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Die Weiße Frau des Waldes: Lichtbaum und Lebensrute
Sie ist der Inbegriff des Frühlings und dem Erwachen von Mutter Natur. Die Birke spielte bei den Slawen, Kelten und bei den Germanen eine große Rolle. Sie war ein Zauberbaum für die alten Völker. Für die Slawen war die Birke das Allheilmittel und ein Lichtbaum des 24. Juni. Keltische Männer brachten ihrer Auserwählten Birkenzweige zum Haus. Sie widmeten sogar ein Ogham-Stäbchen dieser verehrten Baumseele. Oghamstäbchen selber machen
Der Birkenporling ist auf dem Birkenstamm zu Hause und der Birkenpilz wächst immer in unmittelbarer Nähe von ihr und auch der Zunderschwamm, der für das Feuermachen gut geeignet ist.
Ihr botanischer Name ist Betula pendula. Betula leitet sich aus dem Lateinischen von batuare ab und heißt übersetzt „schlagen“. Es soll eine alte Tradition des Schlagens mit der Lebensrute sein. Ihr Name „Birke“ kommt aus der germanischen Sprache für Bhereg und heißt übersetzt „glänzend“ oder auch „weiß“.

Friggas Baum: Brauchtum und Schutzmagie
Birkenreisig wurde auch im Stall und im Haus aufgehangen, um Dämonen und Geister fernzuhalten. Meine Birkenbesen hängen an manchen Innentüren im Haus. Eine Birke am Haus gepflanzt schützte vor Hexerei und Krankheit. In manchen Gegenden wurden rote Bänder um die Birken gebunden, so sollte es den Bösen Blick abwenden.
Der beschützende Schlaf: Früher wurden Kinderbettchen aus Birkenholz gefertigt; zum Schutz der Säuglinge und Kinder.
Die Lebensrute: Die Lebensrute von der Birke bewahrte vor Krankheit und Verhexung. Dafür band man frische dünne Birkenäste mit Laub zusammen. Die Menschen wurden damit „geschlagen“.
Frühlingserwachen: So, wie wir heutzutage den Maibaum pflanzen und umtanzen, wurde die Birke früher der Göttin Fria (Frigga) gewidmet. Unter diesem Baum nahm man Platz und gedachte dieser Göttin und unter der Birke feierten die Menschen von damals das Frühlingserwachen. Denn ihre Blätterentfaltung zeigt bis heute den Erstfrühling an.
Volkstümliche Namen: Weißbirke, Maibaum, Warzenbirke, Besenbaum, Frühlingsbaum.

Rauch des Neubeginns: Wintergeister vertreiben
Die Birke war in der alten Räucherkunde eine stark reinigende Kraft.
Rituale gegen Verzauberung: Daher wurden bei Räucherungen oder Ritualen gegen Verzauberung, vorher die betroffenen Personen mit Birkenzweigen „abgeschlagen“. Damit das Böse an den Zweigen hängenblieb, um diese danach ins reinigende Feuer zu werfen. Dieses Feuer musste aus Birkenholz und Reisig bestehen. Danach ging es zu der Räucherzeremonie mit der Birke über.
Unsere Vorfahren räucherten mit der Birke, gerade zu Pfingsten, die Ställe und Haus aus. Dafür wurden ganze Zweige verwendet. Auch als Gewitterschutz nahm man sie. Auch in der Walpurgisnacht spielte die Birke eine sehr große Rolle; im alten Zauberglauben.
Wirkung auf die Seele: In der modernen Räucherkunde vermittelt uns die Birke neue Energien und bringt unseren Lebensfluss wieder zum Laufen.
- Neustart: Wir sind frei für neue Aufgaben und führen diese auch präzise durch. Wir sind bereit für einen Neuanfang.
- Gegen Verstimmungen: Eine Birken-Räucherung vertreibt unsere „Winterdepression“ und erstickt negative Gedanken im Keim. So fühlen wir uns leicht und beschwingt und können uns zu neuen Taten aufraffen. Diese Räucherung fördert unsere Kreativität.
- Beziehung: Die Birke hilft auch bei verhärteten Beziehungsproblemen, indem ihre Pflanzenseele diese Verhärtung lockert und wir wieder in die Zukunft mit unserem Partner schauen können.

Sammeln im Sturm: Die Gaben der Birke
Die Birke lässt sich wunderbar mit Weißdorn– und Malvenblüten zu einem Räucherwerk mischen. Nach Belieben kann noch etwas Lärchenharz hinzugefügt werden. Beim Räuchern können alle Teile der Birke verwendet werden, wie Birkenholz, Rinde, kleine Zweiglein und die Blätter.
Sammeltipp: Wenn ihr Birkenteile sammeln möchtet, so achtet im Herbst, wenn Stürme wüten, auf umgefallene Birken. Sie brechen sehr leicht bei Sturm. Von diesen Bäumen könnt ihr euch euren Reisig, Holz und andere Birkenteile nehmen. Ich setze mich immer an diese Birken, um die Rinde abzuschälen. Wenn ihr naturmagisch sammeln gehen möchtet, beachtet bitte den nächsten Punkt.
Magische Sammelzeit: Ihre naturmagische Sammelzeit ist in der Frühlings-Tagundnachtgleiche und in der Walpurgisnacht. Ihre magischen Eigenschaften in einem Räucherwerk sind.
- austreibend
- beschützend
- reinigend
Trocknen: Die gesammelten Blätter trocknen sich am besten in einem dunklen Raum. Denn dann behalten sie ihre schöne grüne Farbe. Sie werden in Schichten ausgelegt und öfters gewendet. Die Rinde sollte sonnig getrocknet werden.

Handwerk der Ahnen: Kerzen und Besen
Aus der Birkenrinde haben unsere Vorfahren viele Gegenstände hergestellt, wie zum Beispiel Papier, Wassereimer, Birkenteer, Vorratsdosen und Trinkgefäße. Birkenteer wird aus der äußeren Rinde hergestellt. Und auch diese wunderbaren Birkenkerzen, die in der Schweiz auch Heidenkerzen genannt wurden. Ich habe sie mal nachgebaut und darüber einen Artikel geschrieben, den ihr hier einsehen könnt: Altes Wissen: Die Heidenkerzen
Den Geisterbesen binden
Die Birke gehörte zu den Schutzkräutern, weil sie eine beschützende und austreibende Energie in sich trägt. Früher hat man zum Frühling Besen aus Birkenreisig gebunden, um damit die Wintergeister zu vertreiben, indem man mit diesen Besen, die Räume fegte. Birkenreisig wurde auch im Stall und im Haus aufgehängt, um Dämonen und Geister fernzuhalten. Man kann sich solche „winteraustreibende“ Besen ganz leicht selber machen.
Anleitung:
- Vorbereitung: Sammle dünne Birkenzweige und kürze sie auf etwa 50–60 cm. Nimm jeweils so viele Zweige, wie du mit deiner Hand fest greifen kannst. So hast du den ersten Reisigbündel. Wenn die Reisigzweige spröde sein sollten, kann man sie über Nacht in Wasser „einweichen“. Dann sind sie am nächsten Tag wieder elastisch.
- Das Binden: Die zusammengelegten Reisigzweige werden unten nun mit einem dickeren Draht (kein Blumendraht) fest umwickelt. Je fester man bindet, desto zusammenhaltender wird der Besen. Wiederhole das Umwickeln mit Draht noch ein bis zwei Mal, sodass das dicke Ende des Besens von 2 bis 3 Drahtschlingen gehalten wird.
- Der Stiel: Jetzt kommt der Besenstiel dran! Spitz das untere Ende leicht an, damit es leichter geht, und schieb ihn mittig etwa 10 cm tief in den Reisigbündel – mindestens bis zur zweiten Drahtschlinge. Dreh ihn leicht rein, damit die Zweige fest dran sitzen. Der Druck hält den Stiel von allein.
- Feinschliff: Um Verletzungen zu vermeiden, umwickle die Drahtschlingen mit einer Naturschnur; das sieht auch besser aus. Fertig ist dein Reisigbesen!


