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Der Acker-Gauchheil in der Pflanzenmagie

    Der Acker-Gauchheil

    Der Acker-Gauchheil, botanisch Anagallis arvensis, gehört zu den Primelgewächsen. Wegen seiner Eigenschaft bei Regen oder bedeckten Himmel seine Blüten zu schliessen oder gar nicht erst zu öffnen, wird er mancherorts auch Nebelpflanze, Wetterkraut oder Wetterpflanze genannt. Wie man es schon an seinen Namen Gauchheil erkennt, behandelte man mit ihm Menschen, die im damaligen Glauben, verrückt und närrisch waren, also Gemüts- oder Geisteskrankheiten. Diese Menschen nannte man früher Gauche. Es war der Vogel, der Gauch (Kuckuck), der in den Köpfen der Menschen war. Man glaubte, dass diese Wildpflanze soviel Kraft besass, dass sie die bösen Gespenster im Kopf dieser Menschen und den Gauch vertreiben konnte. Auch besass sie die besondere Kraft die Melancholie, den Narr, zu vertreiben. In Höfen hingen ganze Büschel von dieser Wildpflanze, damit Dummköpfe und Gespenster keinen Zugang zum Hof bekamen, aber auch in den Hausflur. So vertrieb er Gauch und Gespenst.

    In der Volksheilkunde

    In der Volksheilkunde wurde der Gauchheil meistens äusserlich angewendet, zum Beispiel um Blutungen zu stillen. Nach einem Aderlass wurde dem Menschen ein Strauss Gauchheil in die Hände gedrückt. Der Ackergauchheil soll sich auch gegen Sommersprossen eignen und wurde daher als Gesichtswasser verwendet. Gegen Nasenbluten, wegen seiner roten Blüte und auch gegen Epilepsie wurde der Gauchheil von unseren Vorfahren verwendet. Gegen die Gicht musste man ihn bei sich tragen.

     

    Blüte des Acker-Gauchheils
    Blüte des Acker-Gauchheils | ©CG

    Als Räucherwerk

    Eine Acker-Gauchheil wird gerne bei Hausreinigungs-Räucherungen genommen. Er entfernt negative Energien. Auch gegen den Bösen Blick kann man das Haus und den Stall mit dieser Pflanze ausräuchern. Seine Sammelzeit ist von Juni bis August bei Sonnenaufgang und ohne das man was gesprochen hat. Für ein Räucherwerk oder um sich den Gauchheil ins Haus zuhängen, sollte die blühende Pflanze bodennah abgeschnitten werden. Danach werden kleinen Sträusschen aus den einzelnen Pflanzen gebunden und kopfüber zum Trocknen aufgehängt.

    Im Naturgarten und Balkon

    Er liebt einen trockenen Boden und die volle Sonne. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat, wobei wenn man ihn einfach lässt, verbreitet er sich von selber. Man kann dann immer die neuen Pflänzlein versetzen, dorthin wo man ihn im Garten haben möchte. Neben dem Roten Gauchheil gibt es noch den Blauen Gauchheil. Dioskurides sah in den rotblühenden den männlichen und in den blaublühenden Gauchheil den weiblichen Part. Dieses niedliche Blümchen wird auch Wetterpflanze oder Faules Lieschen genannt, weil sie ihre Blüten erst morgens um 8 Uhr öffnet und um 16 Uhr wieder schliesst und bei herannahendem Unwetter ihre Blüten schliesst. Ihre Blüten spüren das, wenn Regen naht. Ein wunderbeares Geschöpf der Natur. Darum bekam sie auch den volkstümlichen Namen Armer Leute Wetterglas. Er ist ein wundervoller Lückenfüller, am Rand von einem Blumenbeet. Diese kleine Wildpflanze sollte in keinem Naturgarten fehlen, weil man mit ihm ja auch das Wetter, was an diesem Tag kommt, ablesen kann. Seine Blütezeit ist von Juli bis Oktober, wo er uns mit seinen niedlichen Blüten verzaubert. Wegen der Ähnlichkeit mit den Blättern der Vogelmiere, wird er auch Rote Miere genannt.

    Wenn der Acker-Gauchheil, im Herbst, viele Samen trägt, wird die Ernte im nächsten Jahr gut. Wenn er nicht soviele Samen besitzt, kommt eine Missernte.

    Natürlich kann diese kleine Wildpflanze auch auf einen Balkon gezogen werden. Wunderschön sieht sie in antiken Tontöpfen aus, wo dran schon der Zahn der Zeit genagt hat. Auch hier wird sie euch zeigen, welches Wetter an diesem Tag kommt.

     

    Blauer Gauchheil
    Blauer und Roter Gauchheil | ©Hans Braxmeier

    Anmerkung:

    Der Acker-Gauchheil darf nicht innerlich eingenommen werden. Da er als giftig eingestuft wurde, gerade wenn es um grössere Mengen geht. Menschen mit einer Primelallergie, sollten Abstand von dieser Wildpflanze nehmen.


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