Pflanzen-Steckbrief: Der Wacholder

Wacholder im Naturgarten
Wacholder ist streng geschützt | ©Bronisław Dróżka

 

In Norddeutschland ist der Wacholder (Juniperus communis) oftmals der Begleiter der Waldkiefer. Unter einem Wacholderbaum soll man sich bei Erschöpfung beim Wandern niedersetzen und kann in kürzester Zeit wieder guten Mutes seinen Weg gehen.

 

Wacholder im Naturgarten

Wacholder ist winterhart. Er kann in der Sonne oder im Halbschatten stehen. Die Vermehrung erfolgt im Herbst durch Aussaat. Es können im Herbst, aber auch Stecklinge genommen werden. Selber kann ich noch nicht soviel über den Wacholder im Garten schreiben. Ich habe einen Wacholder im Vorgarten und ein ganz kleiner wächst bei mir in einem Topf.

Seine Blüten erscheinen von April bis Mai. Zwei Schmetterlingsarten sind von diesem Baum abhängig, dass ist der Kiefernspanner und der Nadelholz-Rindenspanner. Ihre Raupen benötigen den Wacholder als Futterpflanze.

 

Sammeln, trocknen und verwenden

In manchen Ländern ist der Wacholder geschützt, auch hier in Deutschland. Das Sammeln von Wacholderbeeren ist untersagt! Daher sollte er im eigenen Garten gepflanzt werden. Wacholder kann ganzjährig gesammelt werden. Ausser die Beeren, die ab Herbst gesammelt werden. Bei Menschen mit empfindlicher Haut rate ich Handschuhe anzuziehen, bei der Ernte der Wacholderbeeren. Wacholderbeeren reifen 2 bis 3 Jahre lang, so dass reife und unreife Beeren an dem Wacholder zu sehen sind. Die Wacholderbeeren werden schattig getrocknet.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Verwechslungen können vorkommen, wie zum Beispiel mit anderen Wacholdersorten, wie zum Beispiel mit dem Sadebaum, der auch Stink-Wacholder oder Giftwacholder genannt wird und für uns Menschen giftig ist.

Verwendung

…Küche

Die Wacholderbeeren nimmt man oftmals für in Essig eingelegte Gemüsesorten oder bei Pilzen, auch zu Sauerkraut werden Wacholderbeeren gerne genommen. Der Wacholder gibt dem Gin den typischen Geschmack. Die grünen Zweige finden Verwendung bei der Fleischräucherei. Frische, zerdrückte Wacholderbeeren mit weicher Butter vermischt ergibt einen delikaten Brotaufstrich.

Wacholder-Sirup

Zerquetsche ca. 500g Wacholderbeeren und übergiesse diese mit 2 Liter kochendem Wasser. Über Nacht zugedeckt stehen lassen, kurz aufkochen, abfiltern und mit ca. 120g Honig vermischen. Abkühlen lassen und gut verschlossen in Gläser kühl aufbewahren. 3 bis 4 Teelöffel täglich in Tee oder Wasser, um die Abwehrkräfte im Winter zu stärken.

 

Wacholder Hartlieb 1470 | ©CG (bearbeitet)

 

Wacholder im Brauchtum

Als Amulett wurden die Wacholderbeeren getrocknet, als Kette aufgezogen und um den Hals getragen. Es bewahrte vor ansteckenden Krankheiten. Ein Wacholderbaum rechts an der Haustür gepflanzt, schützte vor Einbruch, übler Nachrede und Verhexung. Wer keinen Vorgarten hatte, hing sich die Wacholderzweige über die Haustür. Getrocknete Wacholderbeeren könnt ihr unter eure Türschwelle legen, so erhalten bösgesinnte Menschen keinen Zutritt.

Bei unseren Urahnen, war er eine sehr verehrte Pflanze. Es wurde im Vorbeigehen der Hut gezogen, wie beim Holunder. Denn in dem Wacholder sollen unsere Ahnen weiterleben, so der damalige Glaube. Im Heidentum, glaubte man, dass der Wacholder den Eingang in die Unterwelt kennzeichnete. Die Urgermanen nahmen das Wacholderholz auch, um ihre Toten zu verbrennen.

Dem Wacholder wird nachgesagt, das Hexen und Dämonen ihn für ihre Zauberei verwendeten. Dagegen hängte man Wacholderzweige, über die Eingänge, in Haus und Stall. In Norddeutschland war es lange Zeit Tradition einen Wacholderstrauch beim Hausbau unter dem Grundstein mit einzugraben. Dadurch wurde das Haus vor bösen Geistern bewahrt. Er soll sogar die Gabe haben, mit ihm in die Zukunft schauen zu können.

Volkstümliche Namen

Kranewitt, Weckholder, Stechbaum, Feuerbaum, Weihrauchbaum

Räucherwerk

Eine Wacholder-Räucherung hilft uns Böses abzuwehren. Der Rauch zeigt herumirrenden Seelen ihren Weg wieder zurückzufinden. Vorallem zu den Rauchnächten wird Wacholder in Räucherwerken genommen, um alles Schlechte abzuwenden. Er verströmt bei einer Räucherung einen stark warmen, aromatischen und harzigen Geruch. Da der Wacholderrauch eine sehr stark reinigende Wirkung hat, werden Räucherungen mit ihm bevorzugt verräuchert, um die Räume oder Häuser zu reinigen. Sei es von Krankheiten oder negativen Energien. Verräuchert werden die Beeren, Zweigspitzen und das Holz. Alles muss vorher getrocknet werden. Seine Sammelzeit in der Räucherkunde ist bei Sonnenaufgang Ende Juli oder in den Wintermonaten, wie zur Wintersonnenwende und Rauhnächten.

Empfehlung von mir

„Um euch oder euer Heim zu schützen, könnt ihr ein Wacholderwasser zubereiten. Indem ihr Zweiglein und Beeren in Wasser aufkocht und über Nacht ziehen lasst. Mit diesem Wacholderwasser besprenkelt ihr euch oder euer Heim, bevor ihr eine Räucherzeremonie mit dem Wacholder tätigt. So sei alles vor negativen Energien geschützt.“

 


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