Die Kornblume war bis weit in die zwanziger Jahre eine weit verbreitete Pflanze in den Kornfeldern. Leider wurde sie wie ein Schädling bekämpft und dadurch immer seltener. Im Mittelalter nahm man sie als Wundheilmittel. Früher dachte man, dass ihre blaue Farbe ein Zeichen dafür ist, dass sie Menschen mit blauen Augen ihre Sehschwäche heilen kann. Destiliertes Kornblumenwasser wurde früher gegen Krebs verwendet. Mit Kornblumenwasser wusch man sich auch das Gesicht, um ein junges Aussehen zu bewahren. Mit diesem Wasser wurde auch bei schlechter Sehkraft die Augen betupft. In einem Volksglauben aus dem alten Mecklenburg wurden getrocknete Kornblumen, gegen Nasenbluten, in die Hand genommen bis sie warm wurden.
Botanischer Name
Centaurea cyanus. Der botanische Name Centaurea geht auf die griechischen Mischwesen Zentauren zurück. Sie sollen die Kornblume bei der Wundversorgung durch einen Pfeil verwendet haben. Der Beiname cyanus kommt von ihrer blauen Farbe.
Volkstümliche Namen
Roggenblume, Kornfresser, Hungerblume, Blaumütze
Hauptanwendung
Bindehautentzündungen und Wunden
Volksheilkunde
Hornhautgeschwüren, Bindehautentzündungen, Mundgeschwüren, Wunden, Verdauungsstörungen, Zahnfleischentzündungen, Schuppen, Kopfgrind, Blutungen, Husten, juckende Haut, Augenschwellungen- und Entzündungen, Bronchialerkrankungen
Eigenschaften
Zusammenziehend, entzündungshemmend, harntreibend, appetitanregend, blutreinigend, hustenstillend, schleimlösend
Inhaltsstoffe
Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz, Schleim, blauer Farbstoff, Glykosid
Verwendete Pflanzenteile
Blüten und Blütentriebe
Darreichungsform
Tee, Gurgelwasser, Waschungen/Bäder, Umschläge, Wein, Tinktur, Fuss- und Sitzbäder, Kräuterpulver
Tee-Zubereitung
- 2 TL getrocknete Blüten
- 1 Tasse Wasser (250 ml)
Das kochende Wasser über die Blüten giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Vielleicht ein wenig mit Honig süssen. Bei Appetitlosigkeit ca. 3 Tassen am Tag trinken. Dieser Tee kann auch als Waschung gegen Juckreiz der Haut verwendet werden.
Kornblumen-Bier
Eine Hand voll Kornblumen in Bier mit Butter gekocht. Dieses Getränk wird gegen Menstruationsschmerzen im Unterleib getrunken.
Kornblumen-Pulver
Dafür werden die getrockneten Blüten zerstossen, bis sie zu pulverisiert sind. Mit diesem Kräuterpulver bestreute man schlecht heilende Wunden.
Kornblumenblüten-Brei
Wenn ihr mit Geschwüren oder Wunden öfters Probleme habt, könnt ihr aus den frischen Blüten eine Paste im Mörser herstellen, indem ihr die Blüten sehr lange zerstampft bis sie eine Konsistenz von einer Paste erhalten. Diesen Brei tragt ihr auf eure Stellen auf.
Kornblumen-Tinktur
Für diese Tinktur benötigt ihr 10g/30g Kornblumen (getrocknet/frisch) und ca. 50 – 70 ml 40 % Alkohol. Ihr füllt die Blüten in ein Glas und übergiesst sie mit dem Alkohol, dass alles bedeckt ist. Verschliessen und gut durchschütteln. 10 ~ 14 Tage sollte die Ziehzeit betragen und es wird dabei täglich kontrolliert, ob eine mögliche Schimmelbildung vorhanden ist. Danach filtern und in kleine Fläschchen umfüllen. Diese Tinktur kann mit ein wenig Wasser verdünnt bei Kopfschuppen auf die Kopfhaut einmassiert werden.
Volksmedizinische Räucheranwendung
In der Volksmedizin wurde gegen Hysterie mit Kornblumen geräuchert. Dafür wurde der Rauch eingeatmet.
Nebenwirkungen der Kornblume
Kornblumen können allergische Reaktionen auslösen. Schwangere und Stillende dürfen diese Pflanze nicht einnehmen. Bitte beachtet, dass diese Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!
Vorkommen
Felder, Feldrand, kultiviert in Gärten
Rote Liste & Insektenwelt
In manchen Regionen von Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Vor dem Pflücken der Kornblume sollte deshalb nachgeschaut werden, ob die jeweilige Region betroffen ist. Angeflogen werden sie von Schmetterlingen, wie zum Beispiel der kleine Fuchs, Kohlweissling, und Schwebfliegen, die reichlich für die Bestäubung sorgen. Auch Hummeln und Honigbienen, Sand- und Mauerbienen sind oft auf ihr zusehen.
Verwechslung mit anderen Pflanzen
Verwechslungen können mit der Wegwarte oder der Flockenblume vorkommen.
Anbau im Naturgarten und Balkon
Die Kornblume ist eine winterharte Wildpflanze, die einen entwässerten Boden und die Sonne liebt. Die Vermehrung durch Aussaat, erfolgt im Herbst oder Frühjahr. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu 60 bis 80 cm erlangen, bei optimalen Standort. Bekannt ist, dass die Kornblume wegen ihrer schönen blauen Farbe, bereits im 16. Jahrhundert in Gärten kultiviert wurde. Vor Schneckenfrass ist sie geschützt. In der Topfkultur wird sie nicht ganz so gross.
Zeigerpflanze
Im phänologischen Kalender zeigt sie den Frühsommer an. Kornblumen zeigen kalk- und lehmhaltige Böden an.
Blütezeit
Juni bis September
Sammelzeit
Juni – September/Oktober
Ernte & Trocknung
Die Blüten werden nach dem Öffnen gesammelt und im Dunkeln getrocknet, weil sie sonst ihre blaue Farbe verlieren. Die länger blühenden Blüten verlieren leicht ihre Farbe, und die Sonne wirkt bleichend auf die Blütenköpfe. Kornblumen bitte nicht auf Feldern sammeln, weil sie gespritzt wurden. Da man die Kornblumen meistens nur an Feldrändern findet, sollte die Pflanze im Garten oder Topf kultiviert werden.
Geschmack & Geruch
Krautartig & geruchlos
Verwendung…
…in der Küche
Durch ihre schöne blaue Farbe finden sie meistens als Schmuckdroge in Teemischungen ihre Verwendung. Die essbaren Blüten können auch Salaten beigegeben werden. Oftmals wird aus den frischen Kornblumenblüten ein Kräutersalz hergestellt.
…im Haushalt
Sie werden oft als Schmuckblumen und Trockensträusse verwendet. Kornblumen gehören auch zu den Färbepflanzen.
Die Kornblume im Volksglauben
Räuchern mit der Kornblume
Eine Kornblumen-Räucherung schärft unsere Sinne, so das wir wieder klar denken und uns von Altlasten mental befreien können.
Eigenschaften
Austreibend, beschützend, befreiend
Sammelzeit
Zur Sommersonnenwende bei Sonnenaufgang.
Volksglauben
Wer Kornblumen bei sich trägt, zieht automatisch die Männerblicke auf sich. In dem Volksglauben der Kräuterbüschel, hat dieses Wildkraut seinen festen Bestandteil. Nach einer schweren Geburt wurde der Frau Kornblumen ins Bett gelegt, damit sie und das Neugeborene vor Zauberei geschützt war. Kornblumen waren auch Dankesspenden, zum Beispiel nach einer schweren Geburt. Dafür wurden die getrockneten Blütenköpfe in die Hand genommen und in alle vier Himmelsrichtungen gepustet. Die blauen Kornblumen darf man nicht ins Haus bringen, sonst verschimmelt das Brot. Früher band man aus Kornblumen und Lebensbaum Kränze und legte sie als Gedenken auf die Gräber nieder.
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