkraut gerade in der Männerheilkunde gute Dienste. Bei östlichen Völkern wird aus dem Weidenröschen ein Tee zubereitet und ersetzt dort den echten Tee. Er heisst dort Iwanstee. Das Weidenröschen besitzt nektarreiche Blüten und ist dadurch eine wertvolle Insekten- und Honigpflanze. Sein Name Weidenröschen kommt daher, weil die Blätter die der Weide ähneln. Sein Botanischer Name lautet, Epilobium angustifolium. Der botanische Name Epilobium könnte man mit Veilchen auf der Schote übersetzen und angustifolium mit schmales Blatt.

     

    Das Weidenröschen in der Volksmedizin

    Hauptanwendung

    Prostatabeschwerden und Harnwegsentzündung

    Volksheilkunde

    Kopfschmerzen, Migräne, Frühjahrsmüdigkeit, Wunden, Harnwegserkrankungen, Einschlafprobleme, Prostataerkrankungen, Magen- und Darmerkrankungen, Prostatavergrösserung und -entzündung, Blasenerkrankungen, Nierenerkrankungen, Nierenunterfunktionen, Prostatakrebs

    Eigenschaften

    schleimlösend, beruhigend, schlaffördernd, schmerzlindernd, wundheilend, entzündungshemmend, harntreibend

    Inhaltsstoffe

    Vitamin C, Pektin, Gerbstoffe, Schleimstoffe, Zucker

    Verwendung

    Gemüse, Teepflanze, Küchenkraut, Heilpflanze

    Verwendete Pflanzenteile

    Blätter, Wurzeln, Blüten, Früchte, Stängel

    Darreichungsform

    Waschungen, Tee, Umschläge, Tinktur

    Nebenwirkungen

    Wenn das Weidenröschen für eine Prostataerkrankung eingenommen wird, muss man darauf aufpassen, dass es das schmalblättrige oder kleinblütige Weidenröschen ist. Alle anderen Weidenröschen dürfen bei dieser Krankheit NICHT eingenommen werden. Deshalb empfiehlt es sich bei Anfänger, das Weidenröschen in einer Apotheke zu kaufen, weil eine Verwechslungsgefahr sehr gross ist.  Bei einer längeren Einnahme, des Weidenröschens, können sich Magen- und Darmbeschwerden einstellen. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

    Das Weidenröschen in der Natur

    Vorkommen

    Gärten, Schutthalden, Wegränder, Waldlichtungen, Seeufer, Gärten

    Blütezeit

    Juni bis August

    Sammelzeit

    Juni bis August

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit anderen Weidenröschen Arten. Diese Pflanze wird meist auch mit dem Blutweiderich verwechselt.

     

    Rote Liste & Insekten

    Nicht geschützt. Das Weidenröschen wird von vielen verschiedenen Insekten angeflogen, wie zum Beispiel von Bienen, Schmetterlingen und Käfer.

     

    schmalblättriges weidenröschen
    Junges schmalblättriges Weidenröschen | ©CG

    Das Weidenröschen im Garten

    Anbau im Garten

    Es ist ein winterhartes Wildkraut, das einen sonnigen Platz liebt. Die Aussaat oder Teilung erfolgt im Frühjahr. In einem Naturgarten sollte diese Pflanzen fehlen, weil sie eine wichtige Nahrungspflanze vieler Insekten ist. Weidenröschen neigen zum Wuchern. Ich pflege das schmalblättrige Weidenröschen an einen halbschattigen Platz und dort fühlt es sich sehr wohl. Es mag aber auch die volle Sonne. Die Aussaat kann von März bis Juni erfolgen oder es werden im Frühjahr Jungpflanzen ausgegraben und woanders hingesetzt. Es ist ein Lichtkeimer, daher werden die  Samen nur leicht auf die Erde angedrückt. Es hat traumhafte pinkfarbene Blüten und kann an die 2 Meter hoch werden. Ich finde eine sehr imposante Pflanze im Naturgarten.

    Gärtnern mit dem Mond

    Diese Wildpflanze wird bei abnehmenden Mond geerntet. Bei der Pflanzung hängt es davon ab, ob man später die Wurzeln oder das Kraut ernten möchte.

    Ernte & Trocknung

    Geerntet werden die Blüten und Blätter im Sommer. Sie werden meist für einen Tee frisch verwendet. Getrocknet wird das Weidenröschen in Schichten oder auch gebündelt, zum Trocknen, aufgehangen.

     

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Junge Blätter sind reich an Vitamin C. Verwendung in der Küche findet das Weidenröschen z.B. in Salaten. Es kann auch als Gemüse gedünstet werden. Aus den Samen wurden Kerzendochte geflochten. Die Blätter ergeben auch einen  guten Schwarztee-Ersatz, weil die Blätter sich für eine Fermentierung eignen. Die fluffigen Samen wurden früher als Polstermaterial für Kissen und Ähnliches verwendet. Die Blätter können als Kräutertabak verwendet werden.

    Der Honig soll besonders gut schmecken und sehr aromatisch sein. Wer einen Fledermausgarten sich einrichten will, der sollte auch das Weidenröschen darin anpflanzen.

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL getrocknetes oder frisches Weidenröschenkraut
    • 1 Tasse Wasser (250 ml)

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Wer mag kann mit Honig süssen. Es können 2 Tassen täglich davon getrunken werden. Dieser Tee wird bei Magen- und Darmbeschwerden oder auch bei Prostataproblemen getrunken. Auch uns Frauen schenkt er Linderung bei einer Blasenentzündung. Diese Teezubereitung des Weidenröschen ist bekannt unter „koptischer Tee“.

    Weidenröschen-Tinktur

    Um eine Tinktur aus dieser Pflanze herzustellen, benötigt ihr eine Handvoll Weidenröschenkraut (ca. 20 cm der oberirdischen Pflanze). Es wird zerkleinert und in ein Schraubglas gefüllt. Nun giesst ihr 40% Alkohol hinzu, bis alles bedeckt ist. Verschliessen und gut durchschütteln. An einen warmen aber nicht sonnigen Platz stellen und täglich schütteln und auf Schimmelbildung kontrollieren. Die Ziehzeit beträgt ca. 2 bis 4 Wochen. Danach abfiltern und in kleine Tropferfläschen umfüllen. Diese Tinktur wird kühl gelagert und ist ca. 1 Jahr haltbar. Bei Prostata- oder Blasenbeschwerden können bis zu 3x täglich 10 bis 20 Tropfen verdünnt in Kräutertee, Wasser oder auch in Speiseöl eingenommen werden.

    Das Weidenröschen im Volksglauben

    Volkstümliche Namen

    Waldweidenröschen, Feuerkaut, Donnerkraut, Unholdenkraut. Der Volkstümliche Name Feuerkraut kommt daher, weil es nach Waldbränden meist das erste Kraut ist, dass den Waldboden zu Massen besiedelt. Daher gehört das Weidenröschen auch zu den Pionierpflanzen.

    Räucheranwendung

    Eine Weidenröschen-Räucherung hilft uns seelische Wunden zu schliessen. Dabei werden unsere seelischen Wunden nicht verdrängt, sondern verarbeitet. Es sollte 1 Woche lang vor dem Schlafengehen mit dem Weidenröschen geräuchert werden, um dieses spirituelle Ziel zu erreichen.

    Magische Eigenschaften

    wärmend, abwehrend, bewusstseinserweiternd

    Magische Sammelzeit

    Sommersonnenwende

    Brauchtum

    Die getrockneten Blätter werden vor einer Weissagung geraucht. Das Weidenröschen darf auch in keinem Kräuterwisch fehlen. Weidenröschen wurden unter den Dachstuhl gehängt, um das Haus vor Blitzeinschlag zu bewahren. Es gehörte auch zu Bettstrohkräutern. Diese Kräuter gaben der Mutter und dem Kind Wohlbefinden.


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