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Baldrian (Valeriana officinalis) ist für seine beruhigende und schlaffördernde Wirkung auf unserem Körper bekannt; genauer gesagt seine Wurzeln. Diese Wildpflanze wurde bereits in 4. Jahrhundert von Hippokrates verwendet. Dadurch zählt der Baldrian zu den alten Heilpflanzen, wohin auch der Beifuß, Huflattich und die Schafgarbe gehört. Schon die alten Völker wussten um seine wohltuende Eigenschaft auf unseren Geist und Körper. Die Wurzeln enthalten Iridoide, die auf das Nervensystem beruhigend wirken.
Sammeln, trocknen und verwenden
In der Natur findet man ihn oft an Flüssen und feuchten Wiesen. Diese Wildpflanze ist nicht geschützt, außer der Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica). Er steht auf der Vorwarnstufe der Roten Liste. In Mecklenburg-Vorpommern sogar auf Stufe 3. Geerntet werden die Wurzeln im 2ten Jahr zwischen August und Oktober, nach dem Absterben der Blätter. Sie werden gereinigt und auf einer Schnur zum Trocknen aufgefädelt. Manche sammeln auch die großen Blüten, die kopfüber aufgehängt werden.

Baldrian im Brauchtum
Ein getrocknetes Baldrianbündel, draußen an die Hauswand gehangen, hielt alles an Schadzauber von Haus und Hof fern. Auch ein Baldrianstrauß an die Zimmerdecke gehangen, sollte zeigen, wann eine Hexe (Menschen mit schlechten Absichten) das Haus betrat. Dann wird der Baldrian anfangen zu wackeln.
Durch einen Kranz aus Baldrian wurde früher, in manchen norddeutschen Meiereien, die Milch gegossen, damit sie nicht verhext wurde und es sich dadurch keinen oder schlechten Rahm bildete. Dieser Zauberglaube war damals fest verankert im Leben unserer Vorfahren. Daher denke ich, dass in den Garten der „Meiereien“ viel Baldrian wuchs, damit sie ihn immer zur Hand hatten, wenn er benötigt wurde. Diesen Brauch haben sie bestimmt aus ihrer niederländischen Heimat mitgebracht.
Volkstümliche Namen
Katzenkraut, Mondwurzel, Augenwurz
Räucherwerk
Eine Baldrian-Räucherung wird meistens zum Austreiben der bösen Geister (negative Gedanken) verräuchert. Man soll durch die Räucherung negative Energien schneller erkennen können. Es schützt auch vor Zauber und übler Nachrede. Ein Baldrianwurzel-Räucherwerk wird meistens dann verräuchert, wenn Menschen uns was Schlechtes wollen, ob es nun missgünstige Menschen sind oder Energievampire. Es hält uns diese negativen Energien fern und wir können dadurch befreiter Leben. Es wird sozusagen ein Schutzschild, um uns herum aufgebaut.
Dieses Räucherwerk dient uns auch bei Nervosität und inneren Ängsten, denen wir uns von alleine nicht stellen können. Es befreit uns, aus dieser inneren Starre und wir können wieder durchstarten. Wenn in einem Haushalt viel gestritten wird, wird empfohlen die Räume mit Baldrian auszuräuchern. Die streitenden Menschen werden zur Ruhe kommen und anfangen über den Streit nachzudenken und nicht nur Kritik aussprechen, sondern sich auch mit seinem Gegenüber und seine Bedürfnisse zu beschäftigen im positiven Sinne. Es bringt beide wieder näher, um sich mehr aufeinander einzulassen. Baldrian mischt sich gut mit Fichtenharz und Lavendel zu einem Räucherwerk.

