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Das grüne Band der Ewigkeit: Efeu im Brauchtum
Für eine reiche Obsternte wurden am Rhein Efeu- und Mistelkränze an die Bäume gehängt. Ein alter Glaube besagt, dass Efeu niemals mit in das Haus genommen werden darf, weil sich sonst zwei Liebende im Haus trennen werden. Wobei man in anderen Regionen am Weihnachtsabend an die Türen Efeuzweige hing, um vor Zauber geschützt zu sein.
In früheren Zeiten sah man in dem immergrünen Efeu ein Symbol der Unsterblichkeit. Er ist aber auch ein Sinnbild der Heiterkeit und es wird vielerorts als Türkranz dargestellt.
Milchzauber und Tierheilung:
- Kühe: Kühe, die man das erste Mal im Frühling melkte, wurden durch einen Efeukranz gemolken. Im alten Pommern wurde den Kühen ein Efeukranz auf den Kopf gesetzt, wenn man sie das erste Mal auf die Weide führte. Alles dies, um ihre Milch zu schützen.
- Wildschweine: Man glaubte auch, dass verwundete Wildschweine sich mit Efeu heilten.
- Hausschweine: In Finnland hing man Hausschweinen Efeukränze um den Hals, um ihr Fleisch unschädlich zu machen.

Schutz vor dem Bösen Blick: Amulette und Opfer
Efeublätter als Amulett getragen, schützen vor Verzauberung. In Deutschland war der Efeu schon immer eine Pflanze gegen jegliche Art der Behexung und des Bösen Blicks.
Römische Priester durften den Efeu nicht berühren, weil man glaubte, dass der Efeu sie dann gefangen hält. Bei den Kelten wurden Efeukränze geopfert, indem sie die Kränze in ihre Wasserquellen hineinwarfen und so um sauberes und reines Wasser baten.
Die Kelten hatten ein Ogham-Stäbchen, des Efeus gewidmet.

Rauch der Tiefe: Der Blick in den Spiegel der Seele
Mit Efeu zu räuchern ist nicht so beliebt. Dabei hat er viele gute Eigenschaften, wenn es bewusst und geerdet vollzogen wird.
Der Efeu hat einen mächtigen Pflanzengeist, das sollte man stets beachten. Er bringt unser Unterbewusstsein hervor und zeigt uns die darin verankerten Verhaftungen.
- Lösen von Blockaden: Die Pflanzenseele hilft uns, wie wir dieses Verhalten lösen können und dadurch bereit sind, Neues in uns aufzunehmen.
- Selbsterkenntnis: Manchmal sind wir so in unserem Verhalten gefangen, dass wir uns leider nicht selber sehen oder es gar merken können. Mit diesem Räucherwerk werden wir in unser Inneres schauen können und wenn wir bereit sind, Verankerungen zu lösen. Denn erst dadurch wird unser Geist frei.

Schleier zur Anderswelt: Der alte Ahnenkult
Mit Efeu zu räuchern wird meist vorgenommen, wenn man mit seinen Ahnen in Kontakt treten möchte. Es wird uns durch diese Räucherung der Schleier von unserem Bewusstsein genommen, sodass wir den Weg in die Anderswelt erblicken können. Mit diesem Räucherwerk können die Ahnen angerufen werden, um sie zu Hilfe zu bitten.
Wichtige Warnung: Eine Efeu-Räucherung sollte nur in freier Natur verräuchert werden, weil es sonst passieren kann, dass manche Wesen, die nichts Gutes von uns wollen, den Weg nicht zurückfinden. Denn auch unter ihnen gibt es Gut und Böse!
Erfahrene Räucherkundige können auch die getrockneten Beeren des Efeus räuchern, wenn sie mit der Stärke umzugehen wissen.
Sammeln und Mischen: Gaben der Wintersonnenwende
Getrockneter Efeu vermischt sich wunderbar mit der Besenheide, Mistel, Haselblättern und Gundermann zu einem Räucherwerk. An Harzen kann man Bernstein oder Kiefernharz hinzufügen.
- Efeu kann das ganze Jahr über gesammelt und getrocknet werden. Es können das Holz, die Beeren und die Blätter verwendet werden.
Magische Zeitpunkte: Die naturmagische Sammelzeit des Efeus ist in der Wintersonnenwende und zu Samhain. Also in die Zeiten, wo das Tor in die Anderswelt ein wenig geöffnet ist.


