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Wie die Cholera ins Dorf Langenhagen kam

    Dorfskizze Langenhagen in Mecklenburg-Vorpommern | © Fred Beckendorff

    Das kleine Dorf Langenhagen bei Techentin hatte im Jahr 1859 die Cholera heimgesucht. Es starben 6 Dorfbewohner. Aber wie kam es dazu? In Goldberg brach im besagten Jahr die Cholera aus und daraufhin wurden die Tore geschlossen für die umgrenzenden Dörfer. Zwei Bauern aus Langenhagen hielten sich aber nicht daran und wollten ihre Butter auf dem Markt in Techentin verkaufen und brachten auf ihren Rückweg ins Dorf die Cholera mit nachhause. Sechs Dorfbewohner starben an dieser Krankheit. Ich habe die Namen der Toten aus den Kirchenbuch Langenhagen herausgeschrieben.

     

    •   6.9.1859 Sophia Catharina Maria Pelzer 62 Jahre
    •   7.9.1859 Hans Christoph Pelzer 54 Jahre
    •   8.9.1859 Ludwig Friedrich Christian Pelzer 28 Jahre
    • 11.9.1859 Maria Elisabeth Dorothea Meerkatz 36 Jahre
    • 12.9.1859 Dorothea Elisabeth Sophia Catharina Pelzer 26 Jahre
    • 13.9.1859 Friedrich Franz Theodor Meerkatz 5,5 Jahre

     

    Interessant ist, dass der Ehemann von Maria Meerkatz, die Cholera, wohl überlebt hat. Denn er steht zwar als ihr Ehemann im Sterbebuch, aber nicht unter den Choleratoten. Der Pastor von Techentin verweigerte die Beerdigung auf dem Friedhof in Techentin, wegen Angst vor einer Ansteckung oder weiteren Verbreitung der Cholera. Darum wurden die 6 toten Dorfbewohner auf einem Feld, weit weg vom Dorf Langenhagen, beerdigt. Noch heute erinnert der Flurname „Cholera-Friedhof“ daran.

    Zum Weiterlesen: Die Bauern- und Waldarbeiterdörfer im Naturpark und seinem Umfeld | Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide in Mecklenburg-Vorpommern