Das Schöllkraut ist seit der Antike als Heilpflanze bekannt und wurde in der Zeit bevorzugt gegen Leberleiden eingenommen. Die mittelalterlichen Alchemisten verwendeten die goldgelben Blüten für ihr „Experiment“ der Goldherstellung. Diese Blüten bildeten mit noch anderen Elementen den Stein der Weisen. Berührt man abgebrochene Pflanzenteile, hinterlässt der Saft gelbe Flecken auf der Haut oder Textilien. Es enthält einen satten orangen Pflanzensaft. Dieser Saft ist ein Volksheilmittel gegen Hühneraugen und Warzen. Dafür wird dieser Saft auf die Warzen getupft. Diese Wildpflanze ist mit Vorsicht zu geniessen, denn bei zu hoher Dosis, kann das Schöllkraut Vergiftungen hervorrufen. Daher wird diese Pflanze heutzutage nur noch äusserlich verwendet, weil das Schöllkraut als giftig eingestuft wurde. Es gehört zu den Mohngewächsen.

Botanischer Name

Chelidonium majus

Volkstümliche Namen

Schellkraut, Warzenkraut, Augenkraut, Trudenmilchkraut, Goldkraut

Das Schöllkraut als Steckbrief
Schöllkraut als Steckbrief | ©CG

Das Schöllkraut in der Volksheilkunde

Hauptanwendung

Warzen, Schwielen und Hühneraugen

Volksheilkunde

Gelbsucht, Hepatitis, Krampfhusten, Hautausschlag, Geschwüren, Warzen, Hühneraugen, Schuppenflechte, Augenentzündungen, grauem Star, blaue Flecken, Verstauchungen, Kopfgrind, Geschwülsten

Eigenschaften

reinigend, entzündungshemmend, kreislauffördernd, krampflösend, harntreibend, abführend, antibakteriell, pilzhemmend, schmerzstillend, hautreizend

Inhaltsstoffe

Alkaloide, ätherische Öle, Vitamine, Bitterstoffe

Verwendete Pflanzenteile

Blühendes Kraut, Wurzeln

Darreichungsform

Tinktur, Presssaft, Tee (Waschungen), Öl

Schöllkraut-Waschung

  • 2 TL getrocknetes Schöllkraut
  • 1 Tasse Wasser (250 ml)

Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. für 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Diese Waschung kann für Ekezme und andere Hautkrankheiten verwendet werden.

Schöllkraut-Tinktur

Für eine Tinktur nimmt man nur das oberirdische Kraut und übergiest es mit 40% Alkohol (Wodka o. Korn). Gut verschliessen, durchschütteln und an einen nicht so warmen Ort 14 Tage ziehen lassen. Öfters schütteln und auf Schimmelbildung achten. Danach abfiltern und in kleine braune Fläschchen umfüllen. Dieses Tinktur leistet gute Dienste gegen Warzen, indem man sie damit betupft.

Schöllkraut-Öl

Dieses Öl wird nur äusserlich angewendet. Man nimmt dafür zwei Handvoll zerkleinertes Schöllkraut und giesst es mit gut einem Liter Speiseöl auf. Verschliessen und gut durchschütteln. 4 bis 6 Wochen warm ziehen lassen und jeden Tag schütteln. Danach abfiltern und in eine sterilisierte Flasche umfüllen. Dieses Schöllkraut-Öl lindert Beschwerden bei Arthritis und Arthrose.

Nebenwirkungen

Die innere Einnahme sollte immer mit einem arzt abgesprochen sein, da diese Pflanze ab einer gewissen Dosierung giftig für uns ist. Der Milchsaft darf nicht auf offene Wunde aufgebracht werden. Überdosierungen führt zu Hautreizungen, Reizhusten, Atembeschwerden und Schläfrigkeit. Es darf auf keinem Fall in der Schwangerschaft eingenommen werden. Genauso Menschen die an Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren leiden, müssen von einer Behandlung absehen. Es kann eine Verschlechterung der Leberfunktion eintreten. Bitte beachtet, dass diese Pflanzen-Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

Schöllkraut
Schöllkraut | ©CG

Das Schöllkraut in der Natur

Vorkommen

Gärten, Gebüsch, Wege, Schuttplätze, bevorzugt menschliche Ansiedlungen

Blütezeit

April bis August

Naturschutz & Insektenwelt

Diese Wildpflanze ist nicht geschützt, aber sehr wertvoll für unsere heimische Insektenwelt, auch wenn sie nur Pollen anzubieten hat. Nektar produziert sie nicht.

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Jungpflanzen, die noch keine Blüten angesetzt haben, könnten mit der im Frühling blühenden Akelei verwechselt werden. Eventuell noch mit dem Rainkohl, als Jungpflanze.

Das Schöllkraut im Naturgarten und Balkon

Das stickstoffliebende Schöllkraut wächst verbreitet in der Nähe von menschlichen Wohnstätten, auf Schuttplätzen, an Wegesrändern und sogar in Mauerspalten. Schöllkraut ist eine winterharte Wildpflanze, die einen feuchten, stickstoffhaltigen Boden in der Sonne, aber auch gerne im Schatten steht. Daher ist sie für den Schattengarten wunderbar geeignet. Sie gehört zu den Mohngewächsen. Die Aussaat erfolgt im Frühjahr. Sie sät sich gerne selber aus und neigt leider ein wenig zum Wuchern. Ansonsten ist diese Pflanze eine sehr schöne Gartenpflanze, die in keinem Naturgarten fehlen sollte. Sie ereicht eine Wuchshöhe von bis zu 60 cm.

Sammelzeit

April bis Oktober

Ernte & Trocknung

Die geerntete oberirdische Pflanze sollte schattig getrocknet werden. Dafür hängt man das oberirdische Kraut kopfüber auf.

Das Schöllkraut in der Verwendung

Geschmack & Geruch

bitter, scharf & scharf

Verwendung…

…im Haushalt

Als Pflanzenschutz gegen Blattläuse an Pflanzen. Dafür pflanzt man das Schöllkraut unter die befallenden Pflanzen. Als Färbepflanze hat das Schöllkraut eine lange Tradition.

Schöllkraut bei mir im Garten
Schöllkraut bei mir im Garten | ©CG

Das Schöllkraut im Volksglauben

Räucheranwendung

Eine Schöllkraut-Räucherung wird in Schutzräucherungen verräuchert. Diese Räucherung bewahrt vor allerlei Unheil und Schadzauber. In Frühlings-Räucherwerken ist sie sehr viel zu finden.

Magische Eigenschaften

Aufheiternd und beschützend

Magische Sammelzeit

Zur Sommersonnenwende

Volksglauben

Diese Wildpflanze bei sich getragen, soll Depressionen verschwinden und heitere Stimmung aufkommen lassen. Die Wurzel des Schöllkrauts wurde früher zahnenden Kindern unters Bett gelegt, damit das Zahnen leichter geht.

 


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