Inhaltsverzeichnis
Die Zahme Nessel: Kindheitserinnerungen und Geschichte
Als Kinder haben wir die Blüten der Taubnessel immer ausgesogen. Ihre Blüten schmecken sehr süß. Im Mittelalter wurde die Weiße Taubnessel in nahezu jedem Kräuterbuch erwähnt.
Angeblich war die Taubnessel für die Frau und die Brennnessel für den Mann. Ihren Namen Taubnessel hat sie erhalten, weil sie der Brennnessel ähnlich sieht, aber nicht wie sie brennt, wenn man sie berührt.
Volkstümliche Namen: Honigblume, Blumennessel, Zauberkraut, Bienensaug, Wurmnessel, Zahme Nessel, Falsche Nessel
Taubnesseln im Brauchtum: Glück und Runenzauber
Getrocknete Taubnesseln sind Glücksbringer. Auch im Malefizglauben hatte sie einen großen Stellenwert. Im Runenglauben gehört die Taubnessel zur Rune Fehu aus dem Geschlecht Freya.
Sie gehört auch in die magische Sieben- oder Neunkräutersuppe und war fester Bestandteil im Kräuterbüschel, der gegen Blitzeinschlag und Krankheit verräuchert wurde.

Taubnessel räuchern: Energetische Hausreinigung
Eine Räucherung mit dieser Räucherpflanze bringt neue Energien ins Haus. Man reinigt damit die Atmosphäre der Räume. Ihre Eigenschaften beim Räuchern sind:
- beschützend
- reinigend
- negative Energien abwehrend
Wann man sie braucht: Mit der Taubnessel wird geräuchert, wenn auf einmal negative Energien in einem Raum oder in einem Haus entstehen sollten. Diese plötzlichen Begebenheiten können geschehen und sind nicht schlimm, wenn sie entfernt werden. Solche plötzlichen schlechten Energien können durch Trennung, Tod, Streitereien oder von den vormaligen Bewohnern entstanden sein, die durch irgendeine Situation aktiviert wurden. Eine Taubnessel-Räucherung entfernt diese negativen Energien und wir können in diesen Räumen wieder „durchatmen“.
Beim Umzug: Mit der Taubnessel zu räuchern, wird besonders bei einem Neueinzug in eine Wohnung oder ein Haus empfohlen. Es wird dann pur mit der Taubnessel (Kraut und Blüten) das neue Heim ausgeräuchert. Es bringt dadurch positive Energien hinein und reinigt die Atmosphäre.
Mischungen für Frische und Schutz:
- Wer noch mehr Frische in seinem Zuhause haben möchte, kann die Taubnessel mit Pfefferminze und Melisse zu einem Räucherwerk mischen.
- Ansonsten mischen sich die Taubnessel, Gundermann, Sumpf-Schafgarbe und der Andorn zu einem beschützenden Räucherwerk.
Magische Sammelzeit & Trocknen
Die magische Sammelzeit für ein Räucherwerk ist zur Sommersonnenwende oder zum Schnitterfest.
Die Taubnesseln müssen in dieser Zeit vor Sonnenaufgang und schweigend geerntet werden. Dann sind sie besonders wirkungsvoll und magisch. Die Ernte sollte immer bei trockenem Wetter geschehen.
Verarbeitung: Um mit der Taubnessel zu räuchern, nimmt man das getrocknete Kraut und die Blüten. Ihr könnt für ein Räucherwerk die rote, weiße oder gelbe Taubnessel verwenden.
- Ganze Pflanze: Man erntet sie ganz bei voller Blüte. Taubnesseln werden zu Büscheln gebunden und kopfüber zum Trocknen aufgehängt. Eventuell eine Papiertüte oder ein Netz drüberstülpen, falls die Blüten sich beim Trocknen lösen und herausfallen sollten.
- Einzelne Blüten: Man kann auch die einzelnen Blüten abpflücken.
Getrocknet wird die Taubnessel in dünnen Schichten möglichst schnell, weil sie dazu neigt, braun zu werden.

