Wer schreibt hier?

Wildpflanzen, Räucherkunde und der damalige Glauben um diese Pflanzenseelen, dass ist das, was mich sehr in seinen Bann gezogen hat und worüber ich hier auf Celticgarden, seit 12 Jahren, schreibe. Diese Neigung und Interesse habe ich aus meinem Elternhaus bekommen und später „ausgebaut“. Ich mag es, über das Leben unserer Vorfahren, in alten Büchern zulesen. Das 17. bis 19. Jahrhundert finde ich persönlich am interessantesten. Daher sind meine Beiträge nach den alten Historikern, die in diesen Jahrhunderten herum geschrieben haben und ihr Wissen mit uns teilten. Es fasziniert mich, wie sie noch so unbefangen, mit diesem Thema umgegangen sind, weil es so allgegenwärtig für sie noch war.

Ich heisse Katja (Jg. 70) gebürtige Holsteinerin aus dem Kreis Segeberg. Vor über 10 Jahren bin ich ins schöne Mecklenburg mit meiner Familie gezogen, wo ich meine Heimat gefunden habe. Zumal ich durch meine Ahnenforschung erfahren konnte, dass einige Vorfahren mütterlichseits, wie auch väterlichseits ursprünglich aus Mecklenburg kamen, sogar aus der Gegend, wo ich jetzt wohne. Hier pflege und gestalte ich meinen Wildgarten nach altem Wissen. Seltene Wildpflanzen versuche ich zu kultivieren und durch Samenanzucht zu vermehren, wie es mir bei der Pillen-Brennessel super gelungen ist. Seit letztem Jahr konnte ich Erfolge verbuchen, bei der Samenanzucht des Deutschen Ziest. Mal schauen, ob er in diesem Jahr (2025) wiederkommt.

Meine Beiträge über Wildpflanzen und ihre Bedeutung, sind aus dem Internet heraus schon erschienen, wie zum Beispiel im Schwabachbogen, WohnWerken und nun auch seit 2022 in der Mitgliederzeitschrift der Brandenburgischen Genealogischen Gesellschaft, kurz BGG. Desweiteren ist 2022 mein erstes Buch Heilsames Räuchern – Balsam für die Seele im Buchhandel erschienen. Seit dem 28.10.2024 gibt es nun von meinem Buch auch eine englische Ausgabe. 2024 erscheinen auch manche Beiträge von mir in der Mitgliedszeitung im Mecklenburger Ahnenforschungsverein, kurz MfP. e.v.

Wie alles begann​

Mein Blog Celticgarden ist aus einem Zufall heraus entstanden. Eigentlich wollte ich nur für mich ein kleines Kräuter-Lexikon schreiben, damit ich es immer online griffbereit habe. Damals, noch direkt auf WordPress und nicht auf eigener Domain wie heutzutage. Der Zulauf wurde von Tag zu Tag grösser, und mein Blog wuchs um viele neue Beiträge. Den Durchbruch hatte Celticgarden dann 2015, als ich damals auf Facebook die Heilkräuter-Steckbriefe teilte. Es ging so viral, als ich morgens auf Facebook schaute, standen die Follower meiner Facebook-Seite auf fast 100.000 Follower. Es war enorm, wie sich die Menschen vor 10 Jahren, nach dem alten Wissen unserer Urgrosseltern sehnten. Es hat wirklich sehr viel Spass gemacht. Man hatte soviel Neues von anderen Menschen erfahren und man war ein Kollektiv, was sich leider irgendwie im Sande verlaufen hat. Was natürlich sehr schade ist.

Der Blogname Celticgarden hat keine grosse Bedeutung. Er ist ein Phantasiename, der mir beim Gärtnern eingefallen war, weil ich zu dem Zeitpunkt schon am planen war, meinen Blog auf eine eigene Domain zu installieren. Ich war am nachdenken, was man für eine Domain nehmen könnte und da kam mir die Idee mit Celticgarden. Ich selber besitze nur sehr wenig „keltische DNA“. Meine DNA befindet sich in den germanischen und slawischen, sowie baltischen Völker. Meine Urgrossmutter war eine Pruzzin. Von ihr werde ich den grössten Anteil baltischer DNA haben.

Es begann alles, als wir dieses Grundstück gesehen haben
Celticgarden, als wir es frisch übernommen hatten | ©CG

Die verschiedenen Blogthemen

Die Wildpflanzen

Ich pflege und kultiviere seit über 10 Jahren hier in Mecklenburg einen Wildgarten. Unser Grundstück ist etwas über 3.000 qm gross, wovon wir ca. 1000 qm eingezäunt haben, weil in ihm Hühner, Enten und Katzen leben. Rundherum von der Einzäunung darf alles wachsen, wie es möchte, ausser bei der Brombeere müssen wir öfters eingreifen. Dadurch ist hier ein Insekten- und Vogelparadies, sogar Eulen leben hier. Tauben haben wir jedes Jahr in den Kirschbäumen, die dort munter ihr Kleines grossziehen.

Bei mir darf alles wachsen, was wachsen möchte. Nur, wenn es anfängt, andere Pflanzen zu verdrängen, schreite ich ein. Denn, wenn die wuchsfreudigen Pflanzen Überhand nehmen, entsteht eine Art Monokultur, die nur was für die wilde Natur dort draussen bestimmt ist. Ein Garten ist gezähmt, eingezäunt, und man kann ihn nur ansatzweise so gestalten wie eben in der wilden Natur; auch wenn man einen Wildgarten hat. Es gibt nunmal Pflanzen, die andere Pflanzen gerne unterdrücken, wie die Brennessel, Zaunrübe, Pestwurz, Brombeere, Beinwell, Gänsefuss oder viele andere Pflanzen, die bei mir auch Unkräuter heissen, weil sie sich diesen Namen verdient haben. Sie überwuchern, erdrücken und verdrängen andere Pflanzen. Wie bei uns Menschen und Tieren, wo es Unholde oder Untiere gibt, gibt es bei den Pflanzen Unkräuter.

Ich selber bepflanze meinen Garten nach keinem Buch oder Pflanzanleitung. Mich interessiert auch nicht, ob eine Pflanze neben einer anderen nicht stehen sollte, oder wieviel Platz sie benötigt. Bei mir kommen nur die Harten in den Garten. Ich gärtner nach Erfahrung. Wenn eine neue Pflanze bei mir in den Beeten mückert, dann setze ich sie in einen Topf.

Bei mir leben auch Pflanzen, die heute einen sehr schlechten Ruf haben, wie Kirschlorbeer, Lebensbaum, Schmetterlingsflieder oder Forsythie. Davon abgesehen, kaufen würde ich mir diese Pflanzen heutzutage nicht mehr, aber nun sind sie einmal da und dürfen munter wachsen. Wobei ich die Forsythie für den Phänologischen Kalender benötige.

Die Räucherkunde

Dieses Thema ist sehr speziell. Viele verbinden es mit Hokuspokus, was es nun wirklich nicht ist. Für uns heutigen Menschen, bedeutet es Entspannung oder als Rückführung zu der Natur. Wir möchten uns heute erden, klären oder auch einfach nur den alltäglichen Stress abstreifen. So mancher trinkt abends ein Glas Wein oder futtert eine Tafel Schokolade oder nimmt beruhigende Pflanzen, wie Cannabis zu sich und dann gibt es die, die sich abends zu einem Räucherwerk hinsetzen und den Tag Revue passieren lassen.

Die alte Räucherkunde unserer Vorfahren kannte sowas nicht. Für sie waren Räucherwerke, um Schutz und Segen zu erlangen. Ein Opfer an die Naturgewalt, um sie gnädig zustimmen. Auch um ihre Tiere, wie Rinder, Schafe oder Hühner vor Krankheiten zu bewahren oder sie damit zu heilen. Auch den Bösen Blick fürchtete man früher sehr. Dieser Glaube ist heute noch weit verbreitet auf der Welt.

Der Zauberglauben

Dieses Wort hört sich heutzutage irgendwie „infantil oder esoterisch“ an. Man könnte dazu auch Aberglaube oder Volksglauben sagen. Ich finde die Bezeichnung Aberglaube abwertend, für den damaligen Glauben unserer Vorfahren. Denn dieser Glaube, an das Unnatürliche, war für sie manchmal überlebenswichtig, weil sie sich dadurch so manche Begebenheiten erklären konnten; auch wenn wir heute wissen, dass es so nicht stimmt. Aber dieser Glaube war damals nun mal da und für mich sehr wichtig, um die Pflanzenwelt dort draussen besser zu verstehen. Sei es ihre Trivialnamen, also die volkstümlichen Pflanzenbezeichnungen und auch warum manche als Heilkraut verwendet wurden. Es ist ein ganzheitliches Pflanzenwissen und hat nichts mit Esoterik zutun.

Um es zu Veranschaulichen; wenn ich jemanden kennenlerne und dieser Mensch mich sehr interessiert, möchte ich auch sein Drumherum und auch sein Inneres kennenlernen. Und so geht es bei mir auch bei unserer heimischen Pflanzenwelt. Unsere Vorfahren waren nicht blöder oder kindlicher, als wir heutzutage, sie versuchten nur die Lage, in die sie gekommen sind, zu verstehen und danach zu handeln und die Natur, mit der sie tief zusammengelebt haben, hatte nun mal die Wirkkraft, um ihnen Schutz und Heilung zugeben.

Die Natur hat die Kraft uns zu beruhigen. Es ist ganz was Natürliches und wir brauchen uns auch nicht davor zu sperren. Früher gab es sogar sogenannte „Garten-Therapien“, bei seelischen Problemen. Es wurde diesen Menschen verordnet, Gartenarbeit zu tätigen.

Das Acker-Vergißmeinnicht ist eine meiner Pflanzenseelen
Acker-Vergissmeinnicht in meinem Naturgarten | ©CG

Meine kleine Pflanzenmanufaktur

In meiner kleinen Pflanzenmanufaktur, die ich privat führe, züchte ich Wildpflanzen aus Samen oder Stecklingen und versuche auch seltene oder vorm Aussterben bedrohte Wildpflanzen zu vermehren. Wenn sie kräftig genug sind, kommen sie in den Garten. Pflanzen die danach übrigbleiben, verkaufe ich privat für kleines Geld an meine Blogleser, aber auch nicht in jedem Jahr. Wenn, dann geht es meistens im Juni los, wenn die jeweiligen Wildpflanzen kräftig genug sind, um den Transport zu überstehen. Im Newsletter und über die Mailing-Liste gebe ich bekannt, welche Wildpflanzen ein neues Zuhause suchen.

In eigener Sache

Da ich viele Anfragen bekomme, ob man mich oder meinen Garten besuchen kommen kann, muss ich leider verneinen. Ich selber möchte meine Privatsphäre ein wenig bewahren und es wäre auch nicht für den Garten gut, wenn jeder durch ihn hindurchstiefelt. Dann möchte ich noch in eigener Sache was schreiben, weil ich oft damit konfrontiert werde. Ich gehöre NICHT in die esoterische Ecke. Höchstens sind einige Beiträge von mir spirituell angetoucht. Das Wort Esoterik ist für mich ein abwertendes Unwort, wie genauso Aberglaube, anstatt Volksglaube. Ich schreibe hier über alte Bräuche unserer Vorfahren. Ich bilde mir kein Urteil darüber, wie „abergläubisch“ die Menschen früher waren, sondern recherchiere ihre Geschichten und schreibe zu interessanten Themen einen Artikel. Nicht mehr und nicht weniger. Das nächste wäre, dass ich KEINE Hexe bin. Dieses Wort finde ich so kindisch und wirklich unüberlegt, wenn man sich so nennt. Die Frauen, die den Titel stigmatisiert bekommen haben, haben qualvolles Leid ertragen und sind grausam gestorben. Im Volksglauben ist oft über Hexen zu lesen, denn es waren Phantasiefiguren des Volksglaubens, der dann irgendwann durch Wahn auf unschuldige Frauen übertragen wurde, um sie aus dem Weg zu räumen. Warum auch immer!

Viele Grüsse aus Mecklenburg,
Katja