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Das Echte Mädesüss | Heiliges Kraut der alten Kelten

    Mädesüss

    Mädesüß war eines der drei heiligen Kräuter der Druiden. Im Mittelalter war es als Streukraut, wegen seinem intensiven Geruch beliebt. Im 19. Jahrhundert gewann man die Salicylsäure aus der Pflanze. Aus dieser Substanz stellte man später synthetisch die Acetylsalicylsäure (Aspirin) her. Ihr Name Mädesüss leitet sich vom „süsst den Met“ ab. Früher wurde damit der Met gesüsst. Hier in Mecklenburg sagte man Methsüss zu diesem Wildkraut. Es könnte aber auch von gemähten Wiesen herleiten, die früher „Mede“ genannt wurden. Nach dem Mähen solcher Wiesen verströmte ein starker und süsslicher Duft. Wobei wohl eher die Melisse damit gemeint war.

     

    Steckbrief Mädesüss
    Steckbrief Mädesüss

    Botanischer Name

    Filipendula ulmaria. Filipendula kommt aus dem Lateinischen von filum. Was Faden gedeutet und von pendulus was hängend bedeutet. Die kleinen Wurzelknöllchen hängen an zarten Wurzeln. Ulmaria bedeutet ulmenartig, wegen seiner Blätter.

    Volkstümliche Namen

    Wiesengeissbart, Wiesenkönigin, Ziegenbart, Wurmkraut, Metkraut

    Hauptanwendungen

    Kopfschmerzen und Grippe

    Volksheilkunde

    Magenübersäuerung, Sodbrennen, Gastritis, Durchfall, Ruhr, Gelenkschmerzen, Grippe, Blasenkatarrh, Erkältung, Rheuma, Wundheilung, Kopfschmerzen, Cellulitis, Fieber, Nierenschmerzen

    Eigenschaften

    Zusammenziehend, säurebindend, schmerzstillend, fiebersenkend, harntreibend, schweisstreibend, entzündungshemmend, antirheumatisch, blutverdünnend, antibakteriell, virushemmend, pilztötend, antioxidativ

    Inhaltsstoffe

    Ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonglykoside, Salicylsäure

    Verwendete Pflanzenteile

    Blüten, Blätter, Wurzeln

    Darreichungsform

    Tee, Tinktur, Badezusatz, Umschläge, Heilwein

    Vorkommen

    Feuchte Gräben, Wiesen

    Blütezeit

    Juni-August

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit dem kleinen Mädesüss oder den Wald-Geissbart. Es können auch Verwechslungen mit dem Wiesen-Labkraut vorkommen.

     

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Das Mädesüss steht auf keiner Roten Liste von Deutschland. Ihre Besucher sind Schwebfliegen, kleine Käfer, Bienen.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Mädesüß ist eine winterharte Wildpflanze, die einen nährstoffreichen und gut feuchten Boden liebt. Sie steht am liebsten in der Sonne oder im Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst oder Frühjahr. Der Duft der Blüten erinnern ein wenig an Mandeln, Honig oder auch Vanille. Die Pflanze wird laut meinen Erfahrungen von Schnecken in Ruhe gelassen. Da sie sehr breit wird, sollte bei einer Anpflanzung viel Platz einberechnet werden. Sie sollte in keinem Naturgarten fehlen.

    In einer Topfkultur fühlt sich das Mädesüss auch wohl, wobei die Pflanze nicht ganz so gross wird.

     

    Mädesüssblätter
    Mädesüssblätter | ©CG

    Zeigerpflanze

    Das Mädesüss zeigt feuchte, verdichtete und schwere Böden an.

    Sammelzeit

    Juni-August (Blüten)

    Mai-Juni (Blätter)

    Oktober-November (Wurzeln)

    Ernte & Trocknung

    Die Blüten werden zu Beginn der Öffnung geschnitten und in Lagen zum Trocknen ausgelegt. Um ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Heilkraut zu bekommen, muss das Mädesüss getrocknet werden, weil es erst dadurch seine Eigenschaften entwickelt.

    Geschmack & Geruch

    Aromatisch & süss duftend

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Das Mädesüss nahm man schon immer als Zusatz bei Getränken, wie Met, Weinen, Biere. Bei der Metherstellung spielte es zu früherer Zeit eine grosse Rolle. Sahne kann auch mit Mädesüss verfeinert werden und alten abgestanden Wein, gibt das Mädesüss, ein angenehmes Aroma, wenn die Blüten für kurze Zeit hineingelegt werden. Man kann aber auch eine erfrischende Limonade für den Sommer aus den Mädesüssblüten zubereiten. Dafür legt ihr die Blüten und ein wenig Zitronensaft in Mineralwasser und lasst es durchziehen. Allgemein nimmt man Mädesüssblüten um Süss- oder Fruchtspeisen zu verfeinern.

    Um im Haus einen wohlriechenden Duft zubekommen, kann Mädesüss in Sträussen aufgehängt werden. Auch als Färberpflanze war das Mädesüss bekannt.

    Imker reiben noch heute ihre Bienenstöcke mit den Blüten ein, damit neue Bienen ihren Bienenstock annehmen.

     

    Mädesüss Rezepte

    Tee – Zubereitung

    • 2 TL getrocknetes Mädesüsskraut (Blüten und Blätter)
    • 1 Tasse Wasser (250 ml)

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Am besten und für eine Verstärkung der Wirkung kann man Mädesüss-Honig zum Süssen verwenden. Dieser Tee lindert Kopfschmerzen und Erkältungsbeschwerden. Auch bei Sodbrennen soll dieser Tee Linderung verschaffen. Es können bis zu drei Tassen täglich getrunken werden. Auch bei oxidativen Stress, der durch Umweltgifte und Entzündungen im Körper entstehen kann, lindert dieser Tee wunderbar.

    Mädesüss-Tinktur

    Es wird ca. 1 Handvoll Mädesüssblüten und Blätter mit 250 ml 40% Alkohol übergossen (Wodka oder Korn). Das Glas fest verschliessen und gut durchschütteln. Zum Durchziehen an einen warmen aber nicht sonnigen Ort stellen und täglich schütteln und auf mögliche Schimmelbildung kontrollieren. Nach 3 – 4 Wochen ist die Mädesüsstinktur fertig und du kannst sie abfiltern und in kleine dunkle Fläschen umfüllen. Sie lindert Schmerzen in den Gelenken, indem du deine Gelenke damit einreibst.

    Mädesüss-Wein

    Es werden für 1-2 Wochen Mädesüssblüten in Weisswein gelegt und danach abgefiltert. Dadurch entsteht ein besonders gutschmeckendes Aroma und lindert auch Kopfschmerzen, Erkältungen und Rheumabeschwerden. Dazu werden bis zu 3x täglich je ein Schnapsglas getrunken.

    Mädesüss-Likör

    • 70 g Mädesüssblüten
    • 25 g Zucker
    • 700 ml – 1000 ml Wodka

    Die Mädesüssblüten werden mit dem Wodka übergossen. Dann den Zucker hinzu geben und gut durchschütteln und 10-12 Tage stehen lassen. Anschließend abseihen und in Flaschen füllen.

    Mädesüss-Sirup

    Für diesen Sirup benötigt ihr 3-4 Dolden und ca. 500 ml Wasser. Sowie 250 g Zucker und eine halbe Zitrone. Die Zitrone kleinschneiden und zusammen mit den Blütendolden und dem Wasser in einen Topf geben und für zwei Tage durchziehen lassen. Danach alles filtern und ddie Flüssigkeit mit dem Zucker aufkochen. Die Flüssigkeit heiss in eure sterilisierten Fläschchen abfüllen und gut verschliessen. Dieser Sirup schmeckt so lecker in Wasser oder Tee und er wird auch gerne gegen leichte Kopfschmerzen eingenommen.

    Nebenwirkungen

    Bei bekannter Allergie der Acetylsalicylsäure (Aspirin) bitte Abstand von dem Mädesüss nehmen. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Räuchern mit Mädesüss

    Eine Mädesüss-Räucherung vertreibt negative Gedankengänge und gibt uns wieder die Sicht nach vorn.

    Magische Eigenschaften

    Vorausschauend, beschützend, vertreibend

    Magische Sammelzeit

    In einer Vollmondnacht.

    Volksglauben

    Ein Mädesüssstrauss im Haus aufgehängt, vertreibt das Unheil. In manchen Regionen durfte es in keinem Kräuterbündel fehlen. In der Nacht der Sommersonnenwende steckte man Blätter im Viehstall und dem Dachstuhl des Hauses, um Schutz zu erhalten.

     

     


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