Gundermann räuchern: Hellsicht, Hexenabwehr & Walpurgisnacht

 

Die Donnerrebe: Efeu der Erde und Bierkraut

Der Gundermann heißt mit botanischem Namen: Glechoma hederacea L.. Der Name Glechoma soll mit der Poleiminze zusammenhängen und hederacea (efeuartig, efeublättrig) auf den Efeu oder auch Erd-Efeu. Seinen Namen „Gund“ hat er aus dem Althochdeutschen; gund steht für Eiter und schlechte Körpersäfte.

Bereits bei den alten Völkern war der Gundermann als Zauberpflanze sehr geschätzt. Es hieß, unter seinen schützenden, heiligen Blättern hielten sich die guten Naturgeister auf. Der Gundermann wurde wegen seiner Gerb- und Bitterstoffe zum Brauen von Bier bis Anno 1516 verwendet.

Volkstümliche Namen: Gundelrebe, Gundelkraut, Erdefeu, Donnerrebe, Zaungucker.

Gundermannblüten
Die Gundermannblüten haben eine schöne blaue Farbe | ©CG

Der Kranz der Erkenntnis: Gundermann im Brauchtum

Im Brauchtum diente der Gundermann dem Erkennen von Hexen, indem man sich einen aus diesem Kraut gebundenen Kranz auf den Kopf legte und in der Walpurgisnacht durch den Ort ging. Er wird daher als guter „Pflanzengeist“ bezeichnet. Er gehört auch in den Sieben- oder Neun-Kräuterkult.

Diese mächtige Zauberpflanze gehörte auch zu den Beruf- und Beschreikräutern.

Seine Pflanzenseele ist mächtig: Cunningham schrieb, dass man den Gundermann an einem Dienstag am Fuße einer gelben Kerze herumschlingt und diese Kerze dann abbrennt. Denn dann wird man sehen, wer hinter den negativen Energien steckt.

  • Weissagung und Auffinden jener Person, die negativen Einfluss auf einen ausübt.
  • Schutz gegen Verhexung des Tiere und Erkennen von Hexen.

Rauch der Hellsicht: Schutz, Zusammenhalt und Vorahnung

Eine Gundermann-Räucherung wird verräuchert, um bösen Zauber abzuwenden. Es öffnet den Geist und dient zur Hellsicht und zum Erkennen von negativen Einflüssen.

Diese Räucherpflanze verkörpert für mich einmal den männlichen Part: der Gundermann, und einmal den weiblichen Part: die Gundelrebe. Beim Räuchern zeigt er sich heilkräftig, zauberschützend und weissagend.

In der alten Räucherkunde: Man räucherte den Gundermann, um Haus und Hof beisammenzuhalten und Schutz zu erhalten. Dieser Brauch war in der Walpurgisnacht weit verbreitet.

In der modernen, spirituellen Räucherkunde:

  • Beziehungen: Man räuchert mit Gundermann, um zwischenmenschliche Beziehungen stark zusammenzuhalten. Es gibt guten Energien die Chance, ihre Wirkung auf uns freizulassen.
  • Intuition & Warnung: Eine Gundermann-Räucherung verleiht uns Hellsichtigkeit. So, dass wir unserer Intuition freien Lauf lassen können. Aber auch, um Gefahren und Schaden durch andere Menschen vorher abwenden zu können, ohne dass sie uns mit voller Wucht treffen. Wenn ihr schon im Vorfeld eine Vorahnung habt, so glaubt eurem Bauchgefühl, dass es auch so ist und kommen wird.
  • Mut: Mentale Hoffnungslosigkeit löst sich in dieser Räucherung vollkommen auf und wir schöpfen neuen Mut und Urvertrauen in uns selbst.

Weissagung: Dieses Räucherwerk hebt unseren Geist auf eine Ebene, die uns die Weissagung verleiht. Mit dem Gundermann als Räucherung entwickeln wir Instinkte, die uns zeigen, wer es schlecht mit uns meint. Unsere Intuition, unser Bauchgefühl baut sich auf, bis wir uns bewusst werden, dass wir uns darauf verlassen können, ohne anzufangen Zweifel zu zeigen.

Mischen und Sammeln: Walpurgiszauber

Um mit dem Gundermann zu räuchern, nehmt ihr die getrockneten Stiele, Blätter und Blüten. Der Gundermann hat einen erdigen und sehr angenehmen Räucherduft. Der Gundermann wird manchmal auch Gundelrebe genannt, das zeigt uns, dass wir beide geschlechtlichen Eigenarten in dieser Pflanze sehen können.

Mischungen: Getrockneter Gundermann harmoniert super mit der Haselwurz, Efeu und etwas Lärchenharz zu einem weissagenden Räucherwerk.

Magische Sammelzeit: Seine Sammelzeit ist bei der Walpurgisnacht herum. Die Blüten und Blätter trocknet man, dünn geschichtet, im Schatten. Damit die Blüten ihre schöne Farbe erhalten, müssen sie im Dunklen getrocknet werden.