Odermennig räuchern: Schutz vor schwarzer Magie & Flüchen

 

Heil aller Welt: Der Odermennig im Brauchtum

Im Glauben unserer Vorfahren zog der Odermennig das Glück herbei. Auch gegen negative Energien wurde er viel am Körper getragen. Dazu nahm man seine getrockneten Blüten, Blätter oder Wurzeln, in kleinen Schutzbeuteln.

Der Neunkräuterzauber: In einem Hexenprozess in Mecklenburg Anno 1582 sagte eine angeklagte Frau aus, sie habe den Odermennig in ihrem Neunkräuterzauber verwendet. Der Odermennig gehörte fest in den Neunerlei-Glauben, bei dem alles in neunerlei Stückzahl sein muss.

Der Schlafzauber: Das Kraut einem Schlafenden auf die Stirn gelegt, ohne dass er es merkt, bewirkte, dass er nicht eher aufwachte, bis man das Kraut von seiner Stirn wieder herunternahm.

Das Ernte-Orakel: Ähnlich wie bei der Königskerze, an der man den kommenden Winter orakelte, wurde am Odermennig der Zeitpunkt der Aussaat abgelesen.

  • Wenn die Blüten oben oder unten dicht standen, musste die Saat früher oder später aufs Feld gebracht werden.
  • Wenn der Odermennig früh blühte, so wird die Ernte früh ausfallen. Wenn er zu spät blühte, wird auch die Ernte später sein.

Liebeszauber: Zusammen mit dem Eisenkraut wurde er im 16. Jahrhundert als Liebesmittel verwendet.

Volkstümliche Namen: Heil aller Welt, Petermännchen, Schlangenkraut, Magenkraut, Lebenskraut, Sängerkraut

Odermennig räuchern: Schutz vor schwarzer Magie

Eine Odermennig-Räucherung wird entfacht, um sich vor schwarzer Magie, Verfluchungen und negativen Energien zu schützen.

Der Rücksende-Zauber: Sein Pflanzengeist ist so stark, dass er dem Absender der negativen Energien alles in doppelter Form zurücksendet. Durch seine Wirkung löst sich der Schadzauber, der über uns schwebt, in Luft auf. Verwünschungen und „Beschreiungen“ können uns nicht erreichen.

Wirkung auf die Seele: Die Räucherung des Odermennigs vertreibt die bösen Geister (negative Gedanken) und macht uns glücklich und beschwingt. Wir werden durch ihn von unseren materialistischen Wesenszügen befreit und können uns dadurch wieder dem Herzen zuwenden. Seine Eigenschaften beim Räuchern sind schützend und beruhigend.

Historisches Rezept: Das Sängerkraut

Odermennig war mal als Sängerkraut bekannt. Als Tee soll er Stimmen weicher und geschmeidiger machen.

Tee für eine schöne Stimme:

  • 1 TL getrocknetes Odermennigkraut
  • 1 Tasse Wasser (ca. 250 ml)

Das kochende Wasser wird über das getrocknete Kraut gegossen und für ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen gelassen. Abfiltern und nach Bedarf mit etwas Honig süßen.

Magische Ernte & Mischungen

Sammelzeit: Seine naturmagische Sammelzeit ist der abnehmende Mond. Laut altem Glauben soll der Odermennig an einem Donnerstag gesammelt werden.

Ernte: Wir finden den Odermennig wild in der Natur an Wegrändern, Knicks, Hecken, Wiesen und auch an Waldrändern. Für die Ernte wird der Odermennig in der Blüte geschnitten (Juni bis August). Ähren, die schon eine Samenschale entwickelt haben (Kletten), sollte man für ein Räucherwerk meiden.

Trocknen & Mischen: Man legt das gesammelte Kraut in Lagen aus oder hängt es, gebündelt kopfüber, an einen schattigen Ort. Odermennig mischt sich gut mit Beifuß und Wacholder zu einem magischen Schutzräucherwerk. Er kann getrocknet auch sehr gut in einem Räucherbündel mit eingebunden werden.