Inhaltsverzeichnis
Die Tränen der Frigga: Kleine Alchimistin und Seelentrösterin
Der Frauenmantel heißt mit botanischem Namen: Alchemilla vulgaris. Alchemilla, was ungefähr „kleine Alchimistin“ bedeutet, weil die Alchemisten die Tautropfen verwendeten. Vulgaris bedeutet „gewöhnlich“.
Früher nahm man auch die Tautropfen, die öfters auf den Blättern vorkommen, und wusch sich damit das Gesicht. In Südtirol sagte man: „Was der Frau der Frauenmantel, ist dem Mann der Silbermantel!“ Laut eines alten Glaubens sollen sich Naturgeister in seinen großen Blättern verstecken.
Volkstümliche Namen: Marienmantel, Marienkraut, Taublatt, Taumantel, Mantelkraut, Taufänger, Herrgottsmantel.
Die Himmelsmutter und die Naturgeister
In der alten Räucherkunde ist es bekannt, dass sich Naturgeister in dem Frauenmantel aufhalten, die seine Pflanzenseele massiv unterstützen.
Im heidnischen Glauben war die Pflanze der Göttin Fria (Frigga) geweiht, die als Beschützerin von Mutterschaft und Ehe und Hüterin des Herdfeuers und Haushalts ihren Glauben hatte. Früher hieß der Frauenmantel Tränen der Frigga. Der Sage nach soll die Göttin ihrem in die Ferne gezogenen Gatten Wodan (Odin) viele Tränen nachgeweint haben, die alle auf die Pflanze fielen. In ihrem naturmagischen Glauben war ihrer Göttin Fria, auch der Hagedorn (Heckenrose) geweiht, den sie Friggasdorn nannten.
- Unsere Urahnen verwendeten den Frauenmantel in ihren naturmagischen Fruchtbarkeitsritualen.
Rauch des Trostes: Weiblichkeit und Gelassenheit
Eine Frauenmantel-Räucherung steht in der modernen Räucherkunde für die Liebe und wird in Liebes-Räucherungen oft mit beigemischt.
- Seelenreinigung: Eine Räucherung vertreibt die bösen Geister in unserem Kopf. Dadurch schöpfen wir wieder Kraft und wagen einen Neubeginn.
- Männer & Frauen: Den Frauenmantel zu räuchern, ist in erster Linie für die Frau. Er kann aber auch gut für Männer sein, die zu viel Aggressivität in sich haben. Dieses Räucherwerk beruhigt und wir sehen alles mit einer Gelassenheit.
- Trost bei Kinderwunsch: Sie tröstet uns, wenn wir uns eine Schwangerschaft wünschen, es uns aber nicht erfüllt wird. Seine Pflanzenseele gibt uns Frauen Trost und berührt unsere Seele. Dieser wärmende Trost lässt uns nicht verzweifeln und gibt uns Hoffnung, wo wir vielleicht schon aufgegeben hätten. Wir werden uns nach diesem Räucherwerk erleichtert, frei von Trauer und Schuld fühlen.
Neunerlei und Kräutersegen: Das Brauchtum
- Schutzräucherung: Der Frauenmantel gehörte auch in den Kräuterbündel, überwiegend in Schleswig-Holstein, mit dem bei Krankheit oder gegen Blitzeinschlag geräuchert wurde. Zu diesen Zwecken wurde er mit einem Kräutersegen gesammelt.
- Magische Neun: Im Neunerlei-Glauben hatte der Frauenmantel einen hohen Stellenwert. In manchen Gegenden hat man früher ein Kräutermus gegessen, das vor Verzauberung schützte. Dieses Mus wurde aus neun Kräutern zubereitet. Auch in die Sonnenwendenbüschel wurde er mit hineingebunden.
Sammeln und Mischen: Das Handwerk der Alchimistin
Es werden die Blätter und die Blüten verwendet.
- Mischungen: Getrockneter Frauenmantel mischt sich wunderbar mit Rotklee, Schafgarbe, Ringelblume, Wilder Möhre, Lärchenharz und der Goldrute zu einem Räucherwerk für die Frau.
- Magische Sammelzeit: Der Frauenmantel hat seine naturmagische Sammelzeit in der Zeit, der Sommersonnenwende herum oder er wird bei Vollmond gesammelt.
- Eigenschaften: Seine Räucher-Eigenschaften sind erdend, bindend, beschützend und beruhigend.




