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Die Echte Goldrute | Heidnisches Wundkraut

    Die Echte Goldrute

    Nur die Echte Goldrute ist hier heimisch. Schon die Germanen wussten um ihre Heilwirkung, weshalb sie auch den Volksnamen Heidnisches Wundkraut erhielt. Die Altgermanen heilten an erster Stelle ihre Wunden mit der Echten Goldrute. Im Mittelalter wurde sie als Wünschelrute verwendet und auch „Unsegenkraut“ genannt, weil man mit ihr bösartige Wunden behandelte oder auch gegen den Bösen Blick verwendete. In Kräuterbüchern des Mittelalters wurde auch der Beinwell Solidago genannt. Die Kanadische Goldrute oder die Riesen-Goldrute können genauso verwendet werden, wie die Echte Goldrute.

     

     

    Botanischer Name

    Solidago virgaurea. Solidago kommt aus dem Lateinischen für solidus = gesund, fest und hart. Das Wort ago heisst das sie gegen Knochenbrüche verwendet wird. Virgaurea kommt von virga für Rute und aurea für golden. Gemeint sind damit ihre gelben Blütenstände die goldend aussehen.

    Volkstümliche Namen

    Heidnisches Wundkraut, Goldraute, Heilwundkraut, Waldkraut, Unsegenkraut

    Hauptanwendung

    Wunden und Blasenentzündung

    Volksheilkunde

    Nieren- und Blasenbeschwerden, Bettnässen,Verdauungsstörungen, Grippe, Wunden, Halsschmerzen, Gicht, Mund- und Rachenraumentzündungen, Blutreinigung, Scheideninfektion, Mundsoor, Lebererkrankungen, Blasensteine, Bronchialasthma

    Eigenschaften

    Harntreibend, entzündungshemmend, schweisstreibend, zusammenziehend, entspannend, nierenanregend, schleimlösend, verdauungsfördernd, heilend, antiseptisch, blutreinigend, krampflösend

    Inhaltsstoffe

    Ätherische Öle, Saponine, Gerbstoffe, Bitterstoffe

    Verwendete Pflanzenteile

    Blüten, Blätter, Wurzel

    Darreichungsform

    Tee, Tinktur, Salben, Heilwein, Umschläge, Gurgelwasser, Wundpflaster, Waschung

    Tee–Zubereitung

    2 TL getrocknetes Goldrutenkraut
    1 Tasse Wasser

    Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Bei Blasen- und Harnwegsentzündungen können bis zu drei Tassen täglich davon getrunken werden. Über den Tag verteilt, sollte viel Wasser oder Tee getrunken werden, damit man die entwässernde Eigenschaft der Goldrute unterstützt und viele Bakterien ausgeleitet werden. Dieser Tee kann auch abgekühlt, als Gurgelwasser bei Halsschmerzen und Zahnfleischentzündungen Linderung verschaffen.

    Goldruten-Sirup

    Für einen Goldruten-Sirup nehmt ihr 50 g blühende Blütentriebe und lässt sie wenige Minuten in 500 ml Wasser kochen. Danach über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen die Goldrutentriebe ausdrücken, abfiltern und den Rest mit 750 g Zucker aufkochen. Dieser Sirup ist gut gegen Krämpfen und Schmerzen, als Zeichen einer Blasenentzündung.

    Urtinktur

    Für eine Urtinktur nehmt ihr zu gleichen Teilen die zerkleinerte Pflanze und Alkohol (95%). Für ca. 8-10 Tage ziehen lassen. Danach abfüllen und in Tropferflaschen umfüllen. Einen Teelöffel, zweimal täglich in Wasser oder Tee aufgelöst, einnehmen.

    Tinktur

    Für eine „normale“ Tinktur werden die getrockneten Pflanzenteile verwendet. Dafür werden 20 g Kraut mit 80 g Alkohol (40%) auch 8 bis 10 Tage ziehengelassen und danach abfiltern und umfüllen in kleine Tropferflaschen. Es können täglich 20 bis 30 Tropfen eingenommen werden.

    Wein

    Für einen Heilwein nehmt ihr 60 g getrocknetes und zerkleinertes Kraut und füllt es in starken Rotwein und lasst es für eine Woche ziehen. Danach abfiltern und nochmal gut ausdrücken und in eine Flasche umfüllen. Es können bis zu drei Schnapsgläser am Tag davon getrunken werden.

    Nebenwirkungen

    Die Tagesdosis von 10 g sollte nicht überschritten werden. Bei empfindlichen Menschen, kann sie eine Kontaktallergie auslösen. Ihre Pollen stehen in Verdacht, Heuschnupfen auszulösen. Bei eingeschränkter Herz- und Nierentätigkeit soll diese Heilpflanze nicht eingenommen werden. Daher vorher immer einen Arzt fragen. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

     

    Blüten der Goldrute
    Echte Goldrute | ©CG

     

    Die Goldrute in der Natur

    Vorkommen

    Gebüsche, Wälder, Weiden, Wegränder

    Blütezeit

    Juli bis Oktober

    Verwechslung mit anderen Pflanzen

    Verwechslungen können mit dem Jakobs-Greiskraut vorkommen. Mit der Kanadischen oder der Riesen-Goldrute können eigentlich keine Verwechslungen vorkommen, weil sie ganz anders aussehen. Desweiteren kommt auch noch das Schmalblättrige Weidenröschen in Frage, so lange die Pflanze keine Blüten trägt.

     

     

    Rote Liste & Insektenwelt

    Die Goldrute ist nicht geschützt. Wobei ich sagen muss, dass ich sie hier in Mecklenburg-Vorpommern vermisse. Ihre Bestäuber sind Schmetterlinge, Hummeln, Schwebfliegen und Bienen.

     

     

    Die Goldrute in der Kultur

    Anbau im Naturgarten und Balkon

    Die Goldrute ist eine winterharte Wildpflanze. Ihre Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr oder durch Teilung im Herbst. Goldruten können sehr hoch werden und wachsen daher gut in einem naturnahen Staudenbeet. Sie ist eine wuchsfreudige und problemlose Pflanze, die sehr schön in einem leuchtenden Gelb blüht, bis in den Früh-Herbst hinein. Im Topf kann sie kultiviert werden, aber man sollte beachten das sie sehr hoch werden kann und dann umfallen könnte.

    Im Garten bekämpft sie Blattläuse wirkungsvoll, weil sie durch ihre Blüten Florfliegen und Blattlauskäfer anzieht. Dazu pflanzt man Goldruten am besten bei denen Pflanzen, die oft mit diesen kleinen Plagegeister zutun haben, wie der Holunder oder Rosen.

    Zeigerpflanze

    Die Echte Goldrute zeigt nährstoffarme Böden an. Im phänologischen Kalender, ein Kalender der sich nach dem Rhythmus der Natur richtet, zeigt sie die Mitte des Spätsommers an.

    Sammelzeit

    August bis Oktober (blühendes Kraut/Wurzel)

    Ernte & Trocknung

    Man erntet die Goldrute vor dem Öffnen oder während der Blüten. Pflanzen die schon am Abblühen sind, sollten nicht gesammelt werden. Das Sammelgut sollte im Schatten getrocknet werden. Am besten hängt man die Goldrute kopfüber auf. Getrocknete Goldrute ist ca. 1 Jahr haltbar. Danach verliert sie ihre Wirkung.

    Geschmack & Geruch

    Zusammenziehend & aromatisch

    Verwendung in der…

    …Küche

    …Haushalt

    Die Goldrute ist eine sehr gute Färberpflanze. Man erhält von ihr ein zartes Gelb.

    …Pflege

    Das Goldrutenkraut kann als Spülung für blonde Haare verwendet werden.

    …Tierhaltung

     

     

    Die Goldrute in der Volksmagie

    Räuchern mit der Goldrute

    Eine Goldruten-Räucherung vertreibt Krankheiten und Dämonen. Die Germanen räucherten mit der Goldrute, um negative Energien zu vertreiben. Die Goldrute verströmt beim Räuchern einen Duft , der einen an Honig erinnert.

    Magische Eigenschaften

    Weissagend, vertreibend, beruhigend, ausgleichend

    Magische Sammelzeit

    Sie wird bei Neumond gesammelt.

    Element

    Ihr Element ist die Luft.

    Volksglauben

    Getrocknete Goldrutenblüten in einem Beutelchen bei sich getragen, soll Reichtum und Wünsche herbeirufen. Der Glaube besagt, das sie verborgene Schätze findet. Bei Liebes- und Geldzauber war sie früher sehr beliebt. Wenn sie plötzlich vor einem Haus wächst, so sollte man sie nicht entfernen, weil dann Reichtum und Glück ins Haus zieht. In manchen Gegenden kommt die Echte Goldrute in den Kräuterbuschen.

     

     


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