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Eibe in der Naturmagie: Baum der Unsterblichkeit
Die älteste Eibe Deutschlands ist weit über 2000 Jahre alt. Dieser schöne Baum steht auf der Roten Liste und ist vom Aussterben bedroht. Menschen nutzen ihr Holz im Übermaß, und dadurch verschwand dieser Baum immer mehr. Genauso wird der Buche nachgesagt, dass sie daran beteiligt ist. Buchen verdrängen auch Eichen. Schon darum sollte man diesem wunderschönen Baum eine Chance geben und ihm einen Platz im Garten geben.
Wir kennen die Eibe vor allem als Friedhofsbaum. Sie gilt und galt schon immer als ein Baum des Todes. Zugleich wird die Eibe auch als Baum des ewigen Lebens angesehen. Nach keltischem Glauben sollen die Wurzeln der Eibe bis in die Münder der Toten wachsen.
Germanische Mythologie: Die Germanen kannten sogar eine Eiben-Rune (Rune Eihwaz), die eine sehr starke Schutzrune war. Für sie war die Eibe auch ein Symbol der Unsterblichkeit, was wohl auf die immergrünen Nadeln zurückzuführen ist.
Keltische Mythologie: Sie gehörte zu den heiligen Bäumen der Druiden, und aus ihrem Holz wurden die Zauberstäbe für sie geschnitzt. Die Kelten badeten ihre Pfeilspitzen in Eibennadelsud, um so ein wirkungsvolles Gift für ihre Pfeile zu bekommen. Schon immer nahmen die Menschen von damals die Eibe, um Mensch, Tier oder Gegner zu vergiften. Im keltischen Jahreskreis steht die Eibe für den Tod der Sonne. Auch ein Ogham-Stäbchen war der Eibe geweiht.

Die Eibe im Brauchtum des Mittelalters
Auf alten Burgen findet man heutzutage noch alte Eiben, und man vermutet, dass sie damals gepflanzt wurden, um Bögen, Pfeile, Messergriffe und auch Löffel aus ihnen zu machen. Denn aus dem Eibenholz kann man schöne und haltbare Langbögen bauen, und es ist auch sehr beliebt in der Holzbauer- und Schnitzerkunst.
Man schnitzte Eiben-Amulette aus ihrem Holz:
- Man trug Eibenholz als Schutzamulett vor Verhexung. Das Eibenholz der Amulette wurde nur bei Mondfinsternis geschnitten. Diese mittelalterlichen Amulette trugen Menschen am Körper, um vor Krankheiten geschützt zu sein.
- Auch wurden kleine Kreuze aus Eibenholz gebastelt und an die Kleidung gesteckt, eingenäht oder als Kette getragen. Gerade Kindern hängte man solche Eiben-Amulette um den Hals, um sie vor dem Beschreien zu schützen. Frauen trugen Eibenholz an ihrem Halsschmuck und Männer im Portemonaie. Als Talisman wiederum brachte es Glück.
Schutz und Zauberglaube
Die Eibe war und ist ein mächtiger Schutz- und Zauberbaum, der alles Schädliche von Mensch und Tier abhielt.
- Eibenzweige im Haus brachte Unheil.
- Wie beim Holunder besagt der alte Glaube: Wenn man eine Eibe fällt, passiert mit demjenigen nichts Gutes.
- In Spanien schützten die Eibenzweige vor Blitzeinschlag.
- Im damaligen Ostpreußen nahm man gegen die Tollwut ein Butterbrot, in das man magische Zeichen ritzte und geschabte Eibennadeln streute.
Im früheren Spessart sagte man:
Vor den Eiben, kann kein Zauber bleiben.

Mythos und Geschichte
Im Mittelalter sagte man, wenn man unter einem Eibenbaum einschläft, sei man des Todes geweiht. Eine Geschichte besagt, dass römische Legionäre durch einen Eibenwald liefen, um ein keltisches Dorf niederzumetzeln. Sie kamen aber nicht weit, weil die Eiben ihren Duft verströmten, sodass sie sich niederließen und ihren Wachträumen hingaben. Manche sollen sogar daran gestorben sein.
Auch war die Eibe der Mittelpunkt des „Hexengartens“. Ich persönlich mag das Wort Hexe nicht, weil es vom Christentum ausgedacht ist und viel Schaden angerichtet hat. Das Wort Hexe stand abwertend für uns Frauen.
Für Dioskurides und Plinius war es ein unheimlicher Baum, und bei Shakespeare hieß es:
Betbrüder lernen selbst, die Eibenbogen, die zwiefach tödtlichen, auf dich zu spannen.
Die Eibe in der Räucherkunde
Eiben-Räucherungen werden gerne zu Samhain genommen. Sie ist ausgezeichnet für Räucherungen, die draußen in der Natur vollzogen werden, um mit seinen Ahnen in Kontakt zu kommen. Die Räucherung wirkt lösend von alten Geschichten und Sichtweisen und bereitet dadurch den Weg zu Neuem. Bei einer Eiben-Räucherung darf der Rauch nicht eingeatmet werden, deshalb ist es besser, dieses Räucherwerk nur draußen in der Natur durchzuführen. Räucherwerk mit Eiben sollten NUR Räucherkundige durchführen!
Magische Sammelzeit
Die Eibe, für ein Räucherwerk, wird zu Vollmond gesammelt. Das Eibenholz sollte 1 bis 2 Jahre lagern. Die Eibenrinde wird normal getrocknet.
Vorsicht: Die Eibe ist sehr giftig!
Alle Teile der Eibe sind giftig, außer der rote Samenmantel OHNE Kern. Auch der Kern ist giftig. Ihre Giftigkeit hängt vom Standort und von der Jahreszeit ab. Trotzdem ist sie immer giftig!
- Bis zu 100 g Eibennadeln sind für einen Erwachsenen absolut tödlich. Der Tod tritt meistens in 1 bis 2 Stunden ein.
- Sollten unbeabsichtigt Eibenteile verschluckt werden, bitte SOFORT zum Arzt oder die Vergiftungszentrale anrufen.
- Eiben sollen an warmen Sommertagen sehr ausdünsten, was bei uns Menschen, die sich dann in der Nähe der Eibe befinden, zu Wahrnehmungsstörungen führen kann.

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