Der Breitwegerich (Plantago major) ist nicht so beliebt, wie der Spitzwegerich. In damaliger Zeit waren die verschiedenen Wegerich-Arten eine gebräuchliche Medizin. Zu dieser Zeit wurde der Breitwegerich für die Frau und der Spitzwegerich für den Mann genommen. Man kann ihn unterwegs, als pflanzliches Pflaster gegen Blasen an den Füssen oder kleineren Verletzungen verwenden. Dazu nimmt man ein Blatt und zerdrückt es ein bisschen, dass der Saft ein wenig hervortritt. Dann wird das zerquetschte Blatt um die Wunde gelegt. Genauso wirkt er gegen Insektenstichen. Er lindert den Juckreiz. Der Breitwegerich verbreitet sich durch Menschen und Tiere, indem die Samen unter den Schuhen und Pfoten kleben bleiben und weiter getragen werden.
Anbau im Naturgarten und Topf
Der Breitwegerich ist eine winterharte Kulturpflanze, die es in der Sonne oder im Halbschatten liebt. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr. Wobei der Breitwegerich sich sehr gerne selber weiterverbreitet. Diese Wildpflanze kann sehr dekorativ im Garten eingesetzt werden, wie zum Beispiel als Umrandung eines Kräuterbeets. Wenn der Breitwegerich massiv auftritt, dann ist meistens der Erdboden verdichtet.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Blätter werden vor der Blüte geschnitten, gebündelt und kopfüber zum Trocknen aufgehangen. Sie müssen schnell und zügig getrocknet werden, weil es sonst zu einer Braunfärbung der Blätter kommen kann.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Mit dem Mittleren Wegerich, von dem ich leider keine Fotos habe.
Verwendung…
…in der Küche
Die grünen Samenstände können roh oder in Butter geröstet verzehrt werden. Die Blätter, des Breitwegerichs, werden kleingeschnitten auf Quarkbrote gestreut oder in Suppen und Salaten beigefügt. Man kann mit ihnen auch Gemüse-Rouladen zubereiten. Laut Wikipedia sollen 100 g Breitwegerichblätter soviel Beta-Carotin, wie eine Karotte haben.
…in der Kräuterkunde
Breitwegerich-Sirup
Breitwegerich wird am besten durch einen Entsafter entsaftet. Das Ganze danach durch ein Tuch filtern und den Saft in einen Kochtopf auffangen. Auf 500 ml Breitwegerichsaft gibt man 250 g Zucker und kocht es zu einem Sirup ein. Gegen Husten wird ein Esslöffel auf nüchternen Magen eingenommen. Auch vorm Schlafengehen soll dieser Sirup gute Dienste leisten.
Insektenstich-Auflage
Insektenstiche werden schnell gelindert, indem man ein Blatt des Breitwegerichs zwischen den Fingern etwas zerreibt und auf den Stich legt. Bei der Zerreibung sollte der Saft heraustreten. Es lindert ein wenig die Beschwerden.
Bitte beachtet, dass diese Rezepte keinen Arzt ersetzt. Bitte dazu auch meinen Hinweis lesen!
Der Breitwegerich im Brauchtum
Die getrocknete Wurzel des Breitwegerichs, an einer roten Kordel bei sich getragen, soll vor Kopfschmerzen schützen. Wenn man eine lange Wanderung vorhat, sollte man sich Blätter von dieser Wildpflanze in die Schuhe legen. Damit man gestärkt und wach seinen Weg gehen kann.
Die Wurzel des Breitwegerichs wird in ungerader Zahl einem Fieberkranken um den Hals gelegt und dabei beachtet, daß die Wurzelfasern abwärts zum Rücken oder zu der Herzgrube gerichtet sind. Ist das Kraut verdorrt, so wirft man es unbeschrieen über die Achsel in einen Bach. Dieser Brauch kommt ursprünglich aus der Gegend von Salzburg.
Räucherwerk
Eine Breitwegerich-Räucherung hilft uns gegen angezauberter Liebe. Wir können uns durch dieses Räucherwerk von diesem Band lösen; es sozusagen zerreissen. Seine Eigenschaften in der Räucherkunde sind stärkend, abwehrend und heilend. Seine magische Sammelzeit ist die Sommersonnenwende.
Gegen angezauberte Liebe schrieb Hieronymus Brunschwig im 16. Jahrhundert: Breitwegerichwasser ist gut für einen Menschen der der Zauberei oder Liebe auferlegt ist. Um dem entgegen zu wirken, soll er das Wasser dreimal täglich trinken; für 4 bis 5 Tage. Danach soll er ein Abführmittel nehmen. So hat er sich der angezauberten Liebe entledigt.
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