Kirschgummi (Katzengold): Magie, Brauchtum & Räucherwerk

 

Viele nennen es auch Kirschharz, wobei es kein Harz in diesem Sinne ist. Gerade die Sauerkirsche sondert dieses Gummi reichlich ab. Laut meines Wissens, wenn der Kirschbaum zu feucht steht, kommt dieses Kirschgummi sehr viel an den Stämmen und Ästen vor.

Das „Katzengold“ des Kirschbaums

Es wird auch Kirschen- oder Katzengold genannt. Im getrockneten Zustand ähnelt es Bernstein, wird sehr hart und verliert seine Klebrigkeit. Kirschgummi ist wasserlöslich, was das Entfernen von Händen oder Erntemessern erleichtert.

In früheren Zeiten wurden diesem Katzengold große Heilkräfte zugeschrieben, obwohl die Kirsche in der alten Heilkunde nicht häufig verwendet wurde und oft nur für wohlhabendere Bevölkerungsschichten zugänglich war.

Kirschgummi im alten Brauchtum

Kirschgummi soll desinfizierende, schleimlösende, antivirale und hustenreizlindernde Eigenschaften besitzen. Es kann gelutscht oder als Tee getrunken werden. Für Tee übergießt man ein Stück Kirschgummi mit heißem Wasser. Es hat eine gummi- bis schleimartige Konsistenz und ist geschmacksneutral.

Früher wurde Kirschgummi in Wein gegen Blasensteine und chronischen Husten oder in Essig als Anti-Schuppenmittel aufgelöst.

Frisches Katzengold
Frisches Katzengold | ©CG

Die Magie des Kirschgummis als Räucherwerk

Katzengold wird auch beim Räuchern eingesetzt, oft in Mischungen, die Ruhe und Gelassenheit fördern sollen.

Mit Kirschgummi zu räuchern ist nicht so bekannt, aber hilft uns dabei, innere Ruhe und Stärke wiederzufinden. Es gibt manchmal Momente im Leben, die einen völlig aus der Bahn werfen und wir ziemlich nervös auf andere Menschen und auf uns selber wirken. Eine Räucherung mit Kirschgummi beruhigt und gibt uns die Gelassenheit zurück und vor allem seelischen Ausgleich.

Die Kraft der Mutterpflanze (Kirsche)

Dem Kirschgummi seine Eigenschaften, bekommt er von seiner Mutterpflanze, der Kirsche. Sie hat liebende, heilende und weissagende Eigenschaften.

  • Liebe: Schon immer stand die Kirsche im Zeichen der Liebe und wird in der Räucherkunde verräuchert, um Liebe wie ein Magnet anzuziehen. Dafür wird Kirschgummi mit Kirschbaumblätter zusammen vermengt und verräuchert.
  • Weissagung: Daher sollte bei einer Räucherung, der Weissagung, mit Kirschgummi geräuchert werden. Auch ist es auch eine Räucherzutat, wenn Tarotkarten gelegt werden.
  • Schutz: In der Walpurgisnacht steckt man Kirschzweige an Fenster und Türen gegen Hexen und räuchert in dieser Nacht mit Kirschgummi, Kirschblätter- und Holz.
  • Befreiung: Kirschholz war im Neunerlei-Glauben weit verbreitet. Es stand in diesem Volksglauben dafür, alles Angezauberte, Angehexte, loszuwerden, indem in einem Neunerlei-Hölzer-Bad gebadet wurde und das Übel mit dem Badewasser ausgegossen wurde.

Anwendung: Sammeln und Räuchern

Manche nennen das Kirschgummi auch Kirschharz. Es ist aber ein Baumgummi, weil es selber keinerlei Eigengeruch besitzt und sollte deshalb mit anderen wohlduftenden Harzen oder Kräutern verräuchert werden, die mit den Themen Ruhe und Gelassenheit harmonisieren, wie zum Beispiel mit Salbei, Lärchenharz und Rosenblüten.

Ihr müsst nur darauf achten, dass das Katzengold, wie es auch genannt wird, in ganz kleinen Portionen oder pulverisiert verräuchert wird. Alles von der Kirsche muss vorher gut getrocknet sein.

Wenn ihr das Kirschgummi sammeln geht, achtet bitte auf trockene Tage, wenn nicht, ist das Kirschgummi glitschig und weich und schmiert an den Händen.

⚠️ Wichtiger Hinweis zur Anwendung

  • Kein Heilversprechen: Die hier vorgestellten Rezepte und Anwendungen basieren auf überliefertem Alten Wissen, der Volksheilkunde und historischen Quellen. Sie ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose oder Behandlung.
  • Eigenverantwortung: Die Anwendung der hier beschriebenen Kräuter, Salben und Räucherungen erfolgt immer auf eigene Gefahr und Verantwortung. Prüfe die Zutaten vor der Anwendung auf persönliche Unverträglichkeiten oder Allergien.
  • Bei Beschwerden: Bei anhaltenden, unklaren oder akuten gesundheitlichen Beschwerden bitte ich dich dringend, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Setze niemals verordnete Medikamente eigenmächtig ab.