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Die Medizin der Heiligen: Ein Erbe aus dem Kloster
Das Rezept der Tannensalbe ist sehr alt und über die lange Zeit bestimmt hundertfach umgeschrieben worden. Jedenfalls sollte diese Salbe in keiner Hausapotheke fehlen. Tannensalben sind schon seit dem frühen Mittelalter in der Kräuterkunde bekannt und wurden in der Neuzeit viel gegen Kopfschmerzen verwendet.
Hildegards Erbe: Hildegard von Bingen, der wir dieses Rezept zu verdanken haben, empfahl es bei Beschwerden mit dem Magen oder der Milz. Man sollte die Tannensalbe dann darauf verteilen. Die Salbe dringt durch die Haut und lindert den Schmerz. Auch bei einer Herzschwäche sollte die Herzgegend mit dieser Salbe eingerieben werden, weil das Herz dann kräftiger schlagen soll.
Gaben des Waldes und des Gartens: Die Zutaten
Kommst du nicht direkt an Materialien von der Tanne, so kannst du selbstverständlich auch die Fichte als Ersatz nehmen.
Die Basis: Wem die historische Herstellung mit Butter (wie es im Mittelalter üblich war) nicht zusagt, der kann natürlich auch Bienenwachs oder Kokosöl als Salbengrundlage nehmen.
Du benötigst:
- 100 g Tannennadeln, Rinde und Tannenholz
- 50 g Salbeiblätter
- 500 ml Wasser
- 150 g Butter (alternativ: Kokosöl oder Bienenwachs/Öl-Gemisch)
Das Rühren der Klostersalbe: Die Zubereitung
- Zerkleinern: Nadeln, Rinde, Holz und die Salbeiblätter sehr kleinschneiden.
- Der Sud: Solange mit dem Wasser auf niedriger Temperatur kochen lassen, bis eine dicke Masse entstanden ist (ein starker Auszug).
- Die Hochzeit mit dem Fett: Dann unter ständigem Rühren die Butter (oder das Kokosöl) hinzufügen.
- Abfüllen: Alles abfiltern und in ein Gefäß füllen.
Tipp bei Bienenwachs: Wenn du Bienenwachs nehmen willst, musst du es nach und nach schmelzen (evtl. mit etwas Öl mischen), damit die Salbe nicht zu fest wird. Bei Kokosöl nimmst du genauso viel, wie bei der Butter.
Bewahrung und Heilung: Anwendung und Lagerung
- Lagerung: Diese Tannensalbe muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, weil sie sonst ranzig wird (besonders die Variante mit Butter). Salben mit Butter werden immer in kleinen Mengen zubereitet, weil die Haltbarkeit nicht sehr lange ist.
- Anwendung im Alltag: Diese Salbe kann dünn mehrmals täglich gegen Kopfschmerzen auf die Stirn und Schläfen einmassiert werden.
⚠️ Wichtiger Hinweis zur Anwendung
- Kein Heilversprechen: Die hier vorgestellten Rezepte und Anwendungen basieren auf überliefertem Alten Wissen, der Volksheilkunde und historischen Quellen (wie Hildegard von Bingen). Sie ersetzen keinesfalls eine ärztliche Diagnose oder Behandlung.
- Eigenverantwortung: Die Anwendung der hier beschriebenen Kräuter, Salben und Räucherungen erfolgt immer auf eigene Gefahr und Verantwortung. Prüfe die Zutaten vor der Anwendung auf persönliche Unverträglichkeiten oder Allergien.
- Bei Beschwerden: Bei anhaltenden, unklaren oder akuten gesundheitlichen Beschwerden (insbesondere bei Herzbeschwerden!) bitte ich dich dringend, einen Arzt oder Heilpraktiker aufzusuchen. Setze niemals verordnete Medikamente eigenmächtig ab.


