In meinem kleinen Heilpflanzenlexikon möchte ich euch heute die grosse Klette vorstellen. Schon im Mittelalter war die grosse Klette eine wertvolle Heilpflanze. Schon im 9. Jahrhundert befahl Karl der Grosse diese wertvolle Pflanze in Gärten anzubauen. In England gibt es seit dem 13. Jahrhundert ein Getränk das aus den Wurzeln der Klette und des Löwenzahns zubereitet wird. Für den Klettverschluss war sie das Vorbild.
Lateinischer Name:
Arctium lappa
Andere Namen:
Kladde, Butzenklette, Haarwuchswurzel, Klettendistel
Hauptanwendung:
Haarausfall und Hauterkrankungen
Volksheilkunde:
Furunkeln, Rheuma, Gicht, wunde Stellen, Schuppenflechte, Hautkrankheiten, Diabetes, Verdauungsbeschwerden, Gallen- und Leberbeschwerden, Haarausfall, Verstauchungen, Geschlechtskrankheiten, Verbrennungen
Eigenschaften:
entzündungshemmend, blutzuckersenkend, antibakteriell, harntreibend, schweisstreibend, blutreinigend, gallefördernd, haarwuchsfördernd, antioxidativ, antiviral
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Inulin, Schleim, fettes Öl
Verwendung:
Blätter, Wurzeln, Samen
Darreichungsform:
Tee, Tinkturen, Waschungen, Bäder, Öl, Umschläge, Haarspülung, Salben
Vorkommen:
Kiesgruben, Wegränder, Schuttplätze
Blütezeit:
Juli~September
Sammelzeit:
März ~ April (Wurzeln)
September ~ Oktober (Wurzeln)
Verwechslung mit anderen Pflanzen:
Oftmals wird die grosse Klette mit der Pestwurz oder dem Rhabarber verwechselt.
Naturschutz:
Nicht geschützt

Anbau:
Die grosse Klette ist eine winterharte Pflanze, die sich schön in einem Garten macht, durch ihre Grösse. Sie kann eine beachtliche Grösse von bis zu 1,50 m erlangen. Leider lieben auch Nacktschnecken diese Pflanzen und darum ist sie vor Schneckenfrass nicht geschützt.
Ernte:
Die Wurzeln werden gereinigt und auf einer Schnur aufgefädelt zum Trocknen aufgehangen. Vor dem Trocknen werden die Wurzeln in heisses Wasser getaucht, was die Wirkstoffe in ihr erhöhen sollen. Die Klettenwurzel ist sehr lang und bricht meistens beim Ernten ab, was aber weiter nicht schlimm ist.
Mond~Ernte:
Die Wurzeln werden bei abnehmenden Mond geerntet.
Geschmack & Geruch:
Bitter, süss & muffig
Verwendung in der Küche/Haushalt:
Kulinarisch soll sie ein Genuss sein. Die Wurzeln können roh in Salate verwendet werden oder man kocht sie wie Karotten. Die Stiele junger Blätter können geschabt und wie Sellerie zubereiten werden. Im Mittelalter war sie eine häufig genutzte Gemüsepflanze. Aus ihren gerösteten Wurzeln kann eine Kaffee~Ersatz zubereitet werden. Ihre Wurzeln sind auch sehr gut für Haarpflegeprodukte, wie zum Beispiel das bekannte Klettenwurzelöl.
Tee – Zubereitung:
- 2 TL getrocknete Klettenwurzeln
- 1 Tasse Wasser
Das kalte Wasser über die Wurzeln giessen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen den Kaltauszug aufkochen und abfiltern. Er kann bei Magenbeschwerden getrunken werden. Dieser Tee ist sehr vielfältig. Er wird auch als Waschung bei diversen Hauterkrankungen und bei Haarausfall sehr oft verwendet.
Klettenwurzel~Tinktur:
Diese Tinktur ist einfach herzustellen. Die Wurzeln werden gereinigt und zerkleinert und dann in ein Glas gefüllt. Mit mindestens 40% Alkohol, wie zum Beispiel Wodka oder Korn, aufgiessen bis alle Wurzeln bedeckt sind. Das Glas zuschrauben und für 4 Wochen an einen warmen oder nicht sonnigen Platz zum Durchziehen stellen. Danach abfiltern und in kleine Tropferfläschen umfüllen. Diese Tinktur kann wie der oben beschriebene Tee verwendet werden. Sie kann verdünnt äusserlich, wie auch innerlich (3 x täglich 3~5 Tropfen in Wasser oder Tee) ihren Einsatz bekommen.
Klettenwurzel~Öl:
Über das Klettenwurzel~Öl habe ich einen eigenen Artikel geschrieben. Bitte hier klicken.
Räucheranwendung & Aberglauben:
Eine Kletten-Räucherung vertreibt negative Energien aus dem Haus und schützt vor Neid und übler Nachrede.
Die Klettenwurzel wird getrocknet und als Kette um den Hals getragen. Sie schützt vor negativen Fremdeinflüssen. Ein getrockneter Klettenzweig schützt vor dem bösen Blick.
Nebenwirkungen:
Keine bekannt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

Wenn euch dieser Artikel gefallen hat, würde ich mich um einen „Energieausgleich“ sehr freuen.
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