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Die Engelwurz (Angelica archangelica) ist eine beliebte Wildpflanze mit einer reichen Geschichte. Sie stammt ursprünglich aus Nordeuropa (Norwegen, Island, Grönland).
Ihren Namen verdankt sie einer christlichen Legende aus Zeiten der Pest: Ein Engel soll einem frommen Mann die Pflanze als Heilmittel überbracht haben. Seither galt die aromatisch-bittere Wurzel jahrhundertelang als bestes Mittel gegen die Seuche und wurde manchmal als Amulett unter die Zunge gelegt.
Die Pflanze ist hier in Europa nur im Norden und Osten bekannt; in Südeuropa kommt sie nicht vor, weshalb sie den Römern und Griechen unbekannt war.
Engelwurz im Brauchtum
- Wer die Wurzel bei sich trug, war vor allen bösen Einflüssen (Zauberei) geschützt.
- Der norwegische Bauer glaubte an die Kraft dieser Wurzel und steckte ein Stückchen davon in die Tasche.
- In Frankreich hing man die Engelwurzwurzel den Kindern um den Hals, um sie vor Zauberei zu bewahren.
- Auch gegen den Bösen Blick und bösen Zauber wurde mit der Engelwurz geräuchert oder man hängte Kindern die getrockneten Wurzeln als Kette um den Hals.
Engelwurz als Räucherwerk
Engelwurz räuchern hilft uns, zurück zu unseren Wurzeln zu finden und auch Selbstvertrauen zu schöpfen. Was gerade sehr wichtig ist, bei neuen Unternehmungen, was dein Leben betrifft.
Seit altersher war die Engelwurz in jeder Schutzräucherung Bestandteil. Gerade vor schwarzer Magie erreicht die Engelwurz ihr höchstes Potenzial an Schutz. Alte Häuser werden mit ihr immer noch ausgeräuchert und erhalten dadurch ihre positiven Energien zurück. Daher sind diese Wurzeln ein Muss in jeder Austreibungs- und Schutzräucherung.
Um Visionen zu erhalten, wird die Engelwurzwurzel pur verräuchert.

Räuchern zu Übergangszeiten
Engelwurz räuchern zur Wintermitte und Samhain wurde und wird heute noch vollzogen. Ihre Pflanzenseele gibt uns Wärme und Schutz in diesen Jahreszeiten der Übergänge.
In diesen Zeiten wurde sie auch gegen Krankheiten jeglicher Art verräuchert. Dafür wurden die Wurzeln in einer Räucherpfanne verräuchert, indem man schwenkend durch die Räume ging. Wenn wir einen Wunsch an unsere Ahnen richten möchten, sollten wir mit den Wurzeln der Engelwurz räuchern.
Räuchermischungen
Für ein Räucherwerk mit der Engelwurz können Samen, Wurzeln oder auch die Blätter getrocknet und verräuchert werden. Die Engelwurzwurzeln duften sehr eigentümlich.
Für eine Schutzräucherung eignet sich als Räuchermischung:
- Engelwurzwurzeln
- Wacholder
- Dost
- Lorbeerblätter
Sammeln, Trocknen und Varianten
Leider ist die Engelwurz hier bei uns im Norden nicht so häufig anzutreffen, aber dafür die Waldengelwurz. Auch ihre Wurzeln können für dieses Räucherwerk genommen werden. Wobei die Wurzeln der Waldengelwurz eher Standfestigkeit vermitteln.
Wenn ihr die Wurzeln selber sammeln geht, so beachtet bitte, dass ihr sie zügig trocknet, weil sie anfällig für Insektenfraß sind.

Magische und praktische Sammelzeit
Die magische Sammelzeit, der Wurzel, ist in der Herbst-Tagundnachtgleiche. Je nach Pflanzenteil variiert ansonsten der Sammelzeitpunkt:
- Blätter: Sammelt man von April bis in den August hinein.
- Samen und Wurzel: Werden ab September gesammelt.
- Trocknung: Die Stängel werden am besten vor dem Trocknen kleingeschnitten und dann weitläufig ausgelegt. Die Blätter und Wurzeln können aufgehängt oder kleingeschnitten ausgelegt werden.

