Im Mittelalter war das Hexenkraut eine grosse Zauberpflanze. Die Menschen glaubten, das das Hexenkraut Menschen bezirzen konnte. Die Menschen glaubten auch daran, das wenn, ein Mensch sich im Wald verirrte, er zuerst diese Waldpflanze zu sehen bekam. Ab da wusste man, dass man sich verirrt hatte. Einer anderer Zauberglauben besagt, dass es Irrkraut heisst, weil wenn man drauftritt, verliert man seinen Weg im Wald und irrt herum. Der Name Hexenkraut soll daher kommen, das es kleine Kletten hat, die sich an den Gewändern festhakten und man kaum abbekam. Mit Botanischen Namen heisst dieses hübsche Blümchen, Circaea lutetiana. Ihren Namen hat sie von der griechischen Göttin Kirke (Circe), woher unser Wort bezirzen herkommt.

Hexenkräuter im Naturgarten
Das Hexenkraut ist eine winterharte Pflanze, die es feucht und schattig mag. Die Aussaat kann im Frühjahr erfolgen. Die Samen können von Spätsommer bis weit in den Herbst hinein gesammelt werden. Diese Pflanze braucht sehr viel Wasser. Daher sollte sie am besten an einem Teichrand an einem schattigen Platz gepflanzt werden. Mit der Topfkultur habe ich leider noch keine Erfahrung, die ich hier euch aufschreiben könnte. Hexenkräuter blühen von Juni bis September. Sie werden von Schwebfliegen angeflogen. Als Futterpflanze dient es den Larven des unechten Erdflohs und einer Art der Blattwespe. Die Hexenkrautwanze ist auf diese Wildpflanze angewiesen.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Blätter werden vom Mai bis in den September gesammelt und können frisch oder getrocknet verwendet werden.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Verwechslungen können mit dem Bingelkraut und als Jungpflanze mit dem Hohlzahn vorkommen. In Deutschland wachsen drei Hexenkräuter, wobei das grosse Hexenkraut am häufigsten vorkommt.
Circaea alpina – Alpen Hexenkraut
Circaea lutetiana – Gewöhnliches Hexenkraut
Circaea intermedia – Mittleres Hexenkraut
Verwendung…
…in der Küche
Die Blätter können in Salate mit hinein gemischt werden, was ich aber nur in einer Notsituation empfehlen würde.
…im Haushalt
Die Hexenkrautblätter können zum Färben genommen werden. Es wird dadurch ein zartes Gelb gewonnen.

Hexenkraut im Brauchtum
Getrocknetes Hexenkraut bei sich getragen, soll bei alleinstehenden Frauen, Männer anziehen. Auch als Amulett getragen wird man für Menschen anziehend und als zuvorkommender Mensch gesehen. Als Zauberpflanze diente es als Schutz vor Unheil und Verzauberungen; man nahm es gegen Beschreiungen und Berufen. Es wurden Sträusse des Hexenkrauts in die Viehställe gehängt, um das Vieh vor Verhexungen zu schützen. Im Volksglauben der „Unruh“ spielte es eine grosse Rolle. Eine Unruh ist meist eine Distel oder eben auch das Hexenkraut, dass an die Decke über einer Tür gehängt wurde. Betrat ein Mensch den Raum und die „Unruh“ begann sich zu bewegen, dann betrat eine Hexe den Raum. Blieb es ruhig war es ein Mensch der einem Gutes bringt. Die „Unruh“ könnte man heute mit unseren Mobiles verglichen werden.
Volkstümliche Namen
Waldklette, Stephanskraut, Walpurgiskraut, Irrkraut
Räucherwerk
Verräuchert wird das Hexenkraut in Liebesdingen und um Konflikte zu lösen. Die Räucherung macht mürrische Menschen zu freundlichen Wesen. Die Sammelzeit der Blütenstände für ein Räucherwerk ist vor Sonnenaufgang im Juli. In der Walpurgisnacht die Blätter.
Kleiner Tipp: Um sich vor einer Räucherzeremonie mit dem Hexenkraut zu verbinden, empfehle ich einen Hexenkraut-Tee, den ihr, wie folgt zubereiten könnt.
Hexenkraut-Tee
- 2 TL getrocknete Hexenkrautblätter
- 1 Tasse Wasser (ca. 250 ml)
Kochendes Wasser über zwei Teelöffel getrocknete Hexenkrautblätter giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Nach Geschmack ein wenig mit Honig süssen.
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