Pflanzen-Steckbrief: Der Fieberklee

Fieberkleeblüte
Der Fieberklee ist eine Sumpfpflanze und streng geschützt | ©CG

 

Der Fieberklee (Menyanthes trifoliata) ist eine Sumpfpflanze und nicht so ganz einfach zu kultivieren. Unsere Vorfahren verwendeten, diese Sumpfpflanze gegen Fieber, wie es der Name schon sagt. Für eine Frühjahrskur nahm man früher den ausgepressten Saft, der ganzen Pflanze und vermischte es mit Wein. Seine Blätter waren, als Bittermittel offizinell, also ein Kraut das in der Apotheke verarbeitet und verkauft wurde. Wenn Kräutersammler Anno 1910 ein Kilo Blätter des Fieberklees in der Apotheke abgaben, bekamen sie ca. 50 bis 60 Pfennig dafür.

 

Fieberklee
Fieberklee | ©CG

 

Fieberklee im Naturgarten

Diese Wildpflanze benötigt Wasser, um zu gedeihen. Am besten ist es natürlich, wenn man ihn in den Teich setzt. Aber auch in kleinen Wasserkübeln kann er gepflanzt werden, also auf Balkon oder Terrasse. Er ist nicht ganz so leicht zu halten, aber wunderschön, wenn er seine zahlreichen Blüten öffnet. Seine Blütezeit ist von Mai bis Juni, die dann reichlich von Hummeln und Wildbienen angeflogen werden. Man kann ihn auch ins Beet pflanzen, wenn dies ständig feucht gehalten wird. In diesem Fall werden die Stängel zwar weniger hoch, aber dafür sind die Blüten zahlreicher.

Er lebt gerne in einer Gemeinschaft von Wollgras und Sumpf-Blutauge. Das Sumpf-Blutauge ist auch eine geschützte Wasserpflanze, die in früheren Zeiten mal eine Heilpflanze war und gerne auch zum Färben verwendet wurde. Man vermehrt den Fieberklee meistens aus Wurzelschösslingen im Herbst oder im Frühjahr. Kann man Samen bekommen, so säet man ihn von April bis Juni unmittelbar nachdem in Töpfe mit Erde, die man ständig in ein mit Wasser gefüllten Untersatz hält. Die Wurzelschösslinge, wie die Sämlinge, wenn diese stark genug geworden sind, pflanzt man in Töpfe für Teiche, die man etliche Zentimeter unter die Oberfläche des Wassers stellt. Man kann sie auch direkt in den Boden des Teichs pflanzen, wenn das darüber stehende Wasser nicht über 25 bis 30 cm hoch ist . Wer einen Apothekergarten pflegt, sollte sich unbedingt den Fieberklee in den Garten holen.

 

Sammeln, trocknen und verwenden

Der Fieberklee steht auf der Roten Listen von ganz Deutschland. Er ist hochgeschützt und darf nicht gesammelt oder aus der Natur entwendet werden. Da viele Moore und auch Feuchtwiesen trocken gelegt worden sind, sind seine Bestände drastisch zurückgegangen. Daher dürfen wir diese hochgeschützte Wildpflanze nicht aus der Natur entnehmen, aber es gibt reichliche Anbieter die ihn im Sortiment haben. Meistens kommt er dann aus dem Ausland, wo die Bestände wohl noch nicht so gefährdet sind, wie bei uns. Aber genau weiss ich es auch nicht, weil ich meinen Fieberklee, vor über 10 Jahren bekommen habe und das war auch nur ein kleines Stück Wurzel. In der Natur finden wir noch sehr wenige Bestände in Bruchwäldern, Sümpfen, Feuchtwiesen, Moore und auch in Naturteichen. Die Wurzeln werden im Herbst gesammelt und frisch oder getrocknet als Pulver verwendet. Sie kann man in kleine Stücke schneiden und schonend im Schatten trocknen. Die Blätter sammelt man während der Blüte und bleiben beim Trocknen am Stiel, sowie kopfüber aufgehangen.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Sein Hauptmerkmal sind seine dreiblättrigen Blätter, die man eigentlich nicht verwechseln kann. Da er im Wasser wächst, wüsste ich nicht mit welchen Pflanzen man ihn verwechseln könnte.

 

Fieberkleeblatt
Fieberkleeblatt | ©CG

 

Verwendung…

…in der Küche

Fieberkleeblätter wurden beim Bierbrauen, als Hopfen-Ersatz genommen, weil man mit ihnen eine gewisse Bitterkeit erzeugen kann.

 

Fieberklee Blätter
Fieberkleeblätter | ©CG

 

Fieberklee im Brauchtum

Der Fieberklee gehörte in früheren Zeiten zu den Beschrei- und Berufkräuter.

Volkstümliche Namen

Zottenblume, Monatsblume, Bitterklee. Nach alten Historikern soll der Name Monatsblüte daher kommen, weil man diese Wildpflanze gegen Menstruationsbeschwerden reichlich verwendete. Heute glaubt man, dass der Name daher kommt, das die Menschen früher dachten, dass der Fieberklee nur einen Monat blüht.

Räucherwerk

Räucherungen mit Fieberklee sollten dann vollzogen werden, wenn wir am nächsten Tag eine Portion Glück gebrauchen. Ähnlich wie bei dem Weissklee, der aber eine andere Pflanze ist. Wenn wir eine wichtige Angelegenheit zu meistern haben, sollte mit Fieberklee am Abend davor geräuchert werden. Auch bei hysterischen Menschen sind Räucherungen mit dieser Pflanze sehr gut. Ansonsten auch, wenn wir das Gefühl haben, dass alles nur noch schiefläuft. Früher meinte man dann, das man berufen oder beschrien wurde. Seine Themen in der Rucherkunde sind beschützend, beruhigend und entfluchend. Diese Sumpfpflanze wird in der Zeit um die Sommersonnenwende herum geerntet.


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