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Die Gemeine Hasel | Anbau und Verwendung

    Die Hasel im Anbau Verwendung und Wirkung

    Generell werden Haselnüsse als Nervennahrung angesehen. Dieser Hasel Steckbrief umfässt zahlreiche Informationen aus der Volksheilkunde, in der Natur und Kultur, sowie einiges aus dem Volksglauben. Wenn der Winter vorüber ist und die Natur langsam wieder ans Erwachen denkt, ist dieser Strauch eine der ersten Nahrungsquelle für Insekten. Dem Haselnussstrauch werden seit jeher magische Kräfte zugesprochen. Er steht für Liebesfruchtbarkeit, Unsterblichkeit,  Neubeginn, Wunscherfüllung und Glück. Wünschelrutengänger arbeiten bis heute mit Haselruten. Die Wünschelrute darf nur von einem dreijährigen Haselnussstrauch geschnitten werden und sie darf auch nicht mit dem Messer, sondern mit einem Feuerstein abgeschnitten werden. Die Kelten, wie auch die Altgermanen waren davon überzeugt, dass die Hasel vor Blitzeinschlag, wilden Tieren, Krankheiten und dämonische Kräfte schützt. Bei den Altgermanen durfte ein Haselnussstrauch nicht gefällt werden. Im Mittelalter sagte man, wenn man unter einer Hasel einschläft, dass man zukunftsdeutende Träume bekommt. Auch, dass man darunter mit Naturgeistern in Kontakt treten kann. Misteln wachsen gerne auf Haselnusssträucher und deshalb besagte der Volksglaube, dass gerade diese Misteln vor angezauberten Schaden schützen.

     

    Botanischer Name

    Corylus avellana. Corylus soll aus der altirischen Sprache von coll kommen was in althochdeutsch hasal heisst. Avellana soll von der antiken italienischen Stadt Abella kommen. Schon sehr früh ist sie bekannt für ihren Haselnussanbau. Auch schon damals gab es regen Haselnussanbau, wie auch heute noch.

    Volkstümliche Namen

    Haselnussbaum, Haselnussstrauch, Haselstrauch, Hazel

     

    Die Hasel als Steckbrief

    Hauptanwendung

    Nervöse Anspannung und zur Stärkung und Erholung von Krankheiten. Dazu mischt man Haselnussmus mit etwas Honig und Sahne.

    Volksheilkunde

    Krampfadern, Kreislaufstörungen, Hämorrhoiden, Wunden, Venenentzündungen, Geschwüren, Impotenz, Husten, Fieber, Fettleibigkeit, Menstruationsschmerzen

    Eigenschaften

    Harntreibend, wundheilend, entzündungshemmend, beruhigend, schweisstreibend, gefässverengend, gewebsstraffend, zusammenziehend, blutreinigend, blutstillend, fiebersenkend, schlankheitsfördernd

    Inhaltsstoffe

    Ätherische Öle, Glykoside, Zucker, Gerbstoffe, organische Säuren, Vitamine, Eiweisse

    Verwendete Pflanzenteile

    Blätter, Rinde, Nüsse, Blütenkätzchen

    Darreichungsform

    Tee, Umschläge, Öle, Tinktur, Salbe, Urtinktur, Bäder, Waschung

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL getrocknete Haselnussblätter
    • 1 Tasse Wasser

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Es kann gegen Fieber bis zu zwei Tassen täglich getrunken werden. Ein Tee aus den Blütenkätzchen lindert unsere Beschwerden bei einer starken Erkältung mit Fieber. Dieser Tee hat eine schweisstreibende Eigenschaft.

    Tinktur

    Für eine Tinktur werden werden ca. 10g frische oder getrocknete Haselnussblätter mit 50 ml hochprozentigem Alkohol (40 – 70 %) übergossen. Die Blätter müssen überdeckt sein. Diese Mischung wird für 2 bis 3 Wochen stehen gelassen und ab und zu gut durch geschüttelt. Danach wird abgefiltert und in kleine braune Tropferfläschchen umgefüllt. Diese Tinktur kann auch in Salben mit verwendet werden. Äusserlich wird sie gegen Verstauchungen, kleinen Wunden und Prellungen verwendet. Haselnussblätter werden gerne als Ersatz für die Zaubernuss (Hamamelis) genommen.

    Nebenwirkungen

    Für Allergiker ist die Hasel ein Albtraum und auch auf Haselnusskerne reagieren viele Menschen allergisch. Beachtet, dass dieser Artikel den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

     

    Die Hasel in der Natur

    Vorkommen

    Gebüsche, Wegränder, Feldränder, Gärten, Laubwälder, Waldränder

    Blütezeit

    Februar bis März

    Rote Liste & Insektenwelt

    Die Gemeine Hasel steht nicht auf der Roten Liste in Deutschland. Angewiesen auf diesen Strauch sind verschiedene Zikaden und auch der Haselnussbohrer. Es gibt sogar eine Haselnussblattlaus. Der Haselporling, ein Pilz, setzt sich auf totem Haselholz nieder.

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Von den Blättern her, könnten Verwechslungen mit der Buche und Hainbuche vorkommen oder auch mit anderen Haselarten, wie zum Beispiel der Baum-Hasel.

     

     

    Die Hasel in der Kultur

    Anbau im Naturgarten und Topf

    Ein Haselnussstrauch kann an die 100 Jahre alt werden. Der Haselnussstrauch ist eine winterharte Pflanze, die einen sonnigen bis halbschattigen Platz liebt. Bei uns wachsen zwei Sträucher im Schatten und gedeihen dort sehr gut. Ein sehr grosser und alter Haselstrauch hat sich irgendwann mal einen Platz in unserem Knick gesucht und wächst dort sehr kräftig. Haselsträucher können beschnitten werden, was ich selber nicht mache. Krankheiten und Parasiten konnte ich hier noch nicht beobachten. Ab und an machen sich aber der Haselnussbohrer an den Nüssen zu schaffen. Das erkennt man an klitzekleinen Löchern in den Nüssen.

    Wer einen Garten für Fledermäuse anlegen will, sollte dabei auch an diesen Strauch denken.

    Zeigerpflanze

    Aufgrund ihrer Haselblüte zeigt sie im Phänologischen Kalender den Vorfrühling an.

     

    Haselkätzchen
    Haselkätzchen | ©CG

     

    Sammelzeit

    März (Rinde und Blütenkätzchen)

    Mai bis Oktober (Blätter)

    September bis Dezember (Nüsse)

    Ernte & Trocknung

    Die Rinde wird im Frühjahr von den Ästen geschält und getrocknet. Nüsse kann man weit bis in den Dezember sammeln. Sie sind sehr lange haltbar. Beim Sammeln bitte auch an die Eichhörnchen denken, denn für sie ist die Haselnuss eine Nahrungsquelle. Die Blütenkätzchen werden in Lagen geschichtet und schnell getrocknet. Auch bei ihnen sollte mit Achtsamkeit gesammelt werden, weil sie zu den ersten Nahrungsquellen für Insekten gelten.

    Geschmack & Geruch

    Nussig  & geruchlos

    Verwendung in der…

    …Küche

    Haselnusskerne verwendet man oft in Kuchen und Keksen. Auch so sind sie ein gesunder Snack. Junge Blätter können als Frühlings-Salat gegessen werden. Ansonsten kann man noch Haselnussmus, Nussbutter, Haselnussfrikadellen und viele andere leckere Sachen zubereiten. Aus den Nüssen kann man auch selber eine Haselnuss-Milch zubereiten.

    …Haushalt

    Es kann mit Haselnussblättern ein guter Kräutertabak hergestellt werden. Aus den sehr geraden dicken Ästen können Bögen gebaut werden.

    …Pflege

    Haselnussöl ist gut gegen trockener und rauher Haut. Die Haltbarkeit ist aber leider sehr gering.

    …Tierhaltung

    Für Menschen die Bienen halten und etwas für sie tun möchten, kann diesen Strauch pflanzen, für ihre Erstnahrung im Frühling.

     

     

    Die Hasel in der Volksmagie

    Räuchern mit Haselnussblätter

    Eine Räucherung mit Haselnussblättern wurde meistens in Liebesangelegenheiten verwendet. Sie soll aber auch einen klaren Kopf bewahren. Die Germanen räucherten die Haselnussblätter, um Schutz gegen Blitzeinschlag zu erhalten. Sowie auch, um die Fruchtbarkeit zu erlangen oder das eigene Wünsche erfüllt werden. Auch in Räucherungen der Walpurgis-Nacht dürfen Haselnussholz und Blätter nicht fehlen. In Schutzräucherungen darf die Hasel nicht fehlen, denn ihre Eigenschaften sind sehr wichtig in diesem Räucherwerk.

    Magische Eigenschaften

    Schutzbringend, liebend, klärend, erfüllend

    Magische Sammelzeit

    Ihre magische Sammelzeit ist bei der Herbst-Tagundnachtgleiche herum und auch in der Wintersonnenwende, denn sie waren ein Symbol für Schutz und Glück, damit der Winter gut überstanden wird.

    Element

    Ihr Element ist die Luft.

    Volksglauben

    Haselnusszweige über die Türen und Fenster aufgehangen, lässt negative Energien draussen und schützt Haus und Hof davor. Wie wir es auch schon von der Himbeere und Brombeere kennen. Deshalb pflanzte man zu früheren Zeiten Haselnusssträucher an Höfen. Gleichzusetzen wie der Holunder. Darum gehörte sie auch zu den Zauberpflanzen.

    Aufgehangene Haselnüsse im Haus sind kleine Glücksbringer. Man überwarf auch Brautpaare mit Haselnüssen, um ihnen Glück und Fruchtbarkeit in der Ehe zu wünschen.

    Es wurden auch magische Schutzkreise auf den Boden mit Haselnussästen gezeichnet. Es wurde sich in diesen Schutzkreis hineingestellt, und war dadurch geschützt vor bösem Zauber, gerade wenn man in der Natur unterwegs war.

    Auch bei den bekannten Ogham-Stäbchen kommen sie vor und waren sehr wichtig. In den „Malefix-Glauben“ gehörte auch die Hasel.

     


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