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Zahnpulver Rezepte aus dem 18. Jahrhundert

    Zahnpulver selbermachen

    Wie haben sich unsere Vorfahren ihre Zähne gepflegt?

    Ich möchte euch ein paar alte Rezepte vorstellen, die meist aus dem 18. Jahrhundert und vielleicht noch älter sind. Unsere Vorfahren verwendeten Zahnpulver für ihre Zahnpflege. Es gab zahlreiche Rezepte mit vielen unterschiedlichen Namen in dieser Zeit. Ich weiss nicht, ob es jemand ausprobieren möchte, Ich persönlich mag solche alten Rezepte gerne sammeln. Kreide und die Violwurzel waren sehr beliebt, aber auch Holzkohle. Bei der Violwurzel, auch Veilchenwurzel genannt, handelt es sich um die Wurzel der Deutschen Schwertlilie (Iris germanica) und nicht um Veilchenwurzeln. Diese Wurzeln werden gerne in der Herstellung von Parfum verwendet, weil sie einen Duft nach Veilchen besitzen. Auf dem Lande wurde morgens einfach nur mit Wasser der Mund ausgespült, weil man sich die teuren Zutaten nicht leisten konnte.

    Zubereitung von Zahnpulver

    Die getrockneten Zutaten müssen sehr fein pulverisiert und gut miteinander vermischt werden, was am besten erreicht wird, wenn man das Pulver in einer Flasche schüttelt und danach gut durchsiebt. Zahnpulver wird gewöhnlich mit etwas Wasser vermischt, so das es eine krümmelige Paste entsteht. Man nahm früher oft noch Kreide, Sepiaschale oder auch Holzkohle dazu, um so eine Paste zu erhalten. Zutaten, welche Säuren und Salze enthalten, sollten nicht häufig angewendet werden. Es werden morgens und abends die Zähne mit ein wenig Wasser und dem Zahnpulver eingerieben.

    Rezepte Zahnpulver

    Es wird eine Zitrone mit 10 Gewürznelken besteckt und im Ofen so getrocknet und dann zu Pulver gestossen. Dazu tut man die gleiche Menge gebranntes schwarzes Brot und reibt alles tüchtig durch. Dazu kommt ein achtel Teil vom ganzen Gemisch an Salbei und pulverisierte Violwurzel (Wurzel der Deutschen Schwertlilie/Iris germanica) hinzu. Nachdem alles gut vermischt ist, kann es gebraucht werden.

    Auch ein ganz simples Zahnpflegemittel aus dem ausgehenden Mittelalter war, Gerstenmehl vermischt mit Honig und Salz.

    Aromatisches Zahnpulver – 12g Kalmuswurzelpulver, 3g Holzkohle, 12 Tropfen Gewürznelkenöl.

    Dr. Coombes Zahnpulver – 28g Zucker, 28g Holzkohle, 74g Chinarinde, 1,5g Zimt.

    Barabellis Zahnpulver – 350g gereinigte Austernschalen, Zimt, Violenwurzel und Lindenkohle, von jedem 9g, 1g Vanille, etwas zerstossene Holzkohle.

    Dr. Heidens Holzkohlen Zahnpulver – 30g gereinigte Holzkohle, 90g Kreide.

    Französisches Holzkohlen-Zahnpulver – 28g Holzkohle, 28g Zucker, Gewürznelkenöl 3 Tropfen werden miteinander vermischt.

    Des Forges Kohlenpulver – 120g Weidenholzkohle, 120g Chinarinde, 8g Gewürznelken.

    Deschamps Zahnpulver – 120g Talg, 30g Natron, etwas Minzöl.

    Fräulein Elephants Zahnpulver – Myrrheharz, Chinarinde und Violwurzel von jedem 7g. Man pulverisiere alle Bestandteile fein und mische sie gut.

    Französisches Zahnpulver – Chinarinde, geröstete Brotrinde und Zucker zu gleichen Teilen vermischen.

    In Schweden wurde die Wurzel des Wasserampfers (Rumes aquaticus) pulverisiert und als Zahnpastaersatz verwendet. Bei uns meistens die Kalmuswurzel.

    Rosensamen – Der gelbe Samen, gedörrt und klein gestoßen wird dieser zu Zahnpulver zubereitet. Er soll das Zahnfleisch stärken und die Zähne zu festigen.

    Früher gab es auch Zahnseife. Diese Zahnseifen waren damals sehr beliebt, solange man sie sich leisten konnte. Ein Rezept, eines Apothekers, stelle ich euch hier vor. Zu gleichen Teilen Marseiller Seife*, Veilchenwurzel* und Talg (Tierfett) werden pulverisiert und mit etwas Pfefferminzöl parfümiert und dann mit Zuckersirup zu einer festen Paste vermischt.

    Ich finde es immer wieder spannend, wie unsere Vorfahren gelebt haben und die starken Veränderungen zur heutigen Zeit. Wir wissen aber auch, dass sie damals viele Beschwerden mit ihren Zähnen hatten. Also haltet eure Zähne gesund,

    eure Katja

     


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