Der Huflattich spielte in der Volksheilkunde und im Volksglauben schon immer eine grosse Rolle. Diese Pflanze zählt zu den ältesten Heilpflanzen, wohin auch der Beifuss gehört. Huflattich war sozusagen das Allheilmittel gegen Husten. Dafür wurden früher die getrockneten Blätter oder die gerösteten Wurzeln angezündet und der entstehende Rauch eingeatmet. Ich selber habe es mal bei einem starken Husten versucht und es hat funktioniert. Der Husten war sofort gestillt und die Wirkung hält ungefähr 1 bis 2 Stunden. Dann musste es wiederholt werden. Dioscurides empfahl es schon bei chronischem Reizhusten.

Meist nahmen die alten Heiler auch die Wurzel des Huflattichs dazu. Matthiolus empfahl die Huflattichblätter in einer Pfeife zu rauchen. Weit vor dem 2. Weltkrieg haben Apotheken spezielle Zigaretten verkauft, in denen Huflattichblätter und Spitzwegerich zugesetzt waren. Diese Kräuterzigaretten sollten das Abhusten erleichtern und den Husten lindern. Die Blätter wurden auch gerne als Umschlag bei Ohren- oder Kopfschmerzen, Verstauchungen, Verrenkungen und Brandwunden verwendet. Die getrockneten Blätter wurden dafür in Wasser eingeweicht. Im Allgemeinen sind die Huflattichblätter wirkungsvoller, als die Blüten und sie beinhalten auch weniger von dem krebsfördernden, erbgut- und leberschädigen Wirkstoff, der leider im Huflattich vorhanden ist. Man muss dazu schreiben, dass der Huflattich seit Jahrhunderten in grossen Mengen gegessen und eingenommen wurde, ohne das irgendwo steht, dass er unserem Körper gefährlich werden kann. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann online oder im Reformhaus einen Hustensaft, aus pyrrolizidinalkaloidefreien Huflattich, kaufen. Dieser Saft wird gegen Reizhusten und Heiserkeit eingenommen.

Huflattich Hauptanwendung
Steckbrief Huflattich

Botanischer Name

Tussilago farfara. Der botanische Name leitet sich aus dem lateinischen „Tussi ago“ ab, was ungefähr heisst: Ich vertreibe den Husten.

Volkstümliche Namen

Tabakkraut, Teeblüml, Sandblume, Hustenblätter, Heilblatt, Feldlattich

Hauptanwendung

Reizhusten und Schweratmigkeit

Volksheilkunde

Husten, Heiserkeit, Schweratmigkeit, Reizhusten, Verstauchungen, Drüsenschwellungen, Gesichtsrose, Rotlauf, Geschwüre, Entzündungen, Asthma, Bronchitis, Raucherhusten, Erkältungen, Kehlkopfentzündung, Ohrenentzündung, Wunden, Ekzeme, Furunkeln, Brandwunden

Eigenschaften

Antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, hustenstillend, blutstillend, erweichend, bronchienerweiternd, zusammenziehend, reizlindernd

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Zink, Pyrrolizidinalkaloide (Tussilagin und Senkirkin), Schleim, Flavonoide, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine, etc…

Verwendete Pflanzenteile

Blätter, Blüten, Wurzeln

Darreichungsform

Tee (speziell Brusttees), Inhalation, Umschläge, Auflagen, Frischsaft, Honig, Tinktur, Sirup, Salben

Tee-Zubereitung

  • 2 TL getrocknete Blätter und/oder Blüten (getrocknete Blätter können *online gekauft werden)
  • 1 Tasse Wasser (250 ml)

Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen, damit die ätherischen Öle sich nicht verflüchtigen können und dann abfiltern. Wer mag, kann mit einem Honig aus der Region nach süssen. Bei Husten jeglicher Art stillt er ihn in beachtlicher Kürze. Er unterstützt auch bei Heiserkeit und Magenreizungen. Es können bis zu zwei Tassen täglich und nicht über einen längeren Zeitraum von gut drei Wochen getrunken werden. Diesem Tee könnt ihr nach Bedarf und Belieben Königskerzenblüten und Spitzwegerich hinzufügen. Wobei man beim Spitzwegerich darauf achten sollte, dass seine Schleimstoffe im heissen Wasser teils zerstört werden und er darum in einem Kaltansatz besser aufgehoben ist. Daher warte ich ein wenig, dass sich der Tee abgekühlt hat und dann walze ich frische Spitzwegerichblätter nicht ganz so stark und lege sie dann mit in den Tee. Beim Walzen der Blätter darauf achten, dass ihr es nicht so stark macht, weil sonst der wertvolle Saft herausläuft und nicht mehr im Blatt ist.

Der Tee findet auch bei Verbrennungen, schmerzhaften Insektenstichen und schlecht heilende Wunden Verwendung. Dann wird er als Waschung und Tupfer genommen.

Huflattich-Pulver

Dafür werden getrocknete Blüten und Blätter genommen und zu einem Pulver gestossen. 1 bis 2 Messerspitzen täglich genauso wirksam wie der Tee (siehe oben). Heilkräuterpulver kann pur oder in Getränken und Essen eingenommen werden.

Huflattich-Honig

Huflattichhonig kann bei langandauerndem Husten, Reizhusten, verschleimtem Hals, trockenem Husten und gegen Raucherhusten 3 bis 5 mal täglich einen gestrichenen Teelöffel voll eingenommen werden. Oder auch damit euren Tee süssen.

Huflattich-Inhalation

Bei chronischer Bronchitis und auch Raucherhusten kann mit einem Trichter der Rauch der angezündeten Blätter inhaliert oder geraucht werden. Diese Methode gehört zu den ältesten Anwendungen mit dem Huflattich.

Huflattich-Waschung

Gegen geschwollene Füsse kann eine Huflattich-Waschung euren Füssen gut tun. Dafür nehmt ihr eine Handvoll Blätter und übergiesst sie mit 500 ml kochendem Wasser. 15 Minuten ziehen lassen und eure Füsslein damit waschen.

Nebenwirkungen

Huflattich darf nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, weil er leberschädigende und krebsfördernde Inhaltsstoffe besitzt, die sogenannten Pyrrolizidinalkaloide. Es wurde in Tierversuchen festgestellt, wo der Huflattich in hochkonzentrierter Form, Ratten verabreicht wurde, dass er Krebs auslösen kann. Huflattich sollte nicht länger als 4 bis 6 Wochen eingenommen werden und nur 1 x im Jahr. Daher immer vor einer Behandlung und Einnahme mit einem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker besprechen.

Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

Der Huflattich in der Natur

Vorkommen

Sandgruben, Waldränder, Schuttplätze

Blütezeit

Ende Februar bis April je nach Region

Rote Liste & Insekten

Der Huflattich steht auf keiner Roten Liste von Deutschland. Trotzdem sollte beim Sammeln darauf geachtet werden, dass die Blüten Erstnahrung für Insekten ist. Dazu gehören Hummeln, Bienen, Schwebfliegen und auch Käfer.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Die Huflattichblüte kann mit dem Löwenzahn verwechselt werden. Huflattichblätter werden oftmals im jungen Zustand mit der Pestwurz verwechselt. Die Pestwurz ist ein wenig mit Vorsicht zu geniessen.

Der Huflattich im Naturgarten

Anbau im Garten und Balkon

Der Huflattich gehört zu den Frühjahrsblüher und kann auch in den eigenen Garten angepflanzt werden. Seine Grösse variiert von 10 bis 30 cm. Seine Eigenart liegt darin, dass im Frühjahr zuerst die Blüten kommen und nach deren Verblühen, die Blätter aus der Erde schiessen. Huflattich nach dem Verblühen erinnern an Pusteblumen vom Löwenzahn. Beim Anbau im Garten sollte man beachten, dass der Huflattich gerne wuchert. Er sollte sonnig und ein wenig feucht stehen. Im sandigen Boden fühlt er sich am wohlsten. Wenn ihr keinen sandigen Boden im Garten habt, könnt ihr in eurem Pflanzloch Sand mit hineingraben und dann erst den Huflattich hineinpflanzen. Diese Pflanze ist eigentlich sehr genügsam und soll sogar auf Braunkohle wachsen. Laut meiner Erfahrung wächst er auch in Kalk- und Lehmböden recht gut.

Zeigerpflanzen

Der Huflattich zeigt kalkhaltige Böden an. Aber auch für Staunässe steht der Huflattich.

Gärtnern mit dem Mond

Der Huflattich sollte bei zunehmenden Mond gesät oder gepflanzt werden.

Huflattich wächst auch im Blumentopf
Huflattich wächst auch im Blumentopf | ©CG

Der Huflattich in der Verwendung

Sammelzeit

April bis September (Blätter und Wurzel)

März bis April (Blüten)

Ernte & Trocknung

Die Huflattichblätter könnt ihr bündeln und im Ganzen für die Trocknung aufhängen. Nach der Trocknung sollten die Stiele entfernt werden. Die Blüten des Huflattichs sind nicht so einfach zu trocknen und schimmeln sehr schnell. Man sollte beim Sammeln darauf achten, dass die Blüte noch trichterförmig und noch nicht ganz aufgeblüht ist, denn, nehmt ihr aufgeblühte Huflattichblüten mit, werdet ihr sehen das sie sehr schnell zur Pusteblume werden. Auch wenn ihr sie trocknet. Bei der Trocknung von den Blüten muss sehr lange und sorgfältig vorgegangen werden, weil sie sehr viel Feuchtigkeit beinhalten und darum zu einer Schimmelbildung neigen. Vergleichbar wie bei den Beinwellwurzeln. Die Huflattichwurzeln werden gesäubert und aufgehängt. Huflattichblüten sind maximal 1 Jahr haltbar.

Geschmack & Geruch

Mild & würzig

Verwendung…

…in der Küche

Früher galt der Huflattich als Gemüse und wurde als Gemüse oder in Gemüsegerichten sehr oft gegessen. In grossen Blätter kann Fleisch, Käse oder Gemüse eingerollt und gegrillt werden. Die Blüten kommen als essbare Dekoration in Salaten und Quarks. Auch in der bekannten 9 Kräutersuppe im Frühling wurde er in manchen Regionen hinzugetan. Auch als Füllung in Kohlrabi, Zwiebeln oder Paprika schmecken die kleingeschnittenen Blätter sehr gut.

…im Haushalt

Als Tabakersatz oder auch Kräuterzigaretten hatten die Huflattichblätter schon immer einen grossen Stellenwert. Zusammen mit Waldmeister und Minze gibt es ein vollmundiges Aroma.

…in der Pflege

In der Kosmetik hilft uns der Huflattich bei unreiner und fettiger Haut. Auch als Anti-Schuppen Shampoo wird er gerne genommen.

Die Blätter werden noch heute oftmals als Toilettenpapier verwendet. Dafür nimmt man die weiss/gräuliche Unterseite des Blattes, die auch angenehm weich ist.

Auf Spaziergängen können Huflattichblätter gegen Insektenstichen verwendetet werden.

Frischer Huflattich
Frischer Huflattich | ©CG

Der Huflattich im Volksglauben

Räucheranwendung

Eine Huflattich-Räucherung eignet sich gut, wenn die Liebe eingerostet ist. Sie bringt Sonne in unser Herzen und erinnert uns daran, dass nach einem Tief auch wieder ein Hoch kommt. Das Räucherwerk klärt unsere Gedanken und macht uns bereit aus einer anderen Perspektive, unser Leben zu betrachten…

Huflattichblüten wird in kleinen Schutz- oder Liebesbeuteln bei sich am Körper getragen. Sie können bei Fragen was die Liebe angeht, auch im Schlafbereich verräuchert oder unters Kopfkissen gelegt werden. Sie vermitteln Visionen.

Magische Eigenschaften

Beruhigend, friedvoll, vorhersagend, liebend, sehend

Magische Sammelzeit

Bei abnehmendem Mond.

Magische Anwendungen

Schutz- und Liebesbeutel, Räucherwerk, Zeremonie-Rauchkraut

Empfehlung von mir

„Vor oder während einer Zeremonie werden getrocknete Huflattichblätter in einer Pfeife, als Zigarette oder auf heissen Steinen ver- und geräuchert. Der Rauch, also der Pflanzengeist, öffnet unser Bewusstsein und ruft Bildhaftigkeit hervor, die oft in einem Ritual benötigt werden.“


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