Generell werden Haselnüsse als Nervennahrung angesehen. Wenn der Winter vorüber ist und die Natur langsam wieder ans Erwachen denkt, ist der Haselnussstrauch eine der ersten Nahrungsquelle für Insekten. Sein Botanischer Name ist: Corylus avellana. Corylus soll aus der altirischen Sprache von coll kommen was in althochdeutsch hasal heisst. Avellana soll von der antiken italienischen Stadt Abella kommen. Schon sehr früh ist sie bekannt für ihren Haselnussanbau. Auch schon damals gab es regen Haselnussanbau, wie auch heute noch.

Haselnussstrauch im Naturgarten
Der Haselnussstrauch ist eine winterharte Pflanze, die einen sonnigen bis halbschattigen Platz liebt. Bei uns wachsen zwei Sträucher im Schatten und gedeihen dort sehr gut. Ein sehr grosser und alter Haselstrauch hat sich irgendwann mal einen Platz in unserem Knick gesucht und wächst dort sehr kräftig. Haselsträucher können beschnitten werden, was ich selber nicht mache. Krankheiten und Parasiten konnte ich hier noch nicht beobachten. Ab und an machen sich aber der Haselnussbohrer an den Nüssen zu schaffen. Das erkennt man an klitzekleinen Löchern in den Nüssen.
Wer einen Garten für Fledermäuse anlegen will, sollte dabei auch an diesen Strauch denken. Dieser Strauch blüht von Februar bis März. Angewiesen auf diesen Strauch sind verschiedene Zikaden und auch der Haselnussbohrer. Es gibt sogar eine Haselnussblattlaus. Der Haselporling, ein Pilz, setzt sich auf totem Haselholz nieder. Aufgrund ihrer Haselblüte zeigt sie im Phänologischen Kalender den Vorfrühling an. Ein Haselnussstrauch kann an die 100 Jahre alt werden.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Rinde wird im Frühjahr von den Ästen geschält und getrocknet. Nüsse kann man weit bis in den Dezember sammeln. Sie sind sehr lange haltbar. Beim Sammeln bitte auch an die Eichhörnchen denken, denn für sie ist die Haselnuss eine Nahrungsquelle. Die Blütenkätzchen werden in Lagen geschichtet und schnell getrocknet. Auch bei ihnen sollte mit Achtsamkeit gesammelt werden, weil sie zu den ersten Nahrungsquellen für Insekten gelten.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Von den Blättern her, könnten Verwechslungen mit der Buche und Hainbuche vorkommen oder auch mit anderen Haselarten, wie zum Beispiel der Baum-Hasel.
Verwendung…
…in der Küche
Haselnusskerne verwendet man oft in Kuchen und Keksen. Auch so, sind sie ein gesunder Snack. Junge Blätter können als Frühlings-Salat gegessen werden. Ansonsten kann man noch Haselnussmus, Nussbutter, Haselnussfrikadellen und viele andere leckere Sachen zubereiten. Aus den Nüssen kann man auch selber eine Haselnuss-Milch zubereiten.
…Haushalt
Es kann mit Haselnussblättern ein Kräutertabak hergestellt werden. Aus den sehr geraden dicken Ästen, werden Bögen gebaut.
…Pflege
Haselnussöl ist wunderbar gegen trockener und rauher Haut. Die Haltbarkeit ist aber leider sehr gering. Bei einer Nervosität mischt man sich Haselnussmus mit etwas Honig und Sahne. Haselnüsse sind Nervennahrung.
…Tierhaltung
Für Menschen, die Bienen halten und etwas für sie tun möchten, können diesen Strauch pflanzen, für ihre Erstnahrung im Frühling.

Hasel im Brauchtum
Dem Haselnussstrauch werden seit jeher magische Kräfte zugesprochen. Er stand für Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit, Neubeginn, Wunscherfüllung und Glück. Wünschelrutengänger arbeiten bis heute mit Haselruten. Die Wünschelrute durfte nur von einem dreijährigen Haselnussstrauch geschnitten werden und sie darf auch nicht mit dem Messer, sondern nur mit einem Feuerstein abgeschnitten werden.
Die Kelten, wie auch die Altgermanen waren davon überzeugt, dass die Hasel vor Blitzeinschlag, wilden Tieren, Krankheiten und dämonische Kräfte schützte. Bei den Altgermanen durfte ein Haselnussstrauch nicht gefällt werden. Im Mittelalter sagte man, wenn man unter einer Hasel einschläft, dass man zukunftsdeutende Träume bekam. Auch, dass man darunter, mit Naturgeistern in Kontakt trat. Misteln wachsen gerne auf Haselnusssträucher und deshalb besagte der Zauberglaube, dass gerade diese Misteln vor angezauberten Schaden schützen.
Haselnusszweige über die Türen und Fenster aufgehangen, schützte Haus und Hof vor Schadzauber. Wie wir es auch schon von der Himbeere und Brombeere kennen. Deshalb pflanzte man zu früheren Zeiten Haselnusssträucher an Höfen. Gleichzusetzen, wie mit dem Holunder. Aufgehangene Haselnüsse im Haus sind kleine Glücksbringer. Man überwarf auch Brautpaare mit Haselnüssen, um ihnen Glück und Fruchtbarkeit in der Ehe zu wünschen. Darum gehörte der Haselnussstrauch zu den Zauberpflanzen.
Es wurden auch magische Schutzkreise auf den Boden mit Haselnussästen gezeichnet. Es wurde sich in diesen Schutzkreis hineingestellt, und war dadurch geschützt vor bösem Zauber, gerade wenn man in der Natur unterwegs war. In den „Malefix-Glauben“ gehörte auch die Hasel. Auch bei den bekannten Ogham-Stäbchen kommen sie vor und waren sehr wichtig.

Räucherwerk
Eine Räucherung mit Haselnussblättern wurde meistens in Liebesangelegenheiten verwendet. Sie soll aber auch einen klaren Kopf bewahren. Auch in Räucherungen der Walpurgis-Nacht dürfen Haselnussholz und Blätter nicht fehlen. In Schutzräucherungen ist die Hasel oft mit dabei, denn ihre Eigenschaften, wie schutzbringend, liebend, klärend und erfüllend, sind sehr wichtig in diesem Räucherwerk. Ihre magische Sammelzeit ist bei der Herbst-Tagundnachtgleiche herum und auch in der Wintersonnenwende, denn sie waren ein Symbol für Schutz und Glück, damit der Winter gut überstanden wird.
Die Altgermanen räucherten die Haselnussblätter, um Schutz gegen Blitzeinschlag zu erhalten. Sowie auch, um die Fruchtbarkeit zu erlangen oder das eigene Wünsche erfüllt werden.
Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du meinen Blog Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
Celticgarden unterstützen: