Inhaltsverzeichnis
Hagebuttensirup & Co: Die historische Vorratskammer
Hagebuttensirup ist sehr lecker und gesund. Die Hagebutte ist reich an Vitamin C. Sie besitzt sogar 20x mehr Vitamin C als die Zitrone. Wohl aus Bequemlichkeit werden heutzutage keine Hagebutten mehr gesammelt und verarbeitet, sondern lieber zur Zitrone gegriffen.
Hagebutten können wir weit bis in den Winter hinein sammeln. Manche Hagebuttenliebhaber schwören drauf, den ersten Nachtfrost an die Früchte zu lassen, und andere wiederum sammeln sie, wenn sie leicht weich werden. Das muss jeder für sich selber entscheiden.
In diesem Artikel stelle ich euch eine ganze Reihe alter, fast vergessener Rezepte vor, mit denen unsere Vorfahren die Kraft der Wildrose für den Winter konserviert haben.
1. Der Klassiker: Hagebuttensirup selbermachen
Der Hagebuttensirup deckt im Winter unseren Vitamin C Bedarf und stärkt unser Immunsystem, indem wir 10 Esslöffel über den Tag verteilt davon einnehmen. Oder ihr nehmt Wasser oder abgekühlten Tee und mischt dort den Hagebuttensirup unter.
Zubereitung: Um das Vitamin C durch Hitze nicht zu zerstören, solltet ihr bei diesem Rezept sehr weiche Hagebutten verwenden.
- Die Hagebutten werden vom Stiel befreit und länglich aufgeschnitten. Ihr könnt sie gleich entkernen oder später durch ein Sieb drücken.
- Die aufgeschnittenen Hagebutten werden etwas mit Wasser bedeckt und nur ganz kurz aufgekocht. Durch dieses kurze Aufkochen wird das Vitamin C am wenigsten zerstört.
- Dann wird es zugedeckt beiseite gestellt; für ca. 6 Stunden.
- Wenn es abgekühlt ist, drückt ihr die Hagebutten durch ein Sieb oder ihr nehmt die „Flotte Lotte“.
- Wenn ihr ca. 1 Liter Hagebuttensaft habt, so müsst ihr 700g Zucker hinzufügen.
- Zusammen wird es kurz aufgekocht und gleich in sterilisierte und heiße Flaschen umgefüllt.
Die Flaschen werden verschlossen und zum Abkühlen beiseite gestellt. Dieser Hagebuttensirup kann auch ganz normal zum Süßen von Tee verwendet werden. Super lecker und gesund!

2. Resteverwertung: Der Rosenkern-Tee
Die Kerne bitte nicht wegwerfen, denn aus ihnen wird der leckere Rosenkern-Tee zubereitet. Ein Tee, der völlig in Vergessenheit geraten ist. Für den Rosenkern-Tee hatte man früher verschiedene Namen, wie Kernlestee oder einfach nur Kerntee.
Er ist ein in Vergessenheit geratener Kräutertee, der gerne gegen Blasenbeschwerden, Erkältungen und auch zu einer Blutreinigung getrunken wurde, aber auch als Haustee wurde er früher von unseren Urgroßeltern getrunken. Die Kerne enthalten sehr viel Vanillin, Kieselsäure und Öl. Daher hat er einen Geschmack und Geruch, der leicht nach Vanille erinnert.
Vorbereitung der Kerne: Die übriggebliebenen Hagebuttenkerne werden vom restlichen Fruchtfleisch und Härchen unter Wasser gereinigt und zum Trocknen auf die Heizung oder im Backofen (bei sehr niedriger Temperatur und leicht geöffneter Backofentür) ausgelegt. Sie sollten gut getrocknet werden, weil ansonsten Schimmel entstehen kann.
Zubereitung (Variante 1 – Heiß): Ihr müsst die Hagebuttenkerne ein bisschen im Mörser zermahlen und nehmt für eine große Tasse zwei Teelöffel der Hagebuttenkerne und übergießt sie mit 250 ml kochendem Wasser. Für ca. 10 bis 15 Minuten ziehen lassen und abfiltern. Nach Belieben mit Honig süßen.
Zubereitung (Variante 2 – Kaltauszug): Für einen Kaltauszug werden 2 bis 3 Esslöffel Hagebuttenkerne in ca. 250 ml kaltes Wasser gegeben und über Nacht zugedeckt stehen gelassen. Am nächsten Tag alles für eine halbe Stunde köcheln und danach abfiltern.

3. Historische Getränke: Hagebuttenwein
Hagebuttenwein gehört in die Wintermonate und schmeckt sehr gut und gibt Kraft. Hagebutten könnt ihr ab Spätherbst bis in den Winter hinein sammeln gehen.
Zutaten:
- 1 kg Hagebutten
- 1 kg Zucker
- 5 Liter Wasser
- Saft von einer Zitrone
- Gewürze wie Vanille oder Zimt nach Bedarf und Geschmack
Zubereitung:
- Die durchgeschnittenen Hagebutten füllt ihr in einen Glasballon mit Röhrchen.
- Dann kocht ihr 5 Liter Wasser mit dem Zucker auf. Der Zucker muss sich vollständig im kochenden Wasser auflösen. Nun fügt ihr den Zitronensaft hinzu und schäumt alles gut ab. (Gewürze können hier zugesetzt werden.)
- Dieser Zuckersud muss handwarm über die Hagebutten gegossen werden.
- Dann wird der Steinguttopf mit einem Leinentuch gut abgedeckt und an einem warmen Ort gestellt. Die Gärzeit beträgt ca. 4 Wochen.
- Nach diesen vier Wochen gießt ihr den gegorenen Hagebuttenwein durch einen Filter gleich in sterilisierte Flaschen und verschließt sie fest.
Tipp: Wenn ihr keine Hagebutten bekommen könnt, könnt ihr sie auch ersetzen mit Weißdornfrüchten, Sanddorn und auch Schlehen.

4. Alte Speisen: Suppe, Mus & Kandiertes
Hagebuttensuppe mit Zwieback
Hagebuttensuppe mit Zwieback ist eine sehr alte Speise. Das Schöne an dieser herbstlichen Küche ist es, dass man auch getrocknete Hagebutten nehmen kann.
Es werden ca. 300 g Hagebutten auf 1 Liter Wasser gerechnet. Frische Hagebutten zuerst von den Stielen befreien, längs aufschneiden, entkernen und waschen. In Wasser mit Zimt, Zitronenschale und etwas in Stücke geschnittenem Milchbrot oder Brötchen langsam weichkochen. Man mixt es dann zu einem Brei und streicht es durch ein Sieb. Nun noch mit einem guten Rotwein in Bioqualität und Zucker nach Geschmack vermischen und alles nochmal aufkochen lassen. Die Suppe wird über Zwieback angerichtet.
Hagebutten in Zucker (Historisches Rezept)
Ich schreibe euch hier ein altes Rezept im Originalton auf:
Große, recht rote, vollkommen reife, doch noch feste Hagebutten werden durch Abreiben auf einem recht groben Tuche von ihren Stacheln befreit. Dann schneide man die Krone der Früchte glatt ab und nehme die Kerne mit einem passend zugeschnittenen Federkiel heraus. Man wasche die Hagebutten, tue sie in kochendes Wasser, koche sie einmal auf und lasse sie an der Seite des Feuers zugedeckt langsam weichziehen. Auf jedes Pfund Frucht lasse man 1 Pfund Zucker mit etwa 1/4 Quart Wasser aufkochen, schäume ihn gut aus und gieße ihn heiß über die in einem Napf gelegten Früchte. (Dieser Vorgang des Aufkochens wird über 3-4 Tage wiederholt, bis der Zucker sirupartig eingedickt ist. Am Ende füllt man die Früchte in Gläser und bedeckt sie reichlich mit ihrem Zucker.)
Hagebuttenmus
Alles, was ihr dazu braucht, sind 500 g Hagebutten und 100 ml Wasser. Die entkernten, gewaschenen Hagebutten werden samt dem Wasser in einen Kochtopf gegeben. Nun wird der Kochtopf verschlossen und über Nacht stehen gelassen. Nächsten Tag kocht ihr die Hagebutten samt dem Wasser einmal auf und lasst es für weitere 30 Minuten weiterköcheln. Dann wird diese Masse durch ein Sieb gestrichen. Nach Belieben könnt ihr noch ein bisschen Honig unterrühren.

5. Das Superfood: Hagebuttenpulver
Hagebuttenpulver ist das Superfood überhaupt. Um dieses Pulver herzustellen, nehmt ihr so viele frische Hagebutten, wie ihr könnt, und zerkleinert sie in einem Mixer.
Wem die Kerne stören, muss sich leider vorher die Arbeit machen und alle Hagebutten längs aufschneiden und die Kerne mühsam herauskratzen. Wobei ich betonen möchte, dass gerade in den Kernen das Gute steckt.
Trocknet die Hagebutten nach der Zerkleinerung in einem Backofen bei leicht geöffneter Ofentür oder in einem Dörrautomaten. Nach der Trocknung füllt ihr die Hagebutten in einen Mixer oder zermahlt sie traditionell in einem Mörser.
6. Der einfache Hagebutten-Tee
Zutaten: 1 TL getrocknete Hagebuttenschalen oder Blütenknospen auf 1 Tasse Wasser (250 ml).
Zubereitung: Eine große Tasse kochendes Wasser über 2 Teelöffel getrocknete Hagebutten gießen und für ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.

Die Wildrose nährt uns nicht nur, sie schützt uns auch. Erfahre hier alles über die Magie der Hagebutte und wie man mit ihr räuchert, um Haus und Hof vor negativen Energien zu bewahren.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du meinen Blog Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
Celticgarden unterstützen:

