Tausendgüldenkraut in der modernen Räucherkunde

Tausendgüldenkraut | ©CG

 

Das schöne Tausendgüldenkraut stand schon immer im Zeichen der Vertreibung. Sein uriger Name kommt daher, weil man meinte, die Heilkraft der Pflanze, besonders gegen das Fieber, sei so stark, dass sie 1000 Gulden wert sei.

Die Geschichte dazu: Ein reicher Mann litt konstant unter Fieber und versprach den armen Bauern 1000 Gulden, wenn sie ihm ein Kraut gegen sein Fieber zeigten.

Schutz und Zauber im alten Glauben

In der alten Räucherkunde und im Zauberglauben kam das Tausendgüldenkraut nicht zu kurz. Durch seine Blütenfarbe schützte es vor bösem Zauber. Hirten in der Walachei verwendeten es gegen die Verzauberung ihrer Schafe. Daher war es in Niederösterreich auch ein Beschreikraut.

Das Tausendgüldenkraut diente in manchen Regionen als Räucherung gegen den Blitzeinschlag. Dafür streute man es bei heranziehendem Gewitter auf den Herd, damit der aufsteigende Rauch diese Gefahr abwendete. Als Dreiergespann galt das Tausendgüldenkraut, zusammen mit Wundklee und Johanniskraut, für den Abwehrzauber. Diese drei Wildpflanzen kann man zusammenmischen und als Räucherwerk verwenden.

Das Tausendgüldenkraut in der modernen Räucherkunde

In der modernen Räucherkunde zeigt uns das Tausendgüldenkraut verkehrte Wege. Wege, die wir eingeschlagen haben und die uns nicht guttun, aber die wir auch, sei es durch Gewohnheit, nicht verlassen können.

Diese kleine Pflanzenseele hat so viel Kraft, uns auf diesem Weg zu begleiten und uns langsam auf den richtigen Weg zu lenken. Es ist nicht ganz so einfach, mit diesem Wildkraut zu räuchern, weil es sehr eigenwillig ist. Vielleicht daher, weil es so zart in der Natur wächst und sich darum einen harten Kern erschaffen hat. Aber wenn das Eis zwischen uns und dem Tausendgüldenkraut erstmal geschmolzen ist, ist es als Räucherwerk ein wunderbarer Begleiter auf falschen Wegen. Auch wenn wir erstmal eine Umleitung gehen, ist es besser, als auf dem falschen Weg weiterzugehen.

Sammeln und Mischen

In der Natur findet man das Kraut sehr oft im Wald und im Gebüsch, sowie auch an Waldwegen. Unter Naturschutz steht es nicht, aber wir sollten es trotzdem nicht sinnlos pflücken, auch wenn es durch seine Schönheit so verlockend ist.

  • Ernte: Gesammelt wird das gesamte oberirdische Kraut (ohne Wurzel).
  • Trocknung: Zum Trocknen hängt man das Kraut einfach kopfüber an einem luftigen Ort auf.

Für ein harmonisches Räucherwerk kann das getrocknete Tausendgüldenkraut gut mit folgenden Zutaten gemischt werden:


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