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Die Donnernessel: Zauberpflanze des Feuers und Schutz
Die Brennnessel war schon immer eine große Zauberpflanze, wegen ihrer brennenden Eigenschaft. Die Donnernessel, wie man sie auch nannte, wurde auf Dachböden oder dem Giebel aufgehängt, um das Haus vor Blitzeinschlägen zu schützen.
Schutzpuppen und Fluchabwehr: Püppchen wurden mit getrocknetem Brennnesselkraut gefüllt, um so einen Fluch zu brechen und negative Energien an den Aussender zurückzusenden, wie bei dem europäischen Atzmann. Brennnesselpulver wurde im Haus ausgestreut, um Schlechtes abzuwehren. Zusammen mit der Schafgarbe bei sich getragen, befreite es von inneren Ängsten. Wenn getrocknete Brennnessel bei sich getragen wurde, war derjenige vor negativer Energie anderer Menschen geschützt und gab Mut.
Pfannkuchen und Jahreskreise:
- Sommersonnenwende: Zur Sommersonnenwende wurden Brennnessel-Pfannkuchen gebacken, um böswillige Menschen davon abzuhalten, das Haus zu betreten.
- Neujahr: Zu Neujahr backte man einen Brennnesselkuchen, um ein gutes neues Jahr zu bekommen.
Von Nordmännern und der Jera-Rune
Von den Nordmännern ist bekannt, dass sie Brennnesselsamen zusammen mit Pfeffer als luststeigerndes Mittel einnahmen. Pfeffer haben sie durch die Römer kennengelernt.
Die Brennnessel hat sogar eine Rune aus Wodans Geschlecht: Die Jera-Rune bezeugte, dass am Ende jeden Lebens auch wieder ein Anfang steht. Sie stand auch für Fehler erkennen und sie bereinigen.
Volkstümliche Namen: Nesselkraut, Hanfnessel, Haarnessel, Donnernessel, Saunessel. Das deutsche Wort Nessel kommt aus der mittelhochdeutschen Sprache und bedeutet ungefähr „knüpfen“ oder „zusammendrehen“ und zeigt damit die Verwendung als Faserpflanze an.
Bauernregel: Eine Bauernregel besagt: Wachsen im Sommer und Herbst die Brennnesseln sehr hoch, dann gibt es einen strengen Winter.

Rauch der Abwehr: Gewitter, Mut und Seelenheil
Ein Brennnessel-Räucherwerk gilt seit der Antike als unheilabwehrend.
Alte Überlieferungen:
- Gesundheit: In der alten Räucherkunde räucherte man zur Sommersonnenwende Haus und Hof mit der Brennnessel, um über das ganze Jahr gesund zu bleiben.
- Wetterschutz: Bei herannahendem Gewitter wurde eine Räucherung mit der Brennnessel durchgeführt.
- Walpurgis: Um sich selber vor Verhexung und Zauberei gewisser Menschen zu schützen, räucherte man mit der Brennnessel in der Walpurgisnacht.
- Gefahrenabwehr: Um Gefahr abzuwenden, wurden auch ganze Brennnesselbüschel in Holzöfen verbrannt.
- Heilung: Gegen angeschwollene Glieder wurden diese mit getrockneter Brennnessel beräuchert. Mit getrockneter Kleiner Brennnessel beräucherte man Anschwellungen am Körper.
Diese Pflanze wird auch bei einer Ausräucherung alter Häuser gerne verwendet, wegen ihrer austreibenden und beschützenden Eigenschaft.
Wirkung auf die Seele: Mit der Brennnessel zu räuchern wird in der modernen Räucherkunde heutzutage bei leichten seelischen Problemen durchgeführt. Wenn einem mal wieder alles zu viel wird oder es gab in seinem Umfeld ein einschneidiges Erlebnis, mit dem man nicht so klarkommt, ist eine Brennnessel-Räucherung angesagt.
Diese Räucherung klärt unseren Verstand und wir werden dadurch wieder bereit, mit unseren Problemen besser umzugehen oder sie gar anzunehmen, um sie besser zu verarbeiten. Der Brennnessel werden luststeigernde, heilende, austreibende, beschützende und liebende Eigenschaften zugesprochen.
Feuer und Mut: Sammeln und Mischen
Getrocknete Brennnessel zusammen mit Löwenzahn, Frauenmantel, Bernstein, Spitzwegerich und Schafgarbe ergibt ein schönes Räucherwerk.
Gegen Angst: Wenn man die Brennnessel zusammen mit der Schafgarbe räuchert, nimmt es dem Menschen seine Ängste. Ihre Pflanzenseele vermittelt demjenigen Mut und Selbstvertrauen.
Magische Sammelzeit: Ihre naturmagische Sammelzeit ist um die Sommersonnenwende herum, bei Vollmond.


