Bei meinen nächtlichen Kirchenbücher lesen, bin ich auf einen sehr tragischen Fall gestossen, der mich doch sehr berührt hat und absolut grausam gewesen sein muss. Es passierte zwischen dem 19.-22.12.1723, als der Bauer Dammin aus Langenhagen seine Ehefrau mit einem Rungen verprügelte und „ausversehen“ seinen 5 jährigen Sohn Dietrich auf seinem Köpfchen traf. Der genaue Sterbeeintrag von dem dortigen Pastors liest sich folgendermassen:
Den 22. Decembris ließ Jacob Dammin ein (aus) Hagen seinen Sohn Dieterich begraben, welcher den Vorgaben nach vom Stuhl auf sein Hirn gefallen, daß der Bregen heraus geflossen, u. kein eintziges Wort mehr geredet, vermutlich aber von seinem eigenen Vater erschlagen, welcher noch sein Weibe mit einen Rungen geschlagen, u. den Sohn getroffen.
Eine sehr tragische und grausame Geschichte, aber mir wurde gesagt, dass es zu dieser Zeit wohl das Recht des Ehemannes war, Frau und Kinder züchtigen zu dürfen. Leider konnte ich bis zum jetzigen Datum noch nicht in Erfahrung bringen, ob der Vater Jacob Dammin irgendeine Strafe bekommen hat. Jedenfalls hat er das Dorf verlassen und ist in ein Nachbardorf gezogen. Der Ort heisst Zidderich. Was dann auch mit seiner Hochzeit zusammenpasst. Er heiratete am 14.11.1715 eine Schulzentochter namens Ilse Köster. Sie kam aus dem Dorf Zidderich. Wenn er es ist, den ich dort gefunden habe, dann hat er weitere Kinder bekommen. Bei den Paten war stets der Familienname Köster bei. Vielleicht musste er ja nach diesem Vorfall in dem Dorf der Frau leben; in der Nähe ihrer Familie. Ihre gemeinsamen Kinder in Langenhagen waren:
- Hans *12.12.1716
- Ilsabe Maria *05.12.1718
- Dieterich *25.02.1721
- Margreth *16.08.1723
- Johann *07.06.1725
- Marx Jacob *19.05.1727
- Catharina Ilsabe *1729
- Rosin Hedewig *1732
- Samuel Jacob *1733
- Hans Rudolph *1736
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