Der wilde Schwarztee: Brombeer & Himbeer fermentieren

 

Der Schwarztee des Waldes: Brombeerblätter fermentieren & veredeln

Die Fermentation ist eigentlich nicht schwer. Wobei manchmal doch Schimmelbildung entstehen kann und man deshalb sehr darauf achten muss. Gerade wenn man darin noch nicht so geübt ist. Lasst euch aber nicht davon abschrecken.

Es gibt sehr viele Methoden, wie man Blätter fermentiert. Wie ich finde, ist diese, die ich euch aufschreibe, die einfachste und sicherste Methode, aber versucht es selber.

Was eignet sich? Um einen Vorrat von sehr leckerem Tee anzulegen, kann man die Blätter von Brombeere, Himbeere, Schwarzer Johannisbeere und der Erdbeere fermentieren, aber auch jedes andere Blatt.

Methode 1: Die Leinensack-Methode (Der Klassiker)

  1. Vorbereitung: Die frisch gepflückten Blätter lässt man für einen Tag im Schatten ausgebreitet auf einem Leinentuch „antrocknen“.
  2. Zerkleinern: Nach der „Antrocknung“ schneidet man die Blätter in kleine Stücke.
  3. Befeuchten: Nun werden die Blätter leicht mit Wasser eingesprüht und mit einem Nudelholz flach gerollt. Am besten so, dass alles regelmäßig feucht ist.
  4. Die Ruhezeit: Die feuchten Blätter werden jetzt in ein Leinensäckchen gefüllt und verschlossen für ca. vier Tage an einen warmen und sonnigen Platz aufgehängt.
  5. Die Wandlung: Dabei nehmen die Blätter eine dunkle Farbe an und fangen an zu gären (fermentieren).
  6. Trocknen: Nachdem die Blätter fermentiert sind, werden sie auseinandergenommen und im Schatten getrocknet. Wenn alles schön trocken ist, füllt man die Blätter in Schraubgläser oder Teedosen.

Tipp: Als Leinensack-Ersatz könnt ihr einen Stoffbeutel aus dem Supermarkt nehmen. Aber wer öfters Blätter fermentiert, sollte sich solch einen Leinensack zulegen.

Brombeerblätter
Brombeerblätter

Methode 2: Die Rollmethode im Geschirrtuch

Die Blätter können auch gerollt werden.

  1. Walzen: Dafür breitet ihr sie auf Küchenpapier oder einem Geschirrhandtuch aus und walzt ein paar Mal mit dem Nudelholz hin und her. Durch das Rollen werden die Zellen der Blätter zerquetscht und die Fermentierung geht sehr schnell los.
  2. Wickeln: Nun werden die Blätter mit Wasser benetzt, und dann rollt ihr das Geschirrtuch samt Blättern zu einer Rolle zusammen und steckt es in einen Leinensack.
  3. Reifen: Die Fermentierung dauert 4 bis 5 Tage. Die fermentierten Blätter müssen eine braune Farbe angenommen haben.
  4. Finish: Danach nehmt ihr die Brombeerblätter auseinander und schneidet sie in kleine Stücke. Nun sollten sie zügig getrocknet werden. Nach der Trocknung in eure Teedosen füllen.
Himbeerblätter
Himbeerblätter

Veredelte Wildnis: Mischen und Genießen

Fertig ist euer Schwarztee-Ersatz mit leckerem Geschmack und ohne Koffein. Ihr könnt nun euren Tee mit anderen Zutaten mischen.

Leckere Zutaten für Mischungen:

  • Getrocknete Himbeeren oder Brombeeren
  • Orangenschalen
  • Rosenblütenblätter
  • Ingwerstückchen
  • Kräuter wie Pfefferminze oder Zitronenmelisse

Süßholz: Gibt immer einen besonderen Geschmack in selbstgemachten Haustees.

Es ist der Fantasie keine Grenze gesetzt und der Geschmack spielt bei der Teemischung auch eine große Rolle. Natürlich sollte alles Bio oder aus eurem Garten sein.

Wichtiger Hinweis: Bei Schwangeren rate ich davon ab, diesen Tee zu trinken, weil so manche Hebamme davon berichtet, der Tee würde wehenfördernd sein und die Geburt erleichtern (was erst am Ende der Schwangerschaft gewünscht ist).