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Die Schafgarbe | Anbau und Verwendung

    Schafgarben Beschreibung

    Die Gewöhnliche Schafgarbe gehört zu den ältesten Heilpflanzen. Im Mittelalter wusste man schon um ihre blutstillende Wirkung und sie fand dadurch grosse Beachtung. Bis in die Neuzeit trank man Tee aus ihr gegen Lungenkrankheiten. Dieses Wildkraut hat die gleiche keimtötende Wirkung wie die Kamille, nur viel stärker. Sie gehört zu den Bitterkräutern. Als Dampfbad werden die Blüten und Blätter für eine schöne Gesichtshaut verwendet. Früher nahm man die Rosablühende für den Mann und die Weissblühende für die Frau.

     

    Steckbrief Schafgarbe
    Steckbrief Schafgarbe |CG

    Botanischer Name

    Achillea millefolium. Benannt wurde diese Pflanze nach Achilles. Er soll diese Pflanze als Wundkraut gegen seine verletzte Ferse verwendet haben. Daher der Name Achillessehne. Millefolium heisst ungefähr tausendschön.

    Volkstümliche Namen

    Katzenkraut, Bauchwehkraut, Achilleskraut, Katzenschwanz, Soldatenkraut, Mutterkraut

    Hauptanwendung

    Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden

    Volksheilkunde

    Fiebrige Erkrankungen, Durchfall, Ruhr, Rheuma, Arthritis, Menstruationsbeschwerden, Bluthochdruck, Wunden, Nasenbluten, Geschwüren, Augenentzündungen, Hämorrhoiden, Bauchschmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit, blutenden Wunden, Zahnfleischbluten, Weissfluss, Hauterkrankungen, Bettnässen, Wechseljahresbeschwerden, Unterleibskrämpfe, Blasenschwäche, Sonnenbrand, Akne, Unruhe

    Eigenschaften

    Zusammenziehend, entzündungshemmend, schweissbildend, harntreibend, krampflösend, blutdrucksenkend, blutstillend, appetitanregend, schmerzstillend, wundheilend, stoffwechselanregend, verdauungsfördernd, beruhigend

    Inhaltsstoffe

    Ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Mineralstoffe, Flavonoide, Salicylsäure

    Verwendete Pflanzenteile

    Blüten, Blätter, blühendes Kraut

    Darreichungsform

    Tee, Tinktur, Salben, Waschungen, Umschläge, Sitzbäder, Öl, Pulver

    Vorkommen

    Wiesen, Wegränder, Gärten

    Blütezeit

    Juni bis September

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Die häufigste Verwechslung kommt mit der Sumpf-Schafgarbe vor, aber auch mit jeder anderen Art. Bei uns in Deutschland wachsen 12 verschiedene Arten. Einige davon liste ich euch hier auf:

    Achillea atrata – Schwarzrandige Schafgarbe
    Achillea cartilaginea – Weidenblättrige Schafgarbe
    Achillea clavennae – Bittere Schafgarbe
    Achillea collina – Hügel-Schafgarbe
    Achillea macrophylla – Großblättrige Schafgarbe
    Achillea millefolium ssp. sudetica – Sudeten-Schafgarbe
    Achillea nobilis – Edel-Schafgarbe
    Achillea pannonica – Ungarische Schafgarbe
    Achillea ptarmica – Sumpf-Schafgarbe
    Achillea roseoalba – Blassrote Schafgarbe
    Achillea setacea – Feinblättrige Schafgarbe

     

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Diese Wildpflanze ist nicht geschützt. Wobei man bei einer Sammlung darauf achten sollte, dass man nicht die Sumpf-Schafgarbe erntet, weil sie auf der Roten Liste in der Vorwarnliste steht. Genauso wie die Feinblättrige, denn sie steht auf Stufe 3. Alle anderen Arten sind nicht geschützt. Von Schwebfliegen, Käfer und Bienen wird dieses Wildkraut reichlich angeflogen.

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Sie ist eine winterharte Wildpflanze, die einen entwässerten Boden und die pralle Sonne liebt. Die Vermehrung erfolgt im Frühjahr durch Aussaat. An gewissen Standorten hat sie leicht rosa Blüten. Von Nacktschnecken wird sie in Ruhe gelassen. Sie lässt sich auch im Topf kultivieren, wobei sie nicht so gross wird und sehr viel Wasser benötigt. In einer Topfkultur ist es sehr schön wenn mehrere Farben zusammenwachsen.

     

     

    Zeigerpflanze & Mischkultur

    Dieses Wildkraut zeigt stickstoffhaltige Böden an. Feuchte Böden meidet sie. In Mischkultur kann sie zu jedem Gemüse gepflanzt werden. Sie wehrt Läuse ab und zieht unzählige Insekten, wie zum Beispiel Schwebfliegen, Käfer, Gallmücken und auch Bienen an. Dadurch wird die Bestäubung der Gemüsepflanzen verbessert.

    Sammelzeit

    Juni bis September/Oktober (blühendes Kraut)

    Ernte und Trocknung

    Für die Ernte wird das blühende Kraut handbreit über den Erdboden abgeschnitten. Die Blüten werden kopfüber hängend schattig getrocknet. Getrocknete Teile werden danach zerkleinert und in Leinensäckchen, dunklen Glas- oder Porzellandosen aufbewahrt.

    Geschmack & Geruch

    Bitter würzig & herb

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Heutzutage ist getrocknete Pflanze als Gewürz in Vergessenheit geraten. Als Gewürz nimmt man sie auf Quarkbrot, Suppen, Salate, Sossen.

    Die Blätter werden zum Färben der Farbe Gelb bei Textilien verwendet.

    In der Hautpflege wird gerne das Schafgarben-Öl verwendet.

    Schafe essen gerne diese Pflanze, woher ihr deutscher Name auch stammt. Es wird vermutet, dass die Schafe sie als heilende Pflanze futtern. In manchen Regionen heisst sie deshalb Schafgesundmacher.

    Rezepte

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL Schafgarbenkraut
    • 1 Tasse Wasser (250 ml)

    Eine Tasse kochendes Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abfiltern und nach bedarf mit etwas Honig süssen. Dieser Tee kann bei Menstruationskrämpfen und Appetitlosigkeit getrunken werden. Bitte beachtet, das dieser Tee nicht als Dauergetränk geeignet ist. Wenn ihr Schmerzen während eurer Regel mit diesem Tee lindern wollt, müsst ihr eine Woche vorher mit der Einnahme beginnen. Dieser Kräutertee wirkt vorbeugend.

    Pflaster

    Wenn man sich in der freien Natur eine Wunde zugezogen hat, kann man Blätter auf die Wunde auftragen. Dazu nimmt man einige Blätter und zerreibt sie ein wenig in der Handfläche, um dann den austretenden Saft (ätherische Öle) auf der Wunde zu verstreichen. Diese ätherischen Öle wirken antibakteriell und beschleunigen die Wundheilung.

    Sitzbad

    Ein Sitzbad lindert Beschwerden bei Scheidenentzündungen oder Menstruationsbeschwerden. Dazu werden 50 g Blüten in 1 Liter Wasser aufgekocht und in eine Schüssel geschüttet. Das Sitzbad sollte 15 Minuten andauern. Dieses Sitzbad lindert auch Beschwerden bei Scheidentrockenheit in den Wechseljahren.

    Tinktur

    Bei Verdauungsbeschwerden könnt ihr euch eine Tinktur herstellen. Dazu befüllt ihr euren Behälter mit getrockneten und leicht zerquetschten Blüten und übergiesst sie mit 40 % Wodka oder Korn. Gut verschliessen und schütteln und an einen nicht so sonnigen Ort 14 Tage durchziehen lassen. Dabei täglich schütteln und auf mögliche Schimmelbildung kontrollieren. Danach abfiltern und in kleine braune Tropferfläschchen umfüllen. Es werden dreimal täglich 20 bis 30 Tropfen verdünnt in Kräutertee oder Wasser eingenommen.

    Nebenwirkungen

    In einer Schwangerschaft ist von der Pflanze abzuraten. Eine längere Behandlung mit kann zu Allergien und zur Sonnenempfindlichkeit der Haut führen. Menschen die eine Allergie auf Korbblütler haben, müssen von dieser Pflanze Abstand nehmen. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

    Räucherung

    Eine Räucherung hilft uns dabei, ein seelisches und körperliches Gleichgewicht herzustellen. Bei tiefster Konzentration kann man seine übersinnlichen Fähigkeiten durch eine Räucherung mit dieser Pflanze steigern, davor sollte aber immer ein Tee aus ihr zubereitet und getrunken werden. Mit ihr können auch Orte oder Häuser ausgeräuchert werden, um die schlechten Energien zu neutralisieren.

    Magische Eigenschaften

    Heilend, liebend, schützend

    Magische Sammelzeit

    Zur Sommersonnenwende.

    Element

    Ihr Element ist das Wasser

    Volksglauben

    Ihre getrockneten Blüten wurden als Amulett in einem Stoffbeutelchen bei sich getragen, um Krankheiten abzuwehren. Eine getrocknete Wurzel wurde als Amulett getragen, um hellsichtig zu werden. Die Sumpf-Schafgarbe gehört zu den Beschreikräutern. Auch bei dem neuner- und siebenerlei Kräuterglauben hatte die wunderschöne Pflanze ihren festen Bestand. Bei den Angelsachsen trug man sie getrocknet im Gürtel, um vor Schlangen geschützt zu sein.

     

     


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