Bei der Linde gibt es die Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) und die Winter-Linde (Tilia cordata). In früheren Zeiten wurden die Blätter, Blüten, Rinde, der Saft und auch Lindenholzkohle verwendet. Man bediente sich auch der Lindenkohle, als eine Art Zahnpulver.Der Baum mit allen seinen Teilen war, wie der Holunder, eine Apotheke des kleinen Mannes. Linden sieht man heutzutage noch auf Dorfplätzen, weil unter ihnen das „Recht“ gesprochen wurde. Es wurde geglaubt, dass nur unter ihr, die Wahrheit ans Licht kommt. Das Lindenblatt war ein Symbol des freien Mannes. Unter der Linde wurde auch geheiratet, getanzt und gefeiert. Im Mittelalter war Lindenholz heilig, weil viele Heilige aus ihr geschnitzt wurden. Die Kelten und auch die Germanen fertigten ihre Schilde aus dem Holz der Linde an und bemalten sie mit bunten Farben. Daher kommt auch der Begriff „etwas schildern“.

Linde im Naturgarten
Die Linde ist ein winterharter Baum. Sie gedeiht am besten in der Sonne, kommt aber auch gut im Halbschatten zurecht. Leider kann ich nicht viel über diesen schönen Baum schreiben, weil ich ihn noch nicht „kennenlernen“ durfte, in dem ich ihn mir in den Garten geholt habe. Aber ich denke es wird mein nächster Baum. Gerade auch weil er so eine lange Tradition als Gerichts- und Familienbaum hat. Ihre Blütezeit ist von Juni bis August.
Sammeln, trocknen und verwenden
Die Sammelzeit der Blüten ist von Juni bis August. Man pflückt sie nur an sonnigen Tagen und am besten zur Mittagszeit, damit sich die ätherischen Öle gut entfalten können und reichlich enthalten sind. Das Sammelgut wird im Schatten getrocknet. Die Blüten sind kurz nachdem Aufblühen am wirkungsvollsten. Die getrockneten Lindenblüten sind ca. für ein Jahr haltbar.

Verwendung…
…in der Küche
Man nimmt die Lindenblüten auch zum aromatisieren von Fruchtsalaten, Getränken und Süssspeisen. Junge Lindenblätter passen in jeden Salat, da sie einen milden Geschmack haben. Oder auch kleingeschnitten auf einem Quarkbrot, entfalten sie ihr ganzes Aroma. Früher wurden die Blätter zum Eindicken von Suppen verwendet. Genauso kann man sie auch trocknen und klein mahlen und mit Mehl mischen. Davon ergeben sich schmackhafte Brote und Kuchen.
…im Haushalt
Ihr Holz ist sehr gut für Schnitzarbeiten geeignet.
…in der Pflege
Ein Lindenblüten-Bad eignet sich gut als Entspannungs- und Schlafmittel.
…in der Tierhaltung
Lindenblätter sind auch gutes Futter für Schafe. Die Linde ist eine Honigpflanze und kann bis zu 10 kg Honig produzieren.
…in der Kräuterkunde
Lindenblüten-Tee
Für eine Tee-Zubereitung nimmt man zwei Teelöffel getrocknete Lindenblüten und übergiesst sie mit einer Tasse kochendem Wasser. Für 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Es werden von dem Tee bis zu drei Tassen täglich getrunken. Lindenblütentee sollte man nicht am Morgen trinken, weil seine schweisstreibende Wirkung erst am späten Nachmittag und am Abend eintritt. Er kann mit ein wenig Honig gesüsst werden. Um Erkältungskrankheiten vorzubeugen, wird empfohlen eine Tasse Lindenblüten-Tee, ab Herbst täglich zu trinken.

Linden im Brauchtum
Nach einem alten Glauben verwandelt sich jede Frau nach ihrem Tod in eine Linde und der Mann in eine Eiche. Weil die Eiche, als Sinnbild der Kraft und des Mutes gilt, so ist die Linde ein Symbol der Sehnsucht und Zärtlichkeit, der Liebe. In zahlreichen Liedern und Gesängen wird sie verherrlicht. Als Baum der Liebe fand die Linde einen würdigen Platz auf den Gräbern der Geliebten.
Bei den Germanen, Slawen und den Kelten war die Linde ein Familienbaum. Sie war in uralter Zeit der Göttin der Liebe, Frigga oder Holda geweiht. Unter den Zweigen der Linde wurden Gerichte und Feste abgehalten. Die Jüngeren versammelte sich dort zum Spiel, die Alten zu Gesprächen. Im Mittelalter fanden auch Trauungen unter Linden statt. Die Linde galt auch als Schutzbaum gegen Blitzeinschläge und Dämonen und wurde oft auf Höfen gepflanzt, um als Schicksalsbaum der Familie zu funktionieren. Man glaubte, wenn die Hoflinde einging, das auch dann die ganze Familie ins Verderben gerät. Die Linde wurde an manchen Orten Bosniens, als ein geheiligter Baum angesehen, den man nicht umhauen darf. Zur Bereitung von Feuer darf man kein Lindenholz verwenden, wie wir es auch von dem Holunder kennen.
Ältere Lindenblüten nicht wegschmeissen. Sie können in kleine Stoffbeutelchen genäht und im Haus versteckt werden. Sie sollen vor unüberdachten Taten schützen. Lindenbast sichert vor Zauberwerken. Lindenasche auf den Äckern vor Ungeziefer. Behextes Vieh schlägt man mit Lindenruten, die auch die Hexe treffen.
Räucherwerk
Eine Lindenblüten-Räucherung bietet Schutz. Die Seele wird wieder für Schönes im Leben geöffnet und schenkt gleichzeitig Vertrauen ins Leben.
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