Beinwell räuchern: Schutz vor Dämonen und Blockaden

Sportlersalbe aus Beinwellwurzeln
Frische Beinwellwurzeln aus dem Garten | ©CG

 

Früher wurden Beinwellblätter als Fingerhutblätter (also als Fälschung) in die Apotheken verkauft. Getrocknete Beinwellblätter gaben in früheren Zeiten auch einen guten Tabakersatz.

Beinwell im Brauchtum

  • Getrocknete Beinwellwurzeln, als Amulett getragen, schützten vor angezauberten Krankheiten.
  • Beinwellblätter wurden in die Schuhe gelegt, damit der Wandernde gut an seinem Ziel ankam.
  • In manchen Regionen gehörte er zu dem Neun-Kräuter-Kult und hatte seinen festen Bestandteil im Kräuterbündel.

Beinwell als Räucherwerk

Historische Räucher-Anwendung

Eine Beinwell-Räucherung wird seit dem Mittelalter, in Krankenzimmern verräuchert. Dieser Räucherung wurden sehr starke Kräfte zugesprochen, weil sie es schaffte die Dämonen der Krankheit zu vertreiben. Zu Zeiten der Pestepidemien wurde der Beinwell sehr viel verräuchert.

Er zeichnet sich aber auch durch seine starke abwehrende Eigenschaft aus. In damaliger Zeit und nicht nur im Mittelalter, räucherten die Menschen viel und häufig, um alles Schlechte abzuwehren. Unheil über die Familie, Krankheiten, Beschreiungen, Diebstahl und auch das Wetter, wie Blitzeinschläge wehrten sie durch Räucherung massiv ab.

Gegen Blitzeinschläge hingen sie so manchen Kräuter- oder Brennnesselbüschel in den Giebel des Hauses und nahmen dann diese Büschel, die sie nicht verräucherten, sondern im Ganzen, ins Kamin- oder Herdfeuer legten.

Wirkung in der modernen Räucherkunde

In der modernen Räucherkunde, mit dem Beinwell zu räuchern ist sehr wertvoll, wenn wir im Leben weiterkommen wollen und durch unsere Emotionen oder Zukunftsängste blockiert werden. Er hilft uns die Blockaden zu lösen und positiv in die Zukunft zu schauen.

Wir werden dadurch lernen, Schritt für Schritt unseren gewünschten Weg zu gehen, ohne uns umzuschauen. Er macht stark und stärkt das Selbstbewusstsein. Wenn wir in einer Trance-Räucherung unsere Wege beschreiten, spendet seine Pflanzenseele uns Sicherheit.

Beinwellblätter
Beinwellblätter | ©CG

Räuchermischungen

Beinwell lässt sich mit der Nachtkerze, Klatschmohn, Taubnessel, Huflattich und Brennnesselwurzeln zu einem Räucherwerk mischen.

Um ein stark abwehrendes Räucherwerk zu mischen, werden Beinwellwurzel, Baldrianwurzeln, Aronstabwurzeln und Eisenkraut getrocknet und vermischt.

Magisches Sammeln und Trocknen

Verwendet werden seine getrockneten Blüten, Blätter und Wurzeln.

Magische Sammelzeit

  • Blätter und Blüten: Werden während der Blüte zur Sommersonnenwende gesammelt.
  • Wurzeln (Magisch): Die magische Sammelzeit ist bei Sonnenaufgang bei der abnehmenden Mondphase.

Praktische Ernte & Trocknung

  • Blätter und Blüten: Werden während der Blüte gesammelt und in Bündeln kopfüber aufgehängt.
  • Wurzeln: Die meisten guten Wirkstoffe findet man in den schleimigen Beinwellwurzeln. Sie werden nach der Ernte im Frühling oder Herbst gereinigt, kleingeschnitten und bei sehr niedriger Temperatur im Ofen getrocknet oder auf einer Schnur aufgefädelt und aufgehängt.
  • Erntehinweis: Seine Stiele und Blätter sind sehr borstig und tun an den Händen weh, wenn man ihn ernten möchte. Am besten Handschuhe tragen.
  • Trocknungshinweis: Beinwellwurzeln müssen sehr lange und ausgiebig getrocknet werden, weil sie leider dazu neigen, sehr rasch zu schimmeln. Es muss sichergestellt sein, dass sie absolut trocken sind, wenn man sie lagert.
Der echte Beinwell als Pflanzen-Steckbrief
Echter Beinwell | ©CG