Zum Inhalt springen

Glaubensbekenntnis der Waldenser Anno 1120

    Glaubensbekenntnis der Waldenser Anno 1120

    Hier möchte ich euch das Glaubensbekenntnis der Waldenser vorstellen. Sie waren von der Katholischen Kirche zu einer Ketzer-Sekte stigmatisiert worden, was viel Leid und Unheil über die Waldenser brachte. Sie wurden ausser Landes vertrieben oder kamen auf den Scheiterhaufen, wegen ihrem Glauben.

    Das Glaubensbekenntnis

    Wir glauben und halten fest an Allem, was enthalten ist in den zwölf Artikeln des apostolischen Glaubensbekenntnisses. Wir glauben an einen Gott, Vater, Sohn und heiligen Geist. Die Bücher der heiligen Schrift lehren uns: Es ist ein Gott, welcher allmächtig, allweise, allliebend, nach seiner Güte die ganze Welt erschaffen hat. Er hat Adam nach seinem Bild gemacht; aber durch die List des Teufels und den Ungehorsam Adams ist die Sünde in die Welt gekommen, und wir sind nun Sünder in Adam und durch Adam.

    Christus ist verheissen worden den Vätern, welche das Gesetz empfangen haben , damit sie durch das Gesetz zur Erkenntniss ihrer Sünden und ihres Unvermögens gelangen und mit Sehnsucht nach der Ankunft Christi erfüllt werden möchten, welcher für ihre Sünden genugtun und selber das Gesetz erfüllen sollte. Christus ist geboren worden zu der von Gott, seinem Vater, bestimmten Zeit, als die Ungerechtigkeit immer mehr überhand genommen hatte.

    Nicht allein der guten Werke wegen ist er gekommen denn alle waren Sünder sondern damit er, der Wahrhaftige, uns Gnade und Erbarmung bringe. Christus ist unser Leben und Friede, unsere Gerechtigkeit, unser Hirte, unser Fürsprecher, Opfer und Priester, der gestorben ist zum Heil aller Gläubigen, und auferstanden zu unserer Rechtfertigung. Wir halten daran fest, dass es keinen anderen Mittler und Fürsprecher bei Gott, dem Vater gibt, als Jesus Christus; dass aber die Jungfrau Maria heilig, demütig und voller Gnade ist. Ebenso glauben wir von allen anderen Heiligen, dass sie im Himmel die Auferstehung ihres Leibes zum Gerichte hoffen.

    Ebenso glauben wir, dass es für die Verstorbenen nur zwei Orte gibt: einen, das Paradies genannt, für die Seligen; den anderen, welchen man die Unterwelt nennt, für die Verdammten. Wir leugnen ganz und gar das Fegfeuer als einen Traum des Widerchrists und eine leere Erdichtung. Wir haben immer verworfen alle Menschensatzungen, von welchen man vor Gott nicht reden sollte; nämlich die Feste und Vigilien der Heiligen, das sogenannte Weihwasser, das Enthalten von Fleisch und anderen Speisen zu gewissen Tagen, und besonders die Messen.

    Wir verachten, als widerchristlich, alle menschlichen Überlieferungen, welche nur irreleiten und die Freiheit des Geistes beeinträchtigen. Wir glauben, dass die Sakramente Zeichen, oder sichtbare
    Formen heiliger Dinge sind, und halten für gut, dass sich die Gläubigen, wenn es sein kann, öfters dieser Zeichen oder sichtbaren Formen bedienen. Jedoch glauben und behaupten wir auch, dass
    die Gläubigen selig werden können, ohne diese Zeichen empfangen zu haben, wenn es ihnen dazu an Zeit und Gelegenheit gefehlt hat.

    Wir haben niemals andere Sakramente anerkannt, als die Taufe und das Abendmahl. Der weltlichen Obrigkeit sind wir Ehrfurcht, Unterwerfung, Gehorsam, Dienstwilligkeit und Zahlung der Abgaben schuldig.

     

    Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du mein Projekt Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!
    Celticgarden unterstützen: