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Die Gemeine Nachtkerze | Vergessene Gemüsepflanze

    Wurzeln der Nachtkerze

    Die Nachtkerze kommt ursprünglich aus Nordamerika und wurde im 17. Jahrhundert eingeführt. Es soll für Botaniker sehr schwierig sein, die verschiedenen Nachtkerzen auseinander zu halten. Hauptsächlich in der Hautpflege und Erkrankungen der Haut findet diese Pflanze heutzutage Verwendung. Das Nachtkerzenöl gehört zu den teuersten Pflegeölen. In früheren Zeiten wurde diese vergessene Gemüsepflanze als Nahrungsmittel angepflanzt. Es wurden die Wurzeln der Nachtkerze als Gemüse gegessen. Ganze Felder wurden mit ihr bepflanzt und unsere heutigen Nachtkerzen sind sozusagen ihre Nachkommen von damals, die auf den Feldern standen. Heute gilt sie eher als vergessene Gemüsepflanze. Die Nachtkerze öffnet ihre Blüten erst am Abend und wenn der Sonnenaufgang kommt, sind sie auch schon wieder verwelkt. Sie wird überwiegend in der Frauenheilkunde verwendet.

     

    Steckbrief Nachtkerze
    Steckbrief Nachtkerze

    Botanischer Name

    Oenothera biennis. Oenothera leitet sich von oinos (Wein) und thēr (Tier) ab. Biennis sagt aus das die Nachtkerze zweijährig wächst.

    Volkstümliche Namen

    Gelber Nachtschatten, Weinblume, Schinkenwurzel, Eierblume, Rapunzel, Schinkenkraut, Nachtrose, Rapontika

    Hauptanwendung

    Hautbeschwerden (gerade bei Neurodermitis)

    Volksheilkunde

    Wechseljahresbeschwerden, Akne, trockene Haut, Ekzeme, brüchige Nägeln, Durchfall, Hautkrankheiten, Blutreinigung, Husten, Hautunreinheiten, Juckreiz, Hautrötungen, Neurodermitis, Schuppenflechte, erhöhter Cholesterinspiegel, Pollenallergie, prämenstruelle Syndrom (PMS), Wunden, Bluthochdruck

    Eigenschaften

    Blutreinigend, beruhigend, hautpflegend, stärkend, entzündungshemmend, krampflösend, hautstraffend, wundheilend

    Inhaltsstoffe

    Vitamin E, Flavonoide, fettes Öl, Gerbstoffe

    Verwendete Pflanzenteile

    Samen, Wurzeln, Blätter, Blüten

    Darreichungsform

    Öl, Tee, Waschungen, Tinktur

    Vorkommen

    Wildwiesen, Wegränder, Gärten, Sandgruben

    Blütezeit

    Juni bis September

    Rote Liste & Insektenwelt

    Diese Nachtkerze ist nicht geschützt. Da diese Pflanze in der Nacht blüht, wird sie von vielen Nachtfaltern angeflogen. Der Nachtkerzenschwärmer hat eine Vorliebe für Nachtkerzen und ist selten. Ansonsten noch Schmetterlinge, Hummeln und Bienen. Für die Raupen von dem Weinschwärmer ist die Nachtkerze eine Futterpflanze.

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit der Königskerze und anderen Nachtkerzen Arten, die unterschiedliche Wirkstoffe besitzen. Von den Königskerzen habe ich leider nur Fotos von der schwarzen Königskerze.

     

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Die Nachtkerze ist eine winterharte Pflanze und wächst zweijährig. Sie liebt die Sonne  und einen trockenen Boden. Die Vermehrung erfolgt im Herbst durch Aussaat. Meine grösste Nachtkerze ist 1,70 m gross geworden. Meine jetzigen sind Nachkommen von ihr. Im Garten kultiviert ist diese Pflanze leider sehr anfällig für Mehltau. Nachtkerzen öffnen ihre Blüten erst am Abend und haben einen betörenden Duft. Dadurch das sie ihre Blüten erst bei Sonnenuntergang öffnet, eignet sie sich gut in einer Blumenuhr. Jungpflanzen sollten vor Schnecken geschützt werden. Altpflanzen werden von ihnen in Ruhe gelassen. Wenn man ihr einen grossen Topf gibt, wächst sie sehr hoch.

    Zeigerpflanze

    Trockener und sandiger Boden.

    Sammelzeit

    August bis September (Samen)

    Juni bis September (obere Sprossspitzen/Blüten)

    September bis Oktober (Wurzeln)

    Ernte & Trocknung

    Die Samen werden nach der Blüte im Herbst gesammelt. Die Blüten, Sprossspitzen und Blätter werden in Lagen zum Trocknen ausgelegt. Die Blüten sollten bei der Trocknung auf eine weiche Unterlage gelegt werden, weil sie leider dazu neigen dran festzukleben. Die Wurzeln werden frisch verwendet. und können nur im ersten Jahr (Herbst) geerntet werden, weil sie sonst holzig schmecken.

     

    Geschmack & Geruch

    Schwarzwurzelig (Wurzeln) & süsslich

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Die Nachtkerzenwurzeln, Blüten und Blätter kann man als Gemüse, in Suppen oder in Salaten zubereiten. Die Blüten gehören zu den essbaren Blüten. Die Wurzeln haben einen Geschmack, der an Schwarzwurzeln erinnert. Um diese Wurzeln wie Schwarzwurzeln zuzubereiten, gräbt ihr die langen Nachtkerzenwurzel aus und wäscht und schabt sie ein wenig ab. Dann werden die Wurzeln in Salzwasser weichgekocht und wie Schwarzwurzeln gegessen. Wenn ihr die Wurzeln vor dem Kochen mit Zitronensaft beträufelt, laufen sie nicht an. Die Wurzeln können auch in Fleischbrühe gekocht werden. So sollen sie sehr stärken und kranken Menschen wieder auf die Beine helfen oder einfach nur mit Öl und Essig anrichten. Die Samen können in Müsli, als Gewürz und in Brot mit zugetan werden.

    Und wenn ihr eine Ölpresse habt, dann könnt ihr sogar das hochwertige, sehr teure Öl selber machen oder ihr zerstampft die Samen in einem Mörser. Das Nachtkerzenöl ist sehr teuer und wertvoll, deshalb solltet ihr immer darauf achten, dass die angebrochene Flasche kühl und dunkel gelagert wird. Dieses Öl reagiert auf Sauerstoff und kann dadurch schnell ranzig werden.

    Sie diente auch als sehr gutes Schweinefutter. Dafür werden die Wurzeln und Blätter genommen. In der Tiermedizin wird das Nachtkerzenöl für entzündete Stellen, die durch Parasiten entstanden sind, verwendet.

     

    Nachtkerzenblüte
    Nachtkerzenblüte | ©CG

    Rezepte mit der Nachtkerze

    Tee-Zubereitung

    • 2 Teelöffel getrocknete Sprossspitzen
    • 1 Tasse Wasser ( ca. 250 ml )

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Nach Bedarf ein wenig mit Honig oder Stevia süssen. Der Tee entspannt und ist ein mildes Getränk bei leichten Unterleibsschmerzen und Husten. Es können auch Waschungen mit ihm vorgenommen werden, gerade bei kleinen Wunden.

    Nachtkerzen-Sirup

    Auch Sirup aus den Blüten der Nachtkerze kann gegen Husten eingenommen werden. Dazu benötigt ihr zwei Handvoll Blüten der Nachtkerze. Die Blüten solltet ihr kurz vor Sonnenuntergang sammeln gehen, also kurz bevor sie aufgehen. Aus diesen Blüten bereitet ihr einen Tee zu. 250 ml Wasser werden mit den Blüten erhitzt und für 10 Minuten zugedeckt stehen gelassen. Es darf nicht gekocht werden. Nach den 10 Minuten werden die Blüten herausgefischt und der Tee auf kleiner Flamme wieder auf den Herd gesetzt. Nun lasst ihr nach und nach Zucker in den Nachtkerzenblütentee rieseln, bis sich der Zucker aufgelöst hat und eine sirupartige Konsistenz gebildet hat. Beachtet bitte, wenn ihr die Zuckermenge reduziert, reduziert ihr auch gleichzeitig die Haltbarkeit. Dieser Nachtkerzen-Sirup ist im Kühlschrank bis zu 3 Monate haltbar.

    Nachtkerzenwurzel-Salat

    Dieser Salat wird auch Schinkenwurzel-Salat genannt. Um einen Salat sich zuzubereiten, nehmt ihr 250 g Wurzeln der Nachtkerze, zerkleinert sie und kocht sie in Salzwasser weich. Das Salzwasser abgiessen und mit Öl, Essig, Salz und Pfeffer nach Belieben würzen. Ihr könnt diesem Salat auch noch Blattsalate und Radieschen hinzufügen.

    Nebenwirkungen

    Bei einer inneren Einnahme können Verdauungsbeschwerden, Durchfall und Bauchschmerzen auftreten. Epileptiker, Stillende und auch Schwangere sollten vor der Einnahme immer mit einem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache halten. Bei einer äusserlichen Anwendung muss die Haut vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     


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