Wie man Löwenzahn verwendet

Der Löwenzahn erschien 1485 das erste Mal in europäischen Texten. Im 17. Jahrhundert wurde der Löwenzahn ein anerkanntes Arzneikraut. Den ausgepressten Saft nahm man früher für Frühjahrskuren. Man bereitete auch einen Salat aus Löwenzahn, um sein Blut zu reinigen. Ich werde immer wieder gefragt, ob Löwenzahn giftig sei. Nein, das ist er nicht. Man kann von dieser Wildpflanze alles essen.

Heilpflanze Löwenzahn
Heilpflanze Löwenzahn | ©CG

Botanischer Name

Taraxacum officinale

Volkstümliche Namen

Butterblume, Kuhblume, Pusteblume. Aus meiner Kindheit kenne ich den Löwenzahn fast nur als Butterblume.

Volksheilkunde

Verdauungsbeschwerden, Entzündungen, Schwellungen, Gallensteinen, Hepatitis, Gelbsucht, Harnwegsinfektionen, Herzschwäche, Zirrhose, Verstopfung, Ödemen, hoher Blutdruck, Gelenkbeschwerden, Hautbeschwerden, Akne, Gicht, Ekzemen, Abszessen, Brustdrüsenentzündung, Erkältungen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Hämorrhoiden, Blutreinigung, Rheuma, Blähungen, Völlegefühl, Lebererkrankungen, Magenbeschwerden

Eigenschaften

Harntreibend, abführend, antirheumatisch, entzündungshemmend, blutreinigend, appetitanregend

Inhaltsstoffe

Fettes Öl, Kautschuk, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Vitamine, Flavonoide, Kalium

Verwendete Pflanzenteile

Die ganze Pflanze, samt Wurzel

Darreichungsform

Tee, Tinktur, Wein

Tee–Zubereitung

    • 2 TL getrocknete Pflanzenteile des Löwenzahns
    • 1 Tasse Wasser

Das kochende Wasser über das Kraut giessen und ca. 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen und abfiltern. Wer mag kann ein wenig mit Honig süssen. Dieser Tee wird überwiegend bei Rheuma, Gelenkbeschwerden und Nieren, – Blasen, – und Gallensteinen getrunken. Wer nur aus den Löwenzahnwurzeln einen Tee machen möchte, muss einen Ansatz herstellen, indem die Wurzeln über Nacht in Wasser angesetzt und am Morgen aufgekocht werden.

Löwenzahn-Tinktur

Für eine Löwenzahn-Tinktur nehmt ihr 10 g zerkleinerte Löwenzahnblüten,- Blätter,- und Wurzeln und übergiesst sie mit ca. 50 ml 70% Alkohol. Nun wird es verschlossen und für 14 Tage an einen warmen aber nicht sonnigen Ort stehen gelassen. Täglich schütteln. Danach abfiltern und in kleine braune Fläschchen umfüllen. Eine Löwenzahn-Tinktur kann ihre Eigenschaft bei Stoffwechselkuren entfalten. Sie wirkt leicht entwässernd und verdauungsanregend. Auch gegen Rheuma soll sie gute Dienste leisten. Es werden bis zu dreimal täglich 15 bis 20 Tropfen mit Wasser vermischt, vor jeder Mahlzeit eingenommen.

Nebenwirkungen

Bitte beachtet, dass diese Pflanzen-Vorstellung den Gang zu einem Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzt. Bitte auch meinen Hinweis vor einer möglichen Anwendung lesen!

Brotaufstrich aus Löwenzahnwurzeln
Frische Löwenzahnwurzeln | ©CG

Vorkommen

Wiesen, Rasen, Wegränder, Gärten

Verwechslung mit anderen Pflanzen

Diese Wildpflanze kann mit Gänsedisteln, Bocksbart, Ferkelkraut oder auch anderen Löwenzahn-Arten verwechselt werden. Man sollte sich an den Blättern orientieren und nicht nach der Blüte.

Naturschutz & Insektenwelt

Der Löwenzahn ist nicht geschützt. Bienen laben sich an seinen Blüten, aber auch Schwebfliegen sind öfters zu Besuch.

Den Löwenzahn fliegen viel Insekten an
Der Löwenzahn mit Schwebfliegen | ©CG

Anbau im Naturgarten und Balkon

Der Löwenzahn hat keine besonderen Ansprüche an den Boden. Er ist ein Sonnenkind. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat im Frühjahr. Eigentlich braucht man den Löwenzahn nicht selber auszusäen, weil er bestimmt von alleine in die Beete kommt. Aber er ist schön als Beeteinfassung. Auch in einem Topf lässt er sich super kultivieren. Man sollte nur die Topfgrösse beachten und das er dann reichlich Wasser braucht.

Löwenzahn-Brühe kann für die Fruchtbildung verschiedener Obst- und Gemüsesorten verwendet werden.

Blütezeit

April bis September

Sammelzeit

März bis Oktober

Ernte & Trocknung

Der Löwenzahn wird im Frühsommer geschnitten und getrocknet. Es wird das gesamte Kraut, samt Wurzel geerntet. Ich habe beim Trocknen das beste Ergebnis erzielt, wenn ich die Stängel vorher kleinschneide. Die Wurzeln sollten im Herbst gesammelt werden, weil sie dann nicht mehr so bitter schmecken. Wenn ihr aus den Wurzeln Tinkturen oder Tees herstellen möchte, so müsst ihr die Wurzeln im Frühjahr sammeln, um in den Genuss der Bitterstoffe zukommen.

Löwenzahnmarmelade
Löwenzahnmarmelade | ©CG

Verwendung…

…in der Küche

In der Küche wird er reichhaltig verwendet, z.b. als Honig, Zusätzen in Weinen, aromatisieren in Kräuterbieren, Kaffee-Ersatz, Gemüse, Salate, Marmelade, Kapernersatz (Knospen), Brotaufstrich. In der Frühjahrskur werden die Blätter in Salaten beigemischt. Löwenzahnblätter mit Speck und Zwiebeln angebraten und dann mit Sahne aufgekocht, schmeckt sehr lecker. Dazu nehme ich immer Kartoffeln.

Löwenzahnwurzel-Kaffee

Für diesen Kaffee-Ersatz werden die Wurzeln des Löwenzahns im Spät-Herbst geerntet. Man sollte sie lieber dann ernten, weil sie sonst sehr viele Bitterstoffe haben, die sich im laufe des Jahres ein wenig mildern. Teilweise blüht der Löwenzahn noch und so können wir besser erkennen, wo ein Löwenzahn aus dem Boden schiesst.

Die Löwenzahnwurzeln müsst ihr gut reinigen, kleinschneiden und im Backofen rösten. Danach mahlt ihr sie zu Pulver, aber nicht zu fein mahlen. Für eine Tasse Löwenzahnkaffee nehmt ihr einen Esslöffel des Pulvers mit einer grossen Tasse Wasser und kocht es zusammen für einige Minuten. Am besten durch einen Kaffeefilter, wie es ihn für Tassen gibt, abfiltern und nach Belieben mit Sahne, Milch, Honig oder Zucker verfeinern.

…in der Pflege

Aus den Löwenzahnblüten kann ein Gesichtswasser hergestellt werden, das das Gesicht klärt und strafft. Dafür übergiesst man eine Hand voll Blüten mit 250 ml heissem Wasser. Alles für eine Viertelstunde durchziehen lassen, abfiltern und abkühlen lassen.

…in der Tierhaltung

Der Löwenzahn ist eine Bienenweide. Um einen Kilo Honig zu bekommen, müssen die Bienen an die 100.000 Blüten anfliegen.

Löwenzahn als Bienenweide
Löwenzahnwiese | ©CG

Räucherwerk

Eine Löwenzahn-Räucherung gibt uns Kraft und Energie. Der Rauch vermittelt uns die Kraft alte Themen loszulassen und neue Sachen zu beginnen. Sie bringt Sonne und Wärme in unser Herz.

Sammelzeit

Bei abnehmenden Mond, vor Sonnenaufgang.

Volksglauben

Löwenzahnwurzeln in einem Beutel bei sich getragen, schützt vor Zahnweh und Augenkrankheiten. In der Schweiz war der Löwenzahn eine Wetterpflanze. Wenn er gegen Abend noch offen ist, gibt es schlechtes Wetter. Die Löwenzahnblüte wird als Symbol für die Verbreitung christlichen Glaubens angesehen.


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