Zum Inhalt springen

Der Fieberklee – Vergessene Heilkräuter

    Fieberklee

    Der Fieberklee gehört heute zu den vergessenen Heilkräutern. Für unsere Vorfahren war diese Sumpfpflanze eine sehr wichtige Heilpflanze gegen Fieber, wie es ihr Name schon sagt. Da aber auch in alten Büchern immer wieder von der Heilwirkung bei Wechselfieber (Malaria) geschrieben wird, denke ich eher, dass der Name daher kommt. Durch seine Bitterstoffe kurbelt er die Magensaft- und Speichelproduktion an. Für eine Blutreinigungskur nahm man früher den ausgepressten Saft der ganzen Pflanze, ein Frischsaft, und vermisschte es mit Wein. Fieberklee galt als magenstärkende Volksmedizin. Auch gegen die Pest wurde er eingenommen. Dieses Heilkraut wurde damals in Apotheken verkauft. Seine Blätter waren als Bittermittel offizinell, also ein Kraut das in der Apotheke verkauft wurde. Wenn Kräutersammler Anno 1910 ein Kilo Blätter des Fieberklees in der Apotheke abgaben, bekamen sie ca. 50 bis 60 Pfennig dafür.

     

    Fieberklee als Heilpflanze
    Fieberklee Steckbrief | ©CG

     

    Botanischer Name

    Menyanthes trifoliata.

    Volkstümliche Namen

    Zottenblume, Monatsblume, Bitterklee. Nach alten Historikern soll der Name Monatsblüte daher kommen, weil man diese Wildpflanze gegen Menstruationsbeschwerden reichlich verwendete. Heute glaubt man, dass der Name daher kommt, das die Menschen früher dachten, dass der Fieberklee nur einen Monat blüht.

    Hauptanwendung

    Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden

    Volksheilkunde

    Unregelmässige Menstruation, rheumatische Beschwerden, Gicht, Reizmagen, Appetitlosigkeit, Migräne, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden

    Eigenschaften

    Appetitanregend, verdauungsfördernd, menstruationsregelnd, blutreinigend, schmerzstillend, fiebersenkend, stärkend

    Verwendete Pflanzenteile

    Blätter und Wurzeln

    Darreichungsform

    Tee, Wundauflagen, Tinktur, Pulver, Wein, Frischsaft

    Tee-Zubereitung

    Dieses Kraut gibt einen vorzüglichen Tee für den Magen. Er wirkt gut auf die Verdauung. Für eine Zubereitung nehmt ihr zwei Teelöffel getrocknete Blätter oder auch von der Wurzel und übergiesst es mit 250 ml kochendem Wasser. Für ca. 10 Minuten ziehen lassen und abfiltern.

    Fieberklee-Tinktur

    Für diese Tinktur benötigt ihr 10 g getrocknete Blätter, die ihr mit 40 % Alkohol übergiesst. Diese Tinktur wird für zehn Tage ziehen gelassen. Vor der Hauptmahlzeit nimmt man 30 bis 40 Tropfen von dieser Tinktur ein. Man kann es mit Wasser oder Kräutertee verdünnen und einnehmen.

    Fieberklee-Pulver

    Getrocknete Wurzeln und Blätter werden in einem Mörser pulverisiert. Einen Teelöffel dreimal am Tag kann man davon einnehmen.

    Nebenwirkungen

    Bei einer übermässigen Einnahme können Kopfschmerzen, sowie bei Überdosierung Erbrechen und Durchfall vorkommen. Bitte vor einer Einnahme mit einem Arzt abklären. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker oder in eine Apotheke nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Fieberklee
    Fieberklee | ©CG

     

    Vorkommen

    Bruchwälder, Sümpfe, feuchte Wiesen, Moore, Seeufer, Teiche

    Rote Liste & Insektenwelt

    Der Fieberklee steht auf der Roten Listen von ganz Deutschland. Er ist hochgeschützt und darf nicht gesammelt oder aus der Natur entwendet werden. Da viele Moore und auch Feuchtwiesen trocken gelegt worden sind, sind seine Bestände drastisch zurückgegangen. Die Blüten sind sehr beliebt bei Hummeln und Wildbienen.

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Sein Hauptmerkmal sind seine dreiblättrigen Blätter, die man eigentlich nicht verwechseln kann. Da er im Wasser wächst, wüsste ich nicht mit welchen Pflanzen man ihn verwechseln könnte.

     

    Fieberkleeblatt
    Fieberkleeblatt | ©CG

     

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Diese Wildpflanze benötigt Wasser, um zu gedeihen. Am besten ist es natürlich, wenn man ihn in den Teich setzt. Aber auch in kleinen Wasserkübeln kann er gepflanzt werden, also auf Balkon oder Terrasse. Er ist sehr leicht zu halten und wunderschön, wenn er seine zahlreichen Blüten öffnet. Wie schon oben geschrieben, dürfen wir diese hochgeschützte Wildpflanze nicht aus der Natur entnehmen, aber es gibt reichliche Anbieter die ihn im Sortiment haben. Meistens kommt er dann aus dem Ausland, wo die Bestände wohl noch nicht so gefährdet sind. Aber genau weiss ich es auch nicht, weil ich meinen Fieberklee, vor über 10 Jahren bekommen habe und das war auch nur ein kleines Stück Wurzel. Man kann ihn auch ins Beet pflanzen, wenn dies ständig feucht gehalten wird. In diesem Fall werden die Stängel zwar weniger hoch, aber dafür sind die Blüten zahlreicher.

    Er lebt gerne in einer Gemeinschaft von Wollgras und Sumpf-Blutauge, im Wasser. Das Sumpf-Blutauge ist auch eine geschützte Wasserpflanze, die in früheren Zeiten mal eine Heilpflanze gegen Durchfall war und gerne auch zum Färben genommen wurde. Man vermehrt den Fieberklee meistens aus Wurzelschösslingen im Herbst oder im Frühjahr. Kann man Samen bekommen, so säet man ihn von April bis Juni unmittelbar nachdem in Töpfe mit Erde, die man ständig in ein mit Wasser gefüllten Unterteller hält. Die Wurzelschösslinge, wie die Sämlinge, wenn diese stark genug geworden sind, pflanzt man in Töpfe für Teiche, die man etliche Zentimeter unter die Oberfläche des Wassers stellt. Man kann sie auch direkt in den Boden des Teichs pflanzen, wenn das darüber stehende Wasser nicht über 25 bis 30 cm hoch ist . Wer einen Apothekergarten pflegt, sollte sich unbedingt den Fieberklee in den Garten holen.

    Blütezeit

    Mai bis Juni

    Sammelzeit

    Herbst (Wurzeln)

    Während der Blüte (Blätter)

    Juni bis Juli (Samen)

    Ernte & Trocknung

    Die Wurzeln werden meistens frisch oder getrocknet als Pulver verwendet. Sie kann man in kleine Stücke schneiden und schonend im Schatten trocknen. Die Blätter bleiben beim Trocknen am Stiel und werden kopfüber aufgehangen.

    Verwendung…

    …in der Küche

    Fieberkleeblätter wurde beim Bier brauen als Hopfen-Ersatz genommen, weil man mit ihnen eine gewisse Bitterkeit erzeugen kann.

     

    Fieberklee Blätter
    Fieberkleeblätter | ©CG

     

    Räucherwerk

    Räucherungen mit Fieberklee sollten dann vollzogen werden, wenn wir am nächsten Tag eine Portion Glück gebrauchen. Ähnlich wie bei dem Weissklee, der aber eine andere Pflanze ist. Wenn wir eine wichtige Angelegenheit zu meistern haben, sollte mit Fieberklee am Abend davor geräuchert werden. Auch bei hysterischen Menschen sind Räucherungen mit dieser Pflanze sehr gut. Ansonsten auch, wenn wir das Gefühl haben, dass alles nur noch schiefläuft. Früher meinte man dann, das man berufen oder beschrien wurde.

    Eigenschaften im Volksglauben

    Beschützend, beruhigend und entfluchend

    Magische Sammelzeit

    Diese Sumpfpflanze wird in der Zeit um die Sommersonnenwende herum geerntet.

    Volksglauben

    Der Fieberklee gehörte in früheren Zeiten zu den Beschrei- und Berufkräuter.

     


    Wenn dir mein Artikel gefallen hat und du mein Projekt Celticgarden unterstützen möchtest, würde ich mich um einen “Energieausgleich” sehr freuen. Ich bedanke mich im voraus!

    Mein Projekt Celticgarden unterstützen: