Zum Inhalt springen

Der Feigenkaktus | Heil- und Nutzpflanze

    Den Feigenkaktus kennen wir meist als Zimmerpflanze, der im Sommer einen Platz im Garten oder Balkon bekommt. Aus dem Urlaub in mediterranen Ländern hat sich schon so mancher ein grosses Opuntienohr, einen Ableger, mit nachhause genommen. Ursprünglich soll er aus Mexiko kommen, aber keiner weiss es mehr so genau. Heute wird dieser Kaktus überall in Südamerika gefunden und auch in Südeuropa, wo er als Neophyt angesehen und teils arg bekämpft wird. Seit jeher werden Kakteen in Mexiko als Heil- und Nutzpflanzen verwendet. Auf Märkten findet man die abgeschnittenen Ableger, teils schon gesäubert für eine Mahlzeit. Aber auch hier in Europa fand dieser Kaktus lange Zeit in die Heilpflanzenkunde. Belgische Apotheker sollen diesen Kaktus in früheren Zeiten angebaut haben. In einer Zeitung von 1814 wurde den Seefahrern empfohlen, Opuntien vorbeugend gegen Skorbut zu essen. Auch wurde dieser Kaktus als Notspeise, wenn nichts anderes mehr da ist, angepriesen. Manche Opuntien haben blutrote Früchte, die bei Verzehr den Urin rötlich färben. Bereits die Azteken bauten eine fast dornenlose Opuntiensorte an und heute noch ist die Opuntie in der Länderflagge von Mexiko fest verankert. Ein Erbe der Azteken. In einer Stadt namens Milpa Alta wird jedes Jahr ein Volksfest veranstaltet, dass zahlreiche Gerichte mit Nopal, dem Feigenkaktus, präsentiert werden und wo auch probiert werden darf.

     

    Feigenkaktus als Heilpflanze
    Kaktusfeigen |©CG

    Botanischer Name

    Opuntia ficus indica ~ Opuntia soll nach dem Ort Opus benannt worden sein. Ficus kommt von Feige, wegen seinen Früchten. Es werden aber auch Opuntia matudae verwendet. Als Heilpflanze ist meist Opuntia streptacantha in Gebrauch.

    Volkstümliche Namen

    Indianerkaktus, Feigenkaktus, indische Feige, Nopal, Scheibenkaktus

    Hauptanwendung

    Gewichtsabnahme und Prostata – sowie Blasenbeschwerden.

    Volksheilkunde

    Prostatabeschwerden, Sexunlust, Diabetes, Gewichtsabnahme, Antriebslosigkeit, Erholung nach langer Krankheit, Cholesterin, Kreislaufschwäche, Wunden, Verbrennungen, Hautentzündungen, Arteriosklerose, Verstopfung, Halsentzündungen, Durchfall, Bluthochdruck, Erkältungen, rheumatische Beschwerden, Parodontose

    Eigenschaften

    wundheilend, libidofördernd, blasenstärkend, antidiabetisch (Opuntia streptacantha), antioxidativ, leistungssteigernd, bindegewebebildend, cholesterinsenkend, entwässernd, verdauungsstärkend, immunsystemstärkend, kreislauffördernd, entzündungshemmend, antibiotisch, leberstärkend, entspannend, gewichtsreduzierend, stopfend, blutdrucksenkend, schleimlösend

    Inhaltsstoffe

    Kalium, Kalzium, Magnesium, Vitamin A, B, C und K, Aminosäuren, Glukose, Fructose, Ballaststoffe, Phosphor, Proteine, Eisen, Karotine, Pektin

    Verwendung

    Blüten, dornenlose Ableger, Früchte

    Darreichungsform

    Salbe, Auflage, Pulver, Frischsaft, Naturpflaster, Tee, Inhalation, Gurgelwasser

    Vorkommen

    Südamerika, Südeuropa. Bei uns im Garten oder Topf kultiviert.

    Blütezeit

    Juni ~ Juli

    Sammelzeit

    Die Ableger können das ganze Jahr über gesammelt werden und die Früchte nach der Blütenbildung.

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Mit anderen Opuntien.

    Rote Liste & Insekten

    Nicht geschützt.

    Die Cochenilleschildlaus ist auf den Feigenkaktus angewiesen. Aus ihr entsteht, im getrockneten Zustand, der Farbstoff Karmin.

    Anbau im Garten und im Topf

    Der Feigenkaktus ist eine sehr problemlose Pflanze, die auch so manchen Pflegefehler sehr gut übersteht. Man kann diesen Kaktus sehr leicht vermehren, in dem man einen Abelger von der Mutterpflanze entfernt, ein paar Tage abtrocknen lässt und dann in ein Sand-Erde-Gemisch einpflanzt. Es darf nicht gleich angegossen werden, weil sonst der Kaktus verfaulen kann. Man sollte ca. 3 Wochen später so langsam mit dem Agiessen beginnen. Solche Ableger können auch auf die Erde gelegt werden, dann kommen aus ihren Areolen (siehe Foto) Wurzeln und gehen in Richtung Erde. Es gibt auch zahlreiche winterharte Opuntien, die hier bei uns im Garten kultiviert werden; auch ich habe ein kleines Kakteen-Beet bei mir im Garten. Leider sind die frischen Ableger auch ein Magnet von Schnecken.

    In ihrer Heimat werden sie auch Baumkakteen genannt. Sie können bis zu 6 Meter gross werden. Wusstet ihr, dass Kakteen keine Stacheln, sondern Dornen haben?

    Kleiner Tip von mir als Kakteenliebhaberin. Ich pflege weit über 50 verschiedene Kakteen. Wenn ich im Internet immer lese, man soll Handschuhe bei der Essenszubereitung oder beim Umtopfen nehmen, kann ich immer nur mit dem Kopf schütteln, denn gerade die Opuntie hat solch kleine Dornen, Glochidien genannt, die mit sehr schmerzhaften Widerhaken an der Spitze daherkommen, dass sie sich in die Handschuhe bohren und dort auch drinbleiben, auch nach der Wäsche. Wenn man dann die Handschuhe noch einmal anzieht und irgendetwas angefasst wird, bohren sich diese kleinen Dornen in unsere Hand. Deshalb die Empfehlung von mir, dass ihr mit einer gefaltenen und gerollten Zeitungspapierseite den Kaktus umschlingt und so kommen auch keinen Dornen in eure Hand. Der Kaktus kann durch Zeitungspapier nicht hindurchstechen.

    Ernte & Trocknung

    Die Blüten trocknet man dünn geschichtet im Schatten. Um das die Blüten ihre schöne Farbe erhalten, sollten sie im Dunklen getrocknet werden. Die Ableger sollten immr frisch verwendet werden.

    Geschmack & Geruch

    süss/geruchlos (Früchte)

    leicht säuerlich/geruchlos (Ableger)

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Die jungen dornlosen Neutriebe werden Nopalitos genannt. Sie werden gekocht, geschmort, eingelegt, gegrillt und gebraten oder roh verzehrt. Im Essen sehen sie ein wenig wie kleingeschnittene grüne Bohnen aus. Rührei mit gehackten Nopales soll in Mexiko sehr weit verbreitet sein. Die Früchte sind sehr erfrischend und können roh vom Kaktus als auch für Saft, Honig, Wein, Branntwein und Marmeladen verwendet werden. Für eine Marmelade aus Kaktusfeigen sollte man die roten Früchte bevorzugen, weil sie die Marmelade kräftig rot färben. So gehört dieser Kaktus zum Gemüse, aber auch zum Obst. Das Kaktuswasser, gepresst aus den Früchten, ist ein wahrer Durstlöscher.

    Auch als Viehfutter werden Opuntien verwendet. Auf Mallorca werden mit den Kaktusfeigen die berühmten schwarzen Schweine gefüttert. Teils werden ganze Hecken aus Opuntien angepflanzt um Haus und Hof zu schützen. Da Opuntien im Alter dazu neigen, stark von unten her zu verholzen, werden sie auch als Brennmaterial verwendet. Auch ich habe auf Mallorca damit geheizt, wenn ich solch ein „Kakteenholz“ zur Verfügung hatte.

    Man kann auch Seifen, Shampoos und Cremes aus diesem Kaktus herstellen.

    Tee ~ Zubereitung

    • 2 TL getrocknete Blüten
    • 250 ml Wasser

    Das heiße, nicht mehr kochende Wasser über die Blüten giessen und ca. 5 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Nach Bedarf mit etwas Honig gesüßt jeden Tag ein bis zwei Tassen trinken. Dieser Tee lindert die Beschwerden bei Blasenerkältungen und auch Prostatabeschwerden. Dieser Tee kann auch als Umschlag oder Waschung bei schlecht heilenden Wunden verwendet werden.

    Nebenwirkungen

    Bei Menschen mit Diabetes, sollte von einem massiven Verzehr der Nopales Vorsicht geboten werden. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Räucheranwendung

    Mit den getrockneten Kakteenblüten und auch mit verholzten Kakteenteilen kann geräuchert werden. Dieses Räucherwerk schützt unser Heim. Manche empfinden es als weissagend.

    Magische Eigenschaften

    Heilkräftig, beschützend, weissagend

    Magische Sammelzeit

    Bei Neumond

    Element

    Erde

    Magische Anwendungen

    So mancher Kaktus stand nur auf dem Fensterbrett, um negative Energien draussen zuhalten. Winterharte Kakteen sollten in jede Himmelsrichtung je einmal angepflanzt werden, so ist euer Heim rundum geschützt; eine Fensterbank kann als Alternative genommen werden. Gerade grosse Kakteenstacheln nimmt man um Segen oder Verfluchungen auf Gegenstände, Püppchen oder Kerzen zu ritzen.

     


    Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du mein Projekt Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!

    Celticgarden unterstützen: