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Der Borretsch | Ein Muss in jedem Naturgarten

    Borretsch Anbau Verwendung

    Der Borretsch ist als DAS Gurkenkraut bekannt. Daher gehört er auch zu den Gewürzpflanzen. Er war unter den Heilkräutern erst im ausgehenden Spätmittelalter bekannt und wurde als Schleimlöser verwendet. Dem Borretsch wird eine euphorisierende Wirkung zugesprochen. In grösseren Mengen soll diese Pflanze giftig sein. Es wird vermutet, das Borretsch der Erde sehr viel Salpeter entzieht und es dadurch zu einer Verpuffung kommen soll, wenn man ihn ins Feuer wirft. Wenn die Blüten mit Essig oder Zitronensaft in Berührung kommen werden sie rosa.

     

    "Steckbrief

    Botanischer Name

    Borago officinalis. Woher der Name Borago kommt, ist nicht genau geklärt. Sein Beiname officinalis heisst, dass er früher auch in Apotheken zufinden war.

    Volkstümliche Namen

    Gurkenkraut, Wohlgemutkraut, Herzblümchen, Borgelkraut

    Hauptanwendung

    Depressive Verstimmung

    Volksheilkunde

    Blutreinigung, Depressionen, Halsschmerzen, Husten, Atemwegsentzündungen, Nierenbeschwerden, Rheuma, Blasenleiden, Fieber, Bronchienentzündungen, trockene Haut, Hautausschläge, Kopfschmerzen, Brandwunden, Gicht, Heiserkeit, Verstopfung, Geschwüren, Wechseljahresbeschwerden, Wunden, Schuppenflechte, Bluthochdruck

    Eigenschaften

    Auswurffördernd, harntreibend, schweisstreibend, antidepressiv, blutdrucksenkend, schmerzlindernd, fiebersenkend, beruhigend, stoffwechselanregend, nervenberuhigend, schleimlösend, entzündungshemmend, entgiftend

    Inhaltsstoffe

    Saponin, Flavonoide, Gerbstoffe, Stärke, Mineralstoffe, Äther, Vitamin C, Kieselsäure

    Verwendete Pflanzenteile

    Samen, Blüten, Blätter

    Darreichungsform

    Tee, Wein, Gurgelwasser, Augenbäder, Umschläge, Tinktur, Bäder, Öl, Salbe

    Vorkommen

    Kultiviert in Gärten, Schuttplätzen, Kiesgruben

    Blütezeit

    Juni-Oktober

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Junge Borretschblätter können mit Beinwell oder auch dem giftigen Fingerhut verwechselt werden. Wegen einer möglichen Verwechslung mit dem Fingerhut ist ein wenig Vorsicht geboten, wenn ihr ihn wild sammeln gehen möchtet.

     

     

    Rote Liste & Insekten

    Der Borretsch steht auf keiner Roten Liste von den jeweiligen Bundesländern. Diese Pflanze gehört zu den Bienenpflanzen und wird von ihnen und auch von Hummeln reichlich angeflogen. Daher sollte er in jedem naturnahen Garten angepflanzt werden.

     

    Borretsch im Kräutergarten
    Borretschblüte | ©CG

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Die Pflanze ist einjährig und liebt die volle Sonne, kommt aber auch im Halbschatten zurecht, wobei er dann nicht so gross wird. Die Vermehrung erfolgt im April bis Juli durch Aussaat im Freien. Die Keimdauer beträgt ca. 10 Tage. Borretsch neigt leider zum Wuchern. Wer ihn einmal im Garten hat, wird Borretsch in den Folgejahren überall in seinem Garten finden. Was aber durch seine Schönheit nicht stört und eine Augenweide für jeden Naturgarten ist. Es gibt Blüten in weiss und blau. Am schönsten ist es, wenn man alle Farben im Garten hat. Zumal die Blüten unzählige Insekten anlockt und deshalb der Borretsch seinen Platz in Gemüsebeeten- und Hochbeeten hat. Er kann bei günstigen Standort eine Höhe von bis zu 70 cm erlangen. Von Nacktschnecken wird er gerne übersehen. Auch in der Topfkultur kommt diese Pflanze gut zurecht, aber er benötigt dann sehr viel Wasser. Meist sind die Blüten zu Beginn der Blüte rosa. Ein Foto davon habe ich weiter unten mit angehängt. Seinen Ursprung hat er wohl im Mittelmeerraum.

    Zeigerpflanze & Mischkultur

    Die Pflanze zeigt nährstoffreiche und feuchte Böden an. In der Mischkultur pflanzt man Borretsch zwischen Gurke, Wein, Kürbis, Kohlrabi, Kopfkohlarten, Tomaten, Zucchini, Erdbeeren . Er hält Schädlinge zurück und lockt durch seine Blüten zahlreiche Insekten für die Blütenbestäubung an. Wobei er neben Rauken nichts zu suchen hat. Borretsch soll Saponine in den Boden abgeben, welches andere Pflanzen aufnehmen.

    Sammelzeit

    Juni-September (Blüten und Blätter)

    Ernte & Trocknung

    Die Blätter werden im Sommer gesammelt und frisch oder getrocknet verwendet. Die Blüte pflückt man beim Aufgehen. Blätter und Blüten sollten sehr rasch verarbeitet werden, weil seine Wirkstoffe sich sehr schnell verflüchtigen. Das Sammelgut wird zum Anwelken in die volle Sonne gelegt und zum anschliessenden Trocknen unbedingt in den Schatten. Borretsch riecht und schmeckt nach Gurke. Frisches Sammelgut sollte beim Borretsch immer bevorzugt werden.

    Geschmack & Geruch

    Salzig & gurkenartig

    Verwendung in der Küche/Haushalt/Kosmetik/Tierhaltung

    Borretsch wird als Gewürz zum Gurken einlegen verwendet. Man kann es auch als Würze bei Salaten, Quarks und Sossen nehmen. Er gehört zu den Gewürzpflanzen. Borretschblätter sollten stets frisch verwendet werden, weil er stark an Aroma durch eine Trocknung verliert. Notfalls können die Blätter in Öl oder Essig konserviert werden. Mit den Blüten wird Allerlei in der Küche gefärbt, z. B. Kräuteressig. Sie werden gerne auch als essbare Blüten auf Salate gelegt.  Auch kann man mit Borretschblätter und Blüten ein Kräutersalz herstellen was sehr gut zu Gurken schmeckt. Die Blätter können als Gemüse gekocht werden. Borretsch Limonade ist nicht so bekannt, aber sehr lecker. Er wird auch als Viehfutter genommen.

    Rezepte mit Borretsch

    Tee-Zubereitung

    • 2 TL getrocknete Borretschblätter
    • 1 Tasse Wasser (250 ml)

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Abfiltern und nach Bedarf mit etwas Honig süssen. Täglich 3 Tassen davon trinken. Dieser Tee kann bei leichten Verstimmungen getrunken werden. Aber auch als schleimlösender Tee bei Husten und Halsbeschwerden. Wegen seiner Nebenwirkungen sollte Borretsch-Tee nicht über einen längeren Zeitpunkt eingenommen werden.

    Nebenwirkungen

    Bei übermässigen Gebrauch soll der Borretsch Leberschäden verursachen. Gerade bei älteren Blätter soll dies der Fall sein. Auch wenn Medikamente zur Verrinnerung der Blutgerinnung eingenommen werden, sollte man von der Einnahme absehen. Hautreizungen und allergische Reaktionen sind bei ihm möglich. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

     

    Räuchern mit Borretsch

    Eine Borretsch-Räucherung vertreibt negative Gedanken, nimmt die Melancholie und hellt die Stimmung auf. Er macht fröhlich und heiter. Schon in früheren Zeiten wurde mit Borretsch geräuchert, um gute Laune zubekommen. Aber auch um hellseherische Fähigkeiten zu erhalten. Um diese Fähigkeit zu stärken, sollte vor jeder Räucherzeremonie Borretsch-Tee zu sich genommen werden. Eine Borretschwurzel als Amulett getragen, vertreibt negative Gedanken.Der Borretsch gehört auch in den Kräuterbüschel, der seinen Brauch zur Kräuterweihe hat. Dieser Volksglauben stammt aus vorchristlicher Zeit.

     


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