Andere Namen : Sommereiche, Eichelbaum, Eiche
„Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen, kannst du Linden nicht grad finden“. Diesen Spruch kennt jeder. Eichen lieben es, sich auf Wasseradern zu pflanzen, was damit erklärt werden kann, das der Blitz dadurch häufiger in Eichen einschlägt. Die Eiche kann bis zu 50 m gross werden und ein Alter von bis zu 2000 Jahren erreichen. Das Wort Eiche kommt von den Germanen und bedeutet soviel wie Baum. Der botanische Name Quercus stammt aus der Keltenzeit und bedeutet schöner Baum. Die Slawen weihten die Eiche ihren Gott Perun, die Germanen ihren Gott Donar und die Kelten ihren Gott Tanaris. Die Germanen und die Kelten hielten ihre Versammlungen immer unter einer Eiche ab. Die Germanen hängten die Schädel von geopferten Pferde in die Äste der Eiche. Bei den Kelten war es der heilige Baum, weil auf ihr die heiligen Misteln wachsen. Für das Fällen einer Eiche gab es bei den Kelten die Todesstrafe. Für die Kelten war das „Durchgehen“ durch eine natürliche Öffnung im Stamm, gleichzusetzen wie eine Wiedergeburt oder ein Neuanfang. Noch heute gibt es in der Umgebung von Würzburg eine Eiche mit einer durchgehenden Öffnung im Stamm. Dort zieht man kleine Kinder hindurch, um sie von Krankheiten zu heilen. Eichenholzstücke oder Kränze aus Eichenlaub nahm man im Mittelalter mit ins Haus um vor Zauberei geschützt zu sein. Im 8. Jahrhundert fällte Apostel Bonifatius eine alte Eiche, um den andersgläubigen Menschen zu beweisen, das ihr angebetener Gott nichts wert sei. Darum wurde die Eiche der Baum des Teufels! Hexen würden sich unter Eichen aufhalten oder es spukte unter Eichen. So sagte man im Mittelalter. Hexen wurden mit Eichenholz verbrannt. Im Mittelalter hielt man aber auch unter den Eichen Gericht oder legte das Gelübde ab. Eine Zeitepoche voller Widersprüche 😉
Volksheilkunde :
Durchfall, Blutungen, Ruhr, Darmvorfall, Gebärmuttervorfall, Scheidenausfluss, Halsentzündungen, Zahnfleischbluten, Verletzungen, Hautentzündungen, Ekzemen, Flechten, Geschwüren, Krampfadern, Hämorrhoiden, Fussschweiss, Magen – und Darmentzündungen, Frostbeulen, Harninkontinenz, Vergiftungen, Brandblasen, Insektenstichen, Halsschmerzen
Eigenschaften :
zusammenziehend, antiseptisch, blutungsstillend, entzündungshemmend, stopfend, schleimlösend, verdauungsfördernd, fiebersenkend, entwässernd
Inhaltsstoffe :
Gerbsäuren, Gerbstoffe, Mineralstoffe, Zitronensäure, Bitterstoffe, Harz
Verwendung :
Rinde, Eicheln, junge Blätter
Darreichungsform :
Tee, Gurgelwasser, Umschläge, Tinktur, Bäder, Waschungen, Sitzbäder, Gurgelwasser
Vorkommen :
Misch – und Laubwälder, Eichenwälder (sehr selten geworden)
Blütezeit :
April-Mai
Sammelzeit :
Mai – Juni (Rinde und junge Blätter)
Oktober (Eicheln)
Verwechslung mit anderen Pflanzen :
Mit der Wintereiche. Die Verwendung ist jedoch gleich.

Anbau :
Die Eiche ist ein winterharter Baum. Er bevorzugt die volle Sonne, aber auch den Halbschatten. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Herbst.
Ernte & Trocknung :
Die Rinde wird von jungen Bäumchen oder von 10 jährigen Ästen geschält. Es sollte vor der neuen Blätterbildung geschält werden. Nach der Schälung wird die Rinde in der Sonne getrocknet.
Geschmack & Geruch :
bitter & geruchlos
Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung:
Die Eicheln werden als Ersatzkaffee schon in früherer Zeit zubereitet, aber auch als Mehlersatz und in der Schweinemast. Die Eichenrinde wurde früher von Ledergerbereien verwendet. Es wurde Tinte und Färbemittel für die Haare hergestellt. Im Schiffbau verwendete man das Eichenholz sehr viel.
Tee – Zubereitung:
- 2 TL Eichenrinde
- 1 Tasse Wasser (250 ml)
Für eine Tee-Zubereitung nimmt man 1-2 Teelöffel Eichenrinde und übergiesst sie mit einer Tasse kaltem Wasser und kocht es ca. 5 Minuten. Vor der Anwendung durch ein Teesieb geben. Bei Durchfall können bis zu 3 Tassen täglich davon getrunken werden.
Eichenrinden-Tinktur:
Für eine Tinktur nehmt ihr 2 Esslöffel Eichenrinde und giesst 250 ml 70% Alkohol hinzu. Es muss alles bedeckt sein. Verschliessen und für 14 Tage an einem warmen Ort durchziehen lassen. Es sollte täglich geschüttelt werden. Danach abfiltern und in kleine braune Fläschen umfüllen. Diese Eichenrinde-Tinktur ist entzündungshemmend und kann vermischt mit Wasser verwendet werden.
Räucheranwendung & Volksglauben
Mit einer Eichen-Räucherung erlangt man Stärke, Mut und Erfolg. Auch als Schutzräucherung gegen negativen Einflüssen von ausserhalb. Negative Einflüsse können abgehalten werden, so das wir wieder klarer handeln und denken können.
Die Eiche schützt vor Hexen und bösen Geistern. Eichenzweige im Haus bringen Glück und Schutz. Man bringt sie über Türen an. Wenn Eicheln im Kamin verbrannt werden, schützen sie vor Blitzschlag. Aber auch Eicheln bei sich getragen, sollen Glück und Reichtum anziehen.
Nebenwirkungen:
Die Eiche wirkt bei länger Einnahme magenreizend. Bitte beachtet, dass diese Pflanzen-Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

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